Fontane, Theodor: Irrungen, Wirrungen. Leipzig, 1888.mich? hab' ich mich erholt?" Und eh' die Mädchen Minette sah verlegen vor sich hin, weshalb Käthe Indem kam auch der Bursche. "Nun, Orth, ich "Ja, gnädige Frau, die sitzen." "Nun das ist recht. Immer ächt in der Farbe." Unter solchem Gespräche war sie bis in ihr "Nun, Minette, hilf mir. Erst den Mantel. mich? hab' ich mich erholt?“ Und eh' die Mädchen Minette ſah verlegen vor ſich hin, weshalb Käthe Indem kam auch der Burſche. „Nun, Orth, ich „Ja, gnädige Frau, die ſitzen.“ „Nun das iſt recht. Immer ächt in der Farbe.“ Unter ſolchem Geſpräche war ſie bis in ihr „Nun, Minette, hilf mir. Erſt den Mantel. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0278" n="268"/> mich? hab' ich mich erholt?“ Und eh' die Mädchen<lb/> antworten konnten, worauf auch gar nicht gerechnet<lb/> war, fuhr ſie fort: „Aber <hi rendition="#g">Ihr</hi> habt Euch erholt.<lb/> Namentlich Du, Minette, Du biſt ja ordentlich ſtark<lb/> geworden.“</p><lb/> <p>Minette ſah verlegen vor ſich hin, weshalb Käthe<lb/> gutmüthig hinzuſetzte: „Ich meine nur hier ſo um<lb/> Kinn und Hals.“</p><lb/> <p>Indem kam auch der Burſche. „Nun, Orth, ich<lb/> war ſchon in Sorge um Sie. Gott ſei Dank, ohne<lb/> Noth; ganz unverfallen, blos ein bischen bläßlich.<lb/> Aber das macht die Hitze. Und immer noch dieſel¬<lb/> ben Sommerſproſſen.“</p><lb/> <p>„Ja, gnädige Frau, <hi rendition="#g">die</hi> ſitzen.“</p><lb/> <p>„Nun das iſt recht. Immer ächt in der Farbe.“</p><lb/> <p>Unter ſolchem Geſpräche war ſie bis in ihr<lb/> Schlafzimmer gegangen, wohin Botho und Minette<lb/> ihr folgten, während die beiden andern ſich in ihre<lb/> Küchenregion zurückzogen.</p><lb/> <p>„Nun, Minette, hilf mir. Erſt den Mantel.<lb/> Und nun nimm den Hut. Aber ſei vorſichtig, wir<lb/> wiſſen uns ſonſt vor Staub nicht zu retten. Und<lb/> nun ſage Orth, daß er den Tiſch deckt vorn auf<lb/> dem Balkon, ich habe den ganzen Tag keinen Biſſen<lb/> genoſſen, weil ich wollte, daß es mir recht gut bei<lb/> Euch ſchmecken ſolle. Und nun geh, liebe Seele; geh,<lb/> Minette.“<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [268/0278]
mich? hab' ich mich erholt?“ Und eh' die Mädchen
antworten konnten, worauf auch gar nicht gerechnet
war, fuhr ſie fort: „Aber Ihr habt Euch erholt.
Namentlich Du, Minette, Du biſt ja ordentlich ſtark
geworden.“
Minette ſah verlegen vor ſich hin, weshalb Käthe
gutmüthig hinzuſetzte: „Ich meine nur hier ſo um
Kinn und Hals.“
Indem kam auch der Burſche. „Nun, Orth, ich
war ſchon in Sorge um Sie. Gott ſei Dank, ohne
Noth; ganz unverfallen, blos ein bischen bläßlich.
Aber das macht die Hitze. Und immer noch dieſel¬
ben Sommerſproſſen.“
„Ja, gnädige Frau, die ſitzen.“
„Nun das iſt recht. Immer ächt in der Farbe.“
Unter ſolchem Geſpräche war ſie bis in ihr
Schlafzimmer gegangen, wohin Botho und Minette
ihr folgten, während die beiden andern ſich in ihre
Küchenregion zurückzogen.
„Nun, Minette, hilf mir. Erſt den Mantel.
Und nun nimm den Hut. Aber ſei vorſichtig, wir
wiſſen uns ſonſt vor Staub nicht zu retten. Und
nun ſage Orth, daß er den Tiſch deckt vorn auf
dem Balkon, ich habe den ganzen Tag keinen Biſſen
genoſſen, weil ich wollte, daß es mir recht gut bei
Euch ſchmecken ſolle. Und nun geh, liebe Seele; geh,
Minette.“
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