Fontane, Theodor: Männer und Helden. Acht Preußen-Lieder. Berlin, 1850.Schwerin. Nun aber soll erschallen Dir Preis und Ruhm Schwerin, Der Du vor Prag gefallen, Beim Sturme der Batt'rien; Es lebt, in Eins verschlungen, "Schwerin" und "Schlacht bei Prag", Drum sei Dein Lob gesungen Durch Deinen Ehrentag. - Des sechsten Maies Morgen Schwebt über Berg und Au, Der Feind ist wohl geborgen Durch Gräben und Verhau; Es halten seine Flügel Die Höhen rings besetzt, Ein feuerspei'nder Hügel Ist jede Kuppe jetzt. Hier wird die Schlacht geschlagen! -- Steil ist die Bergesbahn; Doch siegen und nicht wagen, Das heißt nur halb gethan: Die Grenadiere stürmen, Kartätschen prasseln drauf, Und vor den Hügeln thürmen Sich Leichenhügel auf. Schwerin. Nun aber soll erschallen Dir Preis und Ruhm Schwerin, Der Du vor Prag gefallen, Beim Sturme der Batt’rien; Es lebt, in Eins verschlungen, „Schwerin“ und „Schlacht bei Prag“, Drum sei Dein Lob gesungen Durch Deinen Ehrentag. – Des sechsten Maies Morgen Schwebt über Berg und Au, Der Feind ist wohl geborgen Durch Gräben und Verhau; Es halten seine Flügel Die Höhen rings besetzt, Ein feuerspei’nder Hügel Ist jede Kuppe jetzt. Hier wird die Schlacht geschlagen! — Steil ist die Bergesbahn; Doch siegen und nicht wagen, Das heißt nur halb gethan: Die Grenadiere stürmen, Kartätschen prasseln drauf, Und vor den Hügeln thürmen Sich Leichenhügel auf. <TEI> <text> <body> <div type="poem"> <pb facs="#f0033" n="[29]"/> <lg type="poem"> <head rendition="#c">Schwerin.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">N</hi>un aber soll erschallen</l><lb/> <l>Dir Preis und Ruhm <hi rendition="#g">Schwerin</hi>,</l><lb/> <l>Der Du vor Prag gefallen,</l><lb/> <l>Beim Sturme der Batt’rien;</l><lb/> <l>Es lebt, in Eins verschlungen,</l><lb/> <l>„<hi rendition="#g">Schwerin</hi>“ und „Schlacht bei Prag“,</l><lb/> <l>Drum sei Dein Lob gesungen</l><lb/> <l>Durch Deinen Ehrentag. –</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Des sechsten Maies Morgen</l><lb/> <l>Schwebt über Berg und Au,</l><lb/> <l>Der Feind ist wohl geborgen</l><lb/> <l>Durch Gräben und Verhau;</l><lb/> <l>Es halten seine Flügel</l><lb/> <l>Die Höhen rings besetzt,</l><lb/> <l>Ein feuerspei’nder Hügel</l><lb/> <l>Ist jede Kuppe jetzt.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Hier wird die Schlacht geschlagen! —</l><lb/> <l>Steil ist die Bergesbahn;</l><lb/> <l>Doch siegen und nicht wagen,</l><lb/> <l>Das heißt nur halb gethan:</l><lb/> <l>Die Grenadiere stürmen,</l><lb/> <l>Kartätschen prasseln drauf,</l><lb/> <l>Und vor den Hügeln thürmen</l><lb/> <l>Sich Leichenhügel auf.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [[29]/0033]
Schwerin.
Nun aber soll erschallen
Dir Preis und Ruhm Schwerin,
Der Du vor Prag gefallen,
Beim Sturme der Batt’rien;
Es lebt, in Eins verschlungen,
„Schwerin“ und „Schlacht bei Prag“,
Drum sei Dein Lob gesungen
Durch Deinen Ehrentag. –
Des sechsten Maies Morgen
Schwebt über Berg und Au,
Der Feind ist wohl geborgen
Durch Gräben und Verhau;
Es halten seine Flügel
Die Höhen rings besetzt,
Ein feuerspei’nder Hügel
Ist jede Kuppe jetzt.
Hier wird die Schlacht geschlagen! —
Steil ist die Bergesbahn;
Doch siegen und nicht wagen,
Das heißt nur halb gethan:
Die Grenadiere stürmen,
Kartätschen prasseln drauf,
Und vor den Hügeln thürmen
Sich Leichenhügel auf.
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