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Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.

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König.
Was giebt's Marie?
Königin.
Es ist empörend!
König.
Was empört Dich? sprich.
Königin.
Das City-Volk ist wieder auf den Beinen --
König.
Und wie ein Zerrbild auf Gesetz und Recht,
Schreit es: Gerechtigkeit, Gerechtigkeit!
Ich kenn' sie schon die neuen Themis-Priester
Mit nackten Armen und geschwungner Axt.
Wem gilt es heut?
Königin.
Ach, meiner armen Mutter.
Durch Ränkekunst vom eignen Herd verbannt,
Sucht Schutz sie bei der königlichen Tochter,
König.
Was giebt’s Marie?
Königin.
Es iſt empörend!
König.
Was empört Dich? ſprich.
Königin.
Das City-Volk iſt wieder auf den Beinen —
König.
Und wie ein Zerrbild auf Geſetz und Recht,
Schreit es: Gerechtigkeit, Gerechtigkeit!
Ich kenn’ ſie ſchon die neuen Themis-Prieſter
Mit nackten Armen und geſchwungner Axt.
Wem gilt es heut?
Königin.
Ach, meiner armen Mutter.
Durch Ränkekunſt vom eignen Herd verbannt,
Sucht Schutz ſie bei der königlichen Tochter,
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[257/0271] König. Was giebt’s Marie? Königin. Es iſt empörend! König. Was empört Dich? ſprich. Königin. Das City-Volk iſt wieder auf den Beinen — König. Und wie ein Zerrbild auf Geſetz und Recht, Schreit es: Gerechtigkeit, Gerechtigkeit! Ich kenn’ ſie ſchon die neuen Themis-Prieſter Mit nackten Armen und geſchwungner Axt. Wem gilt es heut? Königin. Ach, meiner armen Mutter. Durch Ränkekunſt vom eignen Herd verbannt, Sucht Schutz ſie bei der königlichen Tochter,

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/271>, abgerufen am 22.11.2024.