Wenn seine Blicke zornig irren, Vermag ihr Auge zu verwirren; Das bloße Flattern ihrer Locken Macht schon des Höflings Zunge stocken, Und selbst der Neid auf den sie späht, Bewundert solche Majestät.
Was ist's, das bis in's tiefste Herze Selbst das Geschmeiß am Hof durchbebt, Wenn anmuthvoll, mit leichtem Scherze, Die Lady Essex näher schwebt! Ist es das junogleiche Haupt, Was jeder Brust den Athem raubt? Ist's jener Tugend hoher Geist Der selbst die Spötter schweigen heißt, Und Ehrfurcht auch von dem ertrotzt, Der schier von allen Lastern strotzt? Wie oder ist es nur ein Grauen, Das sich in alle Herzen bahnt,
Wenn ſeine Blicke zornig irren, Vermag ihr Auge zu verwirren; Das bloße Flattern ihrer Locken Macht ſchon des Höflings Zunge ſtocken, Und ſelbſt der Neid auf den ſie ſpäht, Bewundert ſolche Majeſtät.
Was iſt’s, das bis in’s tiefſte Herze Selbſt das Geſchmeiß am Hof durchbebt, Wenn anmuthvoll, mit leichtem Scherze, Die Lady Eſſex näher ſchwebt! Iſt es das junogleiche Haupt, Was jeder Bruſt den Athem raubt? Iſt’s jener Tugend hoher Geiſt Der ſelbſt die Spötter ſchweigen heißt, Und Ehrfurcht auch von dem ertrotzt, Der ſchier von allen Laſtern ſtrotzt? Wie oder iſt es nur ein Grauen, Das ſich in alle Herzen bahnt,
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Wenn ſeine Blicke zornig irren,
Vermag ihr Auge zu verwirren;
Das bloße Flattern ihrer Locken
Macht ſchon des Höflings Zunge ſtocken,
Und ſelbſt der Neid auf den ſie ſpäht,
Bewundert ſolche Majeſtät.
Was iſt’s, das bis in’s tiefſte Herze
Selbſt das Geſchmeiß am Hof durchbebt,
Wenn anmuthvoll, mit leichtem Scherze,
Die Lady Eſſex näher ſchwebt!
Iſt es das junogleiche Haupt,
Was jeder Bruſt den Athem raubt?
Iſt’s jener Tugend hoher Geiſt
Der ſelbſt die Spötter ſchweigen heißt,
Und Ehrfurcht auch von dem ertrotzt,
Der ſchier von allen Laſtern ſtrotzt?
Wie oder iſt es nur ein Grauen,
Das ſich in alle Herzen bahnt,
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Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/226>, abgerufen am 18.07.2024.
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