Alles schläft; doch auf vom Lager springt im Nu der rasche Sturm, Und er wirft sich in das Feuer, und das Feuer in den Thurm, An des Towers Felsenwände peitscht er schon das Flammenmeer, Und den Segen drüber sprechend, wogt auf ihm das Geisterheer.
Doch, als ob das Salz der Thränen feuerfest die Wände macht, Wie wenn Blut der beste Mörtel, den ein Mei- ster je erdacht, -- Seht, wie durstig auch die Flamme sich von Thurm zu Thurme wirft, Hat sie doch, als wären's Becher, nur den In- halt ausgeschlürft.
Alles ſchläft; doch auf vom Lager ſpringt im Nu der raſche Sturm, Und er wirft ſich in das Feuer, und das Feuer in den Thurm, An des Towers Felſenwände peitſcht er ſchon das Flammenmeer, Und den Segen drüber ſprechend, wogt auf ihm das Geiſterheer.
Doch, als ob das Salz der Thränen feuerfeſt die Wände macht, Wie wenn Blut der beſte Mörtel, den ein Mei- ſter je erdacht, — Seht, wie durſtig auch die Flamme ſich von Thurm zu Thurme wirft, Hat ſie doch, als wären’s Becher, nur den In- halt ausgeſchlürft.
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[201/0215]
Alles ſchläft; doch auf vom Lager ſpringt im Nu
der raſche Sturm,
Und er wirft ſich in das Feuer, und das Feuer
in den Thurm,
An des Towers Felſenwände peitſcht er ſchon
das Flammenmeer,
Und den Segen drüber ſprechend, wogt auf ihm
das Geiſterheer.
Doch, als ob das Salz der Thränen feuerfeſt
die Wände macht,
Wie wenn Blut der beſte Mörtel, den ein Mei-
ſter je erdacht, —
Seht, wie durſtig auch die Flamme ſich von Thurm
zu Thurme wirft,
Hat ſie doch, als wären’s Becher, nur den In-
halt ausgeſchlürft.
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Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/215>, abgerufen am 19.07.2024.
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