Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Bienen halten sich wacker,
Doch ach, trotz Wall und Thurm,
Den Schoten- und Bohnen-Acker
Nahm der Feind im Sturm;
Schon um die heimische Linde,
Wie um Herd und Haus,
Sammelt das Bienen-Gesinde
Sich zum letzten Strauß.
Eine (sie stund auf Wache,
Und das Weinen war ihr nah)
Schwur: "eine herrliche Sache
Sei dies mori pro patria!
Daß ihr Stand so ein harter
Freue sie nur zu sehn,
Wie die dreihundert Sparter
Würden sie untergehn."
Die Bienen halten ſich wacker,
Doch ach, trotz Wall und Thurm,
Den Schoten- und Bohnen-Acker
Nahm der Feind im Sturm;
Schon um die heimiſche Linde,
Wie um Herd und Haus,
Sammelt das Bienen-Geſinde
Sich zum letzten Strauß.
Eine (ſie ſtund auf Wache,
Und das Weinen war ihr nah)
Schwur: „eine herrliche Sache
Sei dies mori pro patria!
Daß ihr Stand ſo ein harter
Freue ſie nur zu ſehn,
Wie die dreihundert Sparter
Würden ſie untergehn.“
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <l>
              <pb facs="#f0205" n="191"/>
            </l>
            <lg n="2">
              <l>Die Bienen halten &#x017F;ich wacker,</l><lb/>
              <l>Doch ach, trotz Wall und Thurm,</l><lb/>
              <l>Den Schoten- und Bohnen-Acker</l><lb/>
              <l>Nahm der Feind im Sturm;</l><lb/>
              <l>Schon um die heimi&#x017F;che Linde,</l><lb/>
              <l>Wie um Herd und Haus,</l><lb/>
              <l>Sammelt das Bienen-Ge&#x017F;inde</l><lb/>
              <l>Sich zum letzten Strauß.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>Eine (&#x017F;ie &#x017F;tund auf Wache,</l><lb/>
              <l>Und das Weinen war ihr nah)</l><lb/>
              <l>Schwur: &#x201E;eine herrliche Sache</l><lb/>
              <l>Sei dies <hi rendition="#aq">mori pro patria!</hi></l><lb/>
              <l>Daß ihr Stand &#x017F;o ein harter</l><lb/>
              <l>Freue &#x017F;ie nur zu &#x017F;ehn,</l><lb/>
              <l>Wie die dreihundert Sparter</l><lb/>
              <l>Würden &#x017F;ie untergehn.&#x201C;</l>
            </lg><lb/>
            <l>
</l>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[191/0205] Die Bienen halten ſich wacker, Doch ach, trotz Wall und Thurm, Den Schoten- und Bohnen-Acker Nahm der Feind im Sturm; Schon um die heimiſche Linde, Wie um Herd und Haus, Sammelt das Bienen-Geſinde Sich zum letzten Strauß. Eine (ſie ſtund auf Wache, Und das Weinen war ihr nah) Schwur: „eine herrliche Sache Sei dies mori pro patria! Daß ihr Stand ſo ein harter Freue ſie nur zu ſehn, Wie die dreihundert Sparter Würden ſie untergehn.“

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/205
Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/205>, abgerufen am 27.11.2024.