Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.Dem jungen Douglas folgt ihr Auge; sie fühlt ihr Herze höher schlagen, Er ist's, der sechszehnjährige Knabe, der aus dem Kerker sie getragen, Er ist's, der ihr ein Heer geworben, und durfte doch um Eins nicht werben, Drum wirbt er jetzt um seinen Frieden und um das Glück für sie zu sterben. Wen tragen aus dem Kampfgetümmel sie dort
auf zweiggeflochtner Bahre, Das Antlitz weiß, und schwarz die Rüstung und roth von Blut die blonden Haare?! Der Douglas ist's: Erfüllung wurde des Hoff- nungslosen einzgem Hoffen, Es hat ein Schwert von Murray's Mannen in's tiefste Leben ihn getroffen. Dem jungen Douglas folgt ihr Auge; ſie fühlt ihr Herze höher ſchlagen, Er iſt’s, der ſechszehnjährige Knabe, der aus dem Kerker ſie getragen, Er iſt’s, der ihr ein Heer geworben, und durfte doch um Eins nicht werben, Drum wirbt er jetzt um ſeinen Frieden und um das Glück für ſie zu ſterben. Wen tragen aus dem Kampfgetümmel ſie dort
auf zweiggeflochtner Bahre, Das Antlitz weiß, und ſchwarz die Rüſtung und roth von Blut die blonden Haare?! Der Douglas iſt’s: Erfüllung wurde des Hoff- nungsloſen einzgem Hoffen, Es hat ein Schwert von Murray’s Mannen in’s tiefſte Leben ihn getroffen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <l> <pb facs="#f0175" n="161"/> </l> <lg n="2"> <l>Dem jungen Douglas folgt ihr Auge; ſie fühlt</l><lb/> <l>ihr Herze höher ſchlagen,</l><lb/> <l><hi rendition="#g">Er</hi> iſt’s, der ſechszehnjährige Knabe, der aus</l><lb/> <l>dem Kerker ſie getragen,</l><lb/> <l>Er iſt’s, der ihr ein Heer geworben, und durfte</l><lb/> <l>doch um <hi rendition="#g">Eins nicht</hi> werben,</l><lb/> <l>Drum wirbt er jetzt um ſeinen Frieden und</l><lb/> <l>um das Glück für ſie zu ſterben.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Wen tragen aus dem Kampfgetümmel ſie dort</l><lb/> <l>auf zweiggeflochtner Bahre,</l><lb/> <l>Das Antlitz weiß, und ſchwarz die Rüſtung</l><lb/> <l>und roth von Blut die blonden Haare?!</l><lb/> <l>Der Douglas iſt’s: Erfüllung wurde des Hoff-</l><lb/> <l>nungsloſen einzgem Hoffen,</l><lb/> <l>Es hat ein Schwert von Murray’s Mannen</l><lb/> <l>in’s tiefſte Leben ihn getroffen.</l> </lg><lb/> <l> </l> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [161/0175]
Dem jungen Douglas folgt ihr Auge; ſie fühlt
ihr Herze höher ſchlagen,
Er iſt’s, der ſechszehnjährige Knabe, der aus
dem Kerker ſie getragen,
Er iſt’s, der ihr ein Heer geworben, und durfte
doch um Eins nicht werben,
Drum wirbt er jetzt um ſeinen Frieden und
um das Glück für ſie zu ſterben.
Wen tragen aus dem Kampfgetümmel ſie dort
auf zweiggeflochtner Bahre,
Das Antlitz weiß, und ſchwarz die Rüſtung
und roth von Blut die blonden Haare?!
Der Douglas iſt’s: Erfüllung wurde des Hoff-
nungsloſen einzgem Hoffen,
Es hat ein Schwert von Murray’s Mannen
in’s tiefſte Leben ihn getroffen.
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Zitationshilfe: | Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/175>, abgerufen am 16.07.2024. |