Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.Und seh ich dann auf Polstersitze Dich deutschen Michel hingestreckt: Den Mund voll selbstgefällger Witze, Und in der Hand 'nen Becher Sekt; Wird mir dazu die Augenweide Von Hängebauch und Doppelkinn, Will mir, zu meinem eignen Leide, John Falstaff gar nicht aus dem Sinn. Wie, oder wär dies Locker-leben Der Klugheit Maske nur für Dich? Wirst Du Dich aus dem Schlamm erheben Wie Harry Monmouth ritterlich? Wirst Du dereinst in Schlachtentänzen, Bei Shrewsbury, auf blutgem Feld Mit Percy's Lorbeer Dich bekränzen? Dann grüß Dich Gott, Du Zukunftsheld. Und ſeh ich dann auf Polſterſitze Dich deutſchen Michel hingeſtreckt: Den Mund voll ſelbſtgefällger Witze, Und in der Hand ’nen Becher Sekt; Wird mir dazu die Augenweide Von Hängebauch und Doppelkinn, Will mir, zu meinem eignen Leide, John Falſtaff gar nicht aus dem Sinn. Wie, oder wär dies Locker-leben Der Klugheit Maske nur für Dich? Wirſt Du Dich aus dem Schlamm erheben Wie Harry Monmouth ritterlich? Wirſt Du dereinſt in Schlachtentänzen, Bei Shrewsbury, auf blutgem Feld Mit Percy’s Lorbeer Dich bekränzen? Dann grüß Dich Gott, Du Zukunftsheld. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <l> <pb facs="#f0106" n="92"/> </l> <lg n="2"> <l>Und ſeh ich dann auf Polſterſitze</l><lb/> <l>Dich deutſchen Michel hingeſtreckt:</l><lb/> <l>Den Mund voll ſelbſtgefällger Witze,</l><lb/> <l>Und in der Hand ’nen Becher Sekt;</l><lb/> <l>Wird mir dazu die Augenweide</l><lb/> <l>Von Hängebauch und Doppelkinn,</l><lb/> <l>Will mir, zu meinem eignen Leide,</l><lb/> <l><hi rendition="#g">John Falſtaff</hi> gar nicht aus dem Sinn.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Wie, oder wär dies Locker-leben</l><lb/> <l>Der Klugheit Maske nur für Dich?</l><lb/> <l>Wirſt Du Dich aus dem Schlamm erheben</l><lb/> <l>Wie <hi rendition="#g">Harry Monmouth</hi> ritterlich?</l><lb/> <l>Wirſt Du dereinſt in Schlachtentänzen,</l><lb/> <l>Bei Shrewsbury, auf blutgem Feld</l><lb/> <l>Mit Percy’s Lorbeer Dich bekränzen?</l><lb/> <l>Dann grüß Dich Gott, Du Zukunftsheld.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [92/0106]
Und ſeh ich dann auf Polſterſitze
Dich deutſchen Michel hingeſtreckt:
Den Mund voll ſelbſtgefällger Witze,
Und in der Hand ’nen Becher Sekt;
Wird mir dazu die Augenweide
Von Hängebauch und Doppelkinn,
Will mir, zu meinem eignen Leide,
John Falſtaff gar nicht aus dem Sinn.
Wie, oder wär dies Locker-leben
Der Klugheit Maske nur für Dich?
Wirſt Du Dich aus dem Schlamm erheben
Wie Harry Monmouth ritterlich?
Wirſt Du dereinſt in Schlachtentänzen,
Bei Shrewsbury, auf blutgem Feld
Mit Percy’s Lorbeer Dich bekränzen?
Dann grüß Dich Gott, Du Zukunftsheld.
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Zitationshilfe: | Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/106>, abgerufen am 23.07.2024. |