geworden und sah wieder in den Garten hinaus. Alles war so still, und ein leiser, feiner Ton, wie wenn es regnete, traf von den Platanen her ihr Ohr.
So verging eine Weile. Herüber von der Dorf¬ straße klang ein Geplärr: der alte Nachtwächter Kulicke rief die Stunden ab, und als er zuletzt schwieg, vernahm sie von fernher, aber immer näher kommend, das Rasseln des Zuges, der, auf eine halbe Meile Entfernung, an Hohen-Cremmen vorüber fuhr. Dann wurde der Lärm wieder schwächer, endlich erstarb er ganz, und nur der Mondschein lag noch auf dem Grasplatz, und nur auf die Platanen rauschte es nach wie vor wie leiser Regen nieder.
Aber es war nur die Nachtluft, die ging.
Effi Brieſt
geworden und ſah wieder in den Garten hinaus. Alles war ſo ſtill, und ein leiſer, feiner Ton, wie wenn es regnete, traf von den Platanen her ihr Ohr.
So verging eine Weile. Herüber von der Dorf¬ ſtraße klang ein Geplärr: der alte Nachtwächter Kulicke rief die Stunden ab, und als er zuletzt ſchwieg, vernahm ſie von fernher, aber immer näher kommend, das Raſſeln des Zuges, der, auf eine halbe Meile Entfernung, an Hohen-Cremmen vorüber fuhr. Dann wurde der Lärm wieder ſchwächer, endlich erſtarb er ganz, und nur der Mondſchein lag noch auf dem Grasplatz, und nur auf die Platanen rauſchte es nach wie vor wie leiſer Regen nieder.
Aber es war nur die Nachtluft, die ging.
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Effi Brieſt
geworden und ſah wieder in den Garten hinaus.
Alles war ſo ſtill, und ein leiſer, feiner Ton, wie
wenn es regnete, traf von den Platanen her ihr Ohr.
So verging eine Weile. Herüber von der Dorf¬
ſtraße klang ein Geplärr: der alte Nachtwächter
Kulicke rief die Stunden ab, und als er zuletzt ſchwieg,
vernahm ſie von fernher, aber immer näher kommend,
das Raſſeln des Zuges, der, auf eine halbe Meile
Entfernung, an Hohen-Cremmen vorüber fuhr. Dann
wurde der Lärm wieder ſchwächer, endlich erſtarb er
ganz, und nur der Mondſchein lag noch auf dem
Grasplatz, und nur auf die Platanen rauſchte es
nach wie vor wie leiſer Regen nieder.
Aber es war nur die Nachtluft, die ging.
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Fontane, Theodor: Effi Briest. Berlin, 1896, S. 383. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_briest_1896/392>, abgerufen am 22.11.2024.
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