Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 3: Ost-Havelland. Berlin, 1873.

Bild:
<< vorherige Seite
2.
Ernst Gottlieb Woltersdorf.
Verfolgt, verlassen und verflucht,
Doch von dem Herrn hervorgesucht;
Ein Narr vor aller klugen Welt,
Bei dem die Weisheit Lager hält;
Verdrängt, verjagt, besiegt und ausgefegt,
Und doch ein Held, der Palmen trägt.

E. G. Woltersdorf.

Prinz Louis Ferdinand, Prinz August -- sie waren
Schloß-Kinder aus Friedrichsfelde; auch die Pfarre stellte
ihren Mann: am 31. Mai 1725 wurde Ernst Gottlieb
Woltersdorf
in ihr geboren. Auch ein Streiter, auch
gefallen (wie der Saalfelder Prinz) auf dem Felde der Ehren.
Ein Weltkind der eine, ein Gotteskind der andre.

Ernst Gottliebs Vater war Gabriel Lucas Woltersdorf.
Dieser konnte, wie ein alter Edelmann, den Namen und Stand
seiner Familie bis ins siebente Glied hinauf verfolgen. Es
waren sämmtlich Priegnitz-Ruppiner. Und zwar:

Anton Woltersdorf (damals noch Woltersdorp), geboren
1430.

Johann Woltersdorf, Potinken- oder Pantinenmacher,
geboren 1460.

Joachim Woltersdorf, Goldschmied in Ruppin, geboren
1496.

Joachim Woltersdorf II., Tuchmacher, Gildemeister und
Vorsteher der Klosterkirche zu Ruppin, geboren 1530.

Gabriel Woltersdorf, Pastor und Inspector zu Ruppin.

Gabriel Woltersdorf II., Pastor und Inspector zu
Zehdenick.

2.
Ernſt Gottlieb Woltersdorf.
Verfolgt, verlaſſen und verflucht,
Doch von dem Herrn hervorgeſucht;
Ein Narr vor aller klugen Welt,
Bei dem die Weisheit Lager hält;
Verdrängt, verjagt, beſiegt und ausgefegt,
Und doch ein Held, der Palmen trägt.

E. G. Woltersdorf.

Prinz Louis Ferdinand, Prinz Auguſt — ſie waren
Schloß-Kinder aus Friedrichsfelde; auch die Pfarre ſtellte
ihren Mann: am 31. Mai 1725 wurde Ernſt Gottlieb
Woltersdorf
in ihr geboren. Auch ein Streiter, auch
gefallen (wie der Saalfelder Prinz) auf dem Felde der Ehren.
Ein Weltkind der eine, ein Gotteskind der andre.

Ernſt Gottliebs Vater war Gabriel Lucas Woltersdorf.
Dieſer konnte, wie ein alter Edelmann, den Namen und Stand
ſeiner Familie bis ins ſiebente Glied hinauf verfolgen. Es
waren ſämmtlich Priegnitz-Ruppiner. Und zwar:

Anton Woltersdorf (damals noch Woltersdorp), geboren
1430.

Johann Woltersdorf, Potinken- oder Pantinenmacher,
geboren 1460.

Joachim Woltersdorf, Goldſchmied in Ruppin, geboren
1496.

Joachim Woltersdorf II., Tuchmacher, Gildemeiſter und
Vorſteher der Kloſterkirche zu Ruppin, geboren 1530.

Gabriel Woltersdorf, Paſtor und Inſpector zu Ruppin.

Gabriel Woltersdorf II., Paſtor und Inſpector zu
Zehdenick.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0439" n="[421]"/>
        <div n="2">
          <head>2.</head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Ern&#x017F;t Gottlieb Woltersdorf.</hi> </head><lb/>
            <cit rendition="#et">
              <quote>Verfolgt, verla&#x017F;&#x017F;en und verflucht,<lb/>
Doch von dem Herrn hervorge&#x017F;ucht;<lb/>
Ein Narr vor aller klugen Welt,<lb/>
Bei dem die Weisheit Lager hält;<lb/>
Verdrängt, verjagt, be&#x017F;iegt und ausgefegt,<lb/>
Und doch ein Held, der Palmen trägt.</quote><lb/>
              <bibl> <hi rendition="#b">E. G. Woltersdorf.</hi> </bibl>
            </cit><lb/>
            <p>Prinz Louis Ferdinand, Prinz Augu&#x017F;t &#x2014; &#x017F;ie waren<lb/><hi rendition="#g">Schloß</hi>-Kinder aus Friedrichsfelde; auch die <hi rendition="#g">Pfarre</hi> &#x017F;tellte<lb/>
ihren Mann: am 31. Mai 1725 wurde <hi rendition="#g">Ern&#x017F;t Gottlieb<lb/>
Woltersdorf</hi> in ihr geboren. <hi rendition="#g">Auch</hi> ein Streiter, <hi rendition="#g">auch</hi><lb/>
gefallen (wie der Saalfelder Prinz) auf dem Felde der Ehren.<lb/>
Ein Weltkind der eine, ein Gotteskind der andre.</p><lb/>
            <p>Ern&#x017F;t Gottliebs Vater war Gabriel Lucas Woltersdorf.<lb/>
Die&#x017F;er konnte, wie ein alter Edelmann, den Namen und Stand<lb/>
&#x017F;einer Familie bis ins &#x017F;iebente Glied hinauf verfolgen. Es<lb/>
waren &#x017F;ämmtlich Priegnitz-Ruppiner. Und zwar:</p><lb/>
            <p><hi rendition="#g">Anton</hi> Woltersdorf (damals noch Woltersdorp), geboren<lb/>
1430.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#g">Johann</hi> Woltersdorf, Potinken- oder Pantinenmacher,<lb/>
geboren 1460.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#g">Joachim</hi> Woltersdorf, Gold&#x017F;chmied in Ruppin, geboren<lb/>
1496.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#g">Joachim</hi> Woltersdorf <hi rendition="#aq">II.</hi>, Tuchmacher, Gildemei&#x017F;ter und<lb/>
Vor&#x017F;teher der Klo&#x017F;terkirche zu Ruppin, geboren 1530.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#g">Gabriel</hi> Woltersdorf, Pa&#x017F;tor und In&#x017F;pector zu Ruppin.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#g">Gabriel</hi> Woltersdorf <hi rendition="#aq">II.</hi>, Pa&#x017F;tor und In&#x017F;pector zu<lb/>
Zehdenick.</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[421]/0439] 2. Ernſt Gottlieb Woltersdorf. Verfolgt, verlaſſen und verflucht, Doch von dem Herrn hervorgeſucht; Ein Narr vor aller klugen Welt, Bei dem die Weisheit Lager hält; Verdrängt, verjagt, beſiegt und ausgefegt, Und doch ein Held, der Palmen trägt. E. G. Woltersdorf. Prinz Louis Ferdinand, Prinz Auguſt — ſie waren Schloß-Kinder aus Friedrichsfelde; auch die Pfarre ſtellte ihren Mann: am 31. Mai 1725 wurde Ernſt Gottlieb Woltersdorf in ihr geboren. Auch ein Streiter, auch gefallen (wie der Saalfelder Prinz) auf dem Felde der Ehren. Ein Weltkind der eine, ein Gotteskind der andre. Ernſt Gottliebs Vater war Gabriel Lucas Woltersdorf. Dieſer konnte, wie ein alter Edelmann, den Namen und Stand ſeiner Familie bis ins ſiebente Glied hinauf verfolgen. Es waren ſämmtlich Priegnitz-Ruppiner. Und zwar: Anton Woltersdorf (damals noch Woltersdorp), geboren 1430. Johann Woltersdorf, Potinken- oder Pantinenmacher, geboren 1460. Joachim Woltersdorf, Goldſchmied in Ruppin, geboren 1496. Joachim Woltersdorf II., Tuchmacher, Gildemeiſter und Vorſteher der Kloſterkirche zu Ruppin, geboren 1530. Gabriel Woltersdorf, Paſtor und Inſpector zu Ruppin. Gabriel Woltersdorf II., Paſtor und Inſpector zu Zehdenick.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Fontanes "Wanderungen" erschienen zuerst in Forts… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg03_1873
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg03_1873/439
Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 3: Ost-Havelland. Berlin, 1873, S. [421]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg03_1873/439>, abgerufen am 23.11.2024.