ßend, fängt an, ein Netz von Kanälen durch die Landschaft zu ziehen; hierhin, dorthin windet sich der Dampfer, aber eh es uns noch gelungen ist, uns in dem malerischen Wirrsal zurechtzufinden, tauchen plötzlich weiße Giebelwände, von Thürmen und hohen Lin- den überragt, aus dem Landschaftsbilde auf. Noch eine Biegung und das übliche Hoi und Hoh, wie es immer laut wird, wenn das Schiff sich einer Landungsstelle nähert, beginnt auf's Neue. Eine alte Holzbrücke, mit hunderten von Menschen besetzt, sperrt uns den Weg; ein Fangseil fliegt über unsre Köpfe weg, dem Brücken- geländer zu; der Dampfer legt an. Ein Drängen, ein Grüßen, dazwischen das Läuten der Glocke. Vom linken Ufer her aber wirft ein weitläuftiger Bau, in Bäumen und Laubgängen halb versteckt, sein Spiegelbild in den Fluß. Es ist das alte Markgrafenschloß. Wir sind in Schwedt.
ßend, fängt an, ein Netz von Kanälen durch die Landſchaft zu ziehen; hierhin, dorthin windet ſich der Dampfer, aber eh es uns noch gelungen iſt, uns in dem maleriſchen Wirrſal zurechtzufinden, tauchen plötzlich weiße Giebelwände, von Thürmen und hohen Lin- den überragt, aus dem Landſchaftsbilde auf. Noch eine Biegung und das übliche Hoi und Hoh, wie es immer laut wird, wenn das Schiff ſich einer Landungsſtelle nähert, beginnt auf’s Neue. Eine alte Holzbrücke, mit hunderten von Menſchen beſetzt, ſperrt uns den Weg; ein Fangſeil fliegt über unſre Köpfe weg, dem Brücken- geländer zu; der Dampfer legt an. Ein Drängen, ein Grüßen, dazwiſchen das Läuten der Glocke. Vom linken Ufer her aber wirft ein weitläuftiger Bau, in Bäumen und Laubgängen halb verſteckt, ſein Spiegelbild in den Fluß. Es iſt das alte Markgrafenſchloß. Wir ſind in Schwedt.
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ßend, fängt an, ein Netz von Kanälen durch die Landſchaft zu
ziehen; hierhin, dorthin windet ſich der Dampfer, aber eh es uns
noch gelungen iſt, uns in dem maleriſchen Wirrſal zurechtzufinden,
tauchen plötzlich weiße Giebelwände, von Thürmen und hohen Lin-
den überragt, aus dem Landſchaftsbilde auf. Noch eine Biegung
und das übliche Hoi und Hoh, wie es immer laut wird, wenn das
Schiff ſich einer Landungsſtelle nähert, beginnt auf’s Neue. Eine
alte Holzbrücke, mit hunderten von Menſchen beſetzt, ſperrt uns
den Weg; ein Fangſeil fliegt über unſre Köpfe weg, dem Brücken-
geländer zu; der Dampfer legt an. Ein Drängen, ein Grüßen,
dazwiſchen das Läuten der Glocke. Vom linken Ufer her aber wirft
ein weitläuftiger Bau, in Bäumen und Laubgängen halb verſteckt,
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Fontanes "Wanderungen" erschienen zuerst in Forts… [mehr]
Fontanes "Wanderungen" erschienen zuerst in Fortsetzungen in der Neuen Preußischen (Kreuz-)Zeitung 1859 bzw. im Morgenblatt für gebildete Leser (zwischen 1860 und 1864). Als Buchausgabe erschien der zweite Band "Das Oderland, Barnim, Lebus" 1863 bei W. Hertz in Berlin. In der Folge wurde der Text von Fontane mehrfach überarbeitet und erweitert. Für das DTA wurde die erste Auflage der Buchausgabe digitalisiert.
Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 2: Das Oderland. Berlin, 1863, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg02_1863/26>, abgerufen am 24.11.2024.
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