ble, quelque nombreuse que soit votre compagnie. Allez-vous repo- ser, faites panser vos blessures et moi, je retourne a Berlin.
Quelle humanite, quelle affabilite et quelle bonte de la part d'un aussi grand Prince!
Le sejour dans la forteresse de Spandau fut par les attentions et les bontes de Son Altesse Royale pour moi un sejour le plus agreable que possible.
3. (Die jetzige Kirche in Oranienburg,) die an Stelle der 1788 niedergebrannten aufgeführt wurde, ist ein sehr dürftiger Bau, was jeder begreifen wird, der erfährt, daß sie für 7500 [ - 1 Zeichen fehlt] gebaut wurde. Sie droht jetzt fast einzufallen. Vor einigen Jahren genehmigte Friedrich Wil- helm IV. einen Neubau und sprach den Wunsch aus, daß die neue Kirche nach dem Vorbild der Santa Saba in Rom (eine kleine Basilika) gebaut werden möge. Noch aber behilft man sich mit der alten Kirche; vielleicht fehlt es wieder an den Mitteln. An der Altarwand befindet sich eine "Maria mit dem Kinde" von Bernhard Rode, wohl erhalten, aber eine sehr mittelmäßige Leistung.
4. (Im Waisenhause) befindet sich außer den im Text genannten Bildern, auch ein altes Portrait Friedrichs des Großen, als Bild völlig werthlos, und nur dadurch interessant, daß der König ein Buch in Hän- den hält, auf dessen Rückseite "Gellerts Fabeln" steht. Dies ist muth- maßlich eine Art Demonstration, und wir gehen wohl nicht fehl, wenn wir annehmen, daß das Bild von einem jener vaterländischen Künstler herrührt, die damals -- namentlich in Gemeinschaft mit Männern der Wissenschaft -- eine Reaktion gegen das Französische versuchten.
Buch.
Benutzt: Koenig's Versuch einer historischen Schilderung der Stadt Berlin. Foersters Neure und neuste preußische Geschichte. Fidicin's Nieder-Barnim. Berghaus Landbuch der Mark Brandenburg. Mündliches.
Blumberg.
Benutzt: Varnhagens Biographie des Freiherrn v. Canitz. Canitz Gedichte, herausgegeben von Bodemer. Koenig's Geschichte Berlins. Poellnitz Lebensgeschichte der vier letzten Regenten. Klein's Geschichte der Marienkirche. Mündliche Mittheil.
ble, quelque nombreuse que soit votre compagnie. Allez-vous repo- ser, faites panser vos blessures et moi, je retourne à Berlin.
Quelle humanité, quelle affabilité et quelle bonté de la part d’un aussi grand Prince!
Le séjour dans la forteresse de Spandau fut par les attentions et les bontés de Son Altesse Royale pour moi un séjour le plus agréable que possible.
3. (Die jetzige Kirche in Oranienburg,) die an Stelle der 1788 niedergebrannten aufgeführt wurde, iſt ein ſehr dürftiger Bau, was jeder begreifen wird, der erfährt, daß ſie für 7500 [ – 1 Zeichen fehlt] gebaut wurde. Sie droht jetzt faſt einzufallen. Vor einigen Jahren genehmigte Friedrich Wil- helm IV. einen Neubau und ſprach den Wunſch aus, daß die neue Kirche nach dem Vorbild der Santa Saba in Rom (eine kleine Baſilika) gebaut werden möge. Noch aber behilft man ſich mit der alten Kirche; vielleicht fehlt es wieder an den Mitteln. An der Altarwand befindet ſich eine „Maria mit dem Kinde“ von Bernhard Rode, wohl erhalten, aber eine ſehr mittelmäßige Leiſtung.
4. (Im Waiſenhauſe) befindet ſich außer den im Text genannten Bildern, auch ein altes Portrait Friedrichs des Großen, als Bild völlig werthlos, und nur dadurch intereſſant, daß der König ein Buch in Hän- den hält, auf deſſen Rückſeite „Gellerts Fabeln“ ſteht. Dies iſt muth- maßlich eine Art Demonſtration, und wir gehen wohl nicht fehl, wenn wir annehmen, daß das Bild von einem jener vaterländiſchen Künſtler herrührt, die damals — namentlich in Gemeinſchaft mit Männern der Wiſſenſchaft — eine Reaktion gegen das Franzöſiſche verſuchten.
Buch.
Benutzt: Koenig’s Verſuch einer hiſtoriſchen Schilderung der Stadt Berlin. Foerſters Neure und neuſte preußiſche Geſchichte. Fidicin’s Nieder-Barnim. Berghaus Landbuch der Mark Brandenburg. Mündliches.
Blumberg.
Benutzt: Varnhagens Biographie des Freiherrn v. Canitz. Canitz Gedichte, herausgegeben von Bodemer. Koenig’s Geſchichte Berlins. Poellnitz Lebensgeſchichte der vier letzten Regenten. Klein’s Geſchichte der Marienkirche. Mündliche Mittheil.
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ble, quelque nombreuse que soit votre compagnie. Allez-vous repo-
ser, faites panser vos blessures et moi, je retourne à Berlin.
Quelle humanité, quelle affabilité et quelle bonté de la part
d’un aussi grand Prince!
Le séjour dans la forteresse de Spandau fut par les attentions
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agréable que possible.
3. (Die jetzige Kirche in Oranienburg,) die an Stelle der
1788 niedergebrannten aufgeführt wurde, iſt ein ſehr dürftiger Bau, was
jeder begreifen wird, der erfährt, daß ſie für 7500 _ gebaut wurde. Sie
droht jetzt faſt einzufallen. Vor einigen Jahren genehmigte Friedrich Wil-
helm IV. einen Neubau und ſprach den Wunſch aus, daß die neue Kirche
nach dem Vorbild der Santa Saba in Rom (eine kleine Baſilika) gebaut
werden möge. Noch aber behilft man ſich mit der alten Kirche; vielleicht
fehlt es wieder an den Mitteln. An der Altarwand befindet ſich eine
„Maria mit dem Kinde“ von Bernhard Rode, wohl erhalten, aber eine
ſehr mittelmäßige Leiſtung.
4. (Im Waiſenhauſe) befindet ſich außer den im Text genannten
Bildern, auch ein altes Portrait Friedrichs des Großen, als Bild völlig
werthlos, und nur dadurch intereſſant, daß der König ein Buch in Hän-
den hält, auf deſſen Rückſeite „Gellerts Fabeln“ ſteht. Dies iſt muth-
maßlich eine Art Demonſtration, und wir gehen wohl nicht fehl, wenn
wir annehmen, daß das Bild von einem jener vaterländiſchen Künſtler
herrührt, die damals — namentlich in Gemeinſchaft mit Männern der
Wiſſenſchaft — eine Reaktion gegen das Franzöſiſche verſuchten.
Buch.
Benutzt: Koenig’s Verſuch einer hiſtoriſchen Schilderung der Stadt
Berlin. Foerſters Neure und neuſte preußiſche Geſchichte.
Fidicin’s Nieder-Barnim. Berghaus Landbuch der Mark
Brandenburg. Mündliches.
Blumberg.
Benutzt: Varnhagens Biographie des Freiherrn v. Canitz. Canitz
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Fontanes "Wanderungen" erschienen zuerst in Forts… [mehr]
Fontanes "Wanderungen" erschienen zuerst in Fortsetzungen in der Neuen Preußischen (Kreuz-)Zeitung 1859 bzw. im Morgenblatt für gebildete Leser (zwischen 1860 und 1864). Als Buchausgabe erschien der erste Band "Die Grafschaft Ruppin. Der Barnim. Der Teltow" 1862 bei W. Hertz in Berlin. In der Folge wurde der Text von Fontane mehrfach überarbeitet und erweitert. Für das DTA wurde die erste Auflage der Buchausgabe digitalisiert.
Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. [Bd. 1: Die Grafschaft Ruppin. Der Barnim. Der Teltow]. Berlin, 1862, S. 460. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg01_1862/478>, abgerufen am 03.07.2024.
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