des Königs, Major im Regiment Prinz Heinrich. Seine richtige Urtheils- kraft, sein fester Charakter, seine Unerschrockenheit, machten wünschen, er möchte auf lange Zeit dem Staate nützlich werden. Aber 1757, in der Schlacht bei Prag, wurden ihm durch eine Kanonenkugel beide Füße weggeschossen. Er lebte noch einige Stunden, und unter den heftigsten Schmerzen verleugnete sich sein Heldenmuth nicht, bis zum letzten Hauch.
25) von Platen, Adjutant des Marschalls von Schwerin. Er vereinigte alle Eigenschaften, welche Hoffnung gaben, er würde diesen gro- ßen Mann ersetzen. Er fiel ihm zur Seite am 6. Mai 1757.
26) von Wunsch, General der Infanterie. Er trat in Dienst 1756 als Offizier bei einem Freicorps, und erhob sich zu höheren Graden durch sein Genie und seine militärischen Talente. Im kleinen Krieg waren alle seine Unternehmungen glücklich und erwarben ihm allgemeine Achtung. 1759 schlug er mit einem kleinen Corps bei Torgau die weit überlegenen Feinde. Im nämlichen Jahre, nahe bei Düben, schlug er das Vorder- treffen der Feinde. Ein gefangener General, Fahnen und Kanonen waren die Denkmäler seines Sieges. Er starb 1788.
27) von Saldern, General-Lieutenant. In allen Feldzügen zu- gegen. In taktischen Kenntnissen hochberühmt. Gleichermaßen geschätzt we- gen seiner Tapferkeit und seiner Biederkeit. Er zeichnete sich aus bei der Torgauer Schlacht. Starb im Jahre 1785.
28) von Prittwitz, General der Kavallerie. Er diente sowohl un- ter den Dragonern, als Husaren, und zeichnete sich aus durch seine Tapfer- keit in mehreren Schlachten, wo er zugegen war. Dieses erwarb ihm die besondere Achtung des Königs, der ihm das Regiment Gensd'armes er- theilte, welches er noch befehligt, und sich immer schätzbarer macht durch seinen Eifer und seine Thätigkeit.
29) von Kleist, General der Husaren. Erwarb sich im siebenjähri- gen Kriege hohen Ruhm. Geschickt in allen Gewandtheiten des kleinen Krieges, war er auch zu großen Unternehmungen sehr geeignet, deren Er- folg seine Talente dem Feinde furchtbar machten. Stets geliebt von den Truppen, die er befehligte, machte er durch seine Thaten seinen Namen unsterblich. Im 36sten Jahre seines Alters, 1767, endigte er seine Lauf- bahn.
30) von Dieskau, General-Lieutenant der Artillerie, diente von Jugend auf und erwarb sich die höchste Achtung seines Corps, welches er während des siebenjährigen Krieges als Chef befehligte. Er war thätig, wachsam, arbeitsam. Bei allen Belagerungen zugegen. Auch in den Schlachten, bei welchen er war, leistete er wichtige Dienste. Er starb in einem hohen Alter.
31) von Ingersleben, General-Major. Von einer geprüften Tapferkeit hat er die stärksten Beweise gegeben. In der Schlacht bei Prag, 1757, wurde er mit Wunden bedeckt, deren indeß keine tödtlich
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des Königs, Major im Regiment Prinz Heinrich. Seine richtige Urtheils- kraft, ſein feſter Charakter, ſeine Unerſchrockenheit, machten wünſchen, er möchte auf lange Zeit dem Staate nützlich werden. Aber 1757, in der Schlacht bei Prag, wurden ihm durch eine Kanonenkugel beide Füße weggeſchoſſen. Er lebte noch einige Stunden, und unter den heftigſten Schmerzen verleugnete ſich ſein Heldenmuth nicht, bis zum letzten Hauch.
25) von Platen, Adjutant des Marſchalls von Schwerin. Er vereinigte alle Eigenſchaften, welche Hoffnung gaben, er würde dieſen gro- ßen Mann erſetzen. Er fiel ihm zur Seite am 6. Mai 1757.
26) von Wunſch, General der Infanterie. Er trat in Dienſt 1756 als Offizier bei einem Freicorps, und erhob ſich zu höheren Graden durch ſein Genie und ſeine militäriſchen Talente. Im kleinen Krieg waren alle ſeine Unternehmungen glücklich und erwarben ihm allgemeine Achtung. 1759 ſchlug er mit einem kleinen Corps bei Torgau die weit überlegenen Feinde. Im nämlichen Jahre, nahe bei Düben, ſchlug er das Vorder- treffen der Feinde. Ein gefangener General, Fahnen und Kanonen waren die Denkmäler ſeines Sieges. Er ſtarb 1788.
27) von Saldern, General-Lieutenant. In allen Feldzügen zu- gegen. In taktiſchen Kenntniſſen hochberühmt. Gleichermaßen geſchätzt we- gen ſeiner Tapferkeit und ſeiner Biederkeit. Er zeichnete ſich aus bei der Torgauer Schlacht. Starb im Jahre 1785.
28) von Prittwitz, General der Kavallerie. Er diente ſowohl un- ter den Dragonern, als Huſaren, und zeichnete ſich aus durch ſeine Tapfer- keit in mehreren Schlachten, wo er zugegen war. Dieſes erwarb ihm die beſondere Achtung des Königs, der ihm das Regiment Gensd’armes er- theilte, welches er noch befehligt, und ſich immer ſchätzbarer macht durch ſeinen Eifer und ſeine Thätigkeit.
29) von Kleiſt, General der Huſaren. Erwarb ſich im ſiebenjähri- gen Kriege hohen Ruhm. Geſchickt in allen Gewandtheiten des kleinen Krieges, war er auch zu großen Unternehmungen ſehr geeignet, deren Er- folg ſeine Talente dem Feinde furchtbar machten. Stets geliebt von den Truppen, die er befehligte, machte er durch ſeine Thaten ſeinen Namen unſterblich. Im 36ſten Jahre ſeines Alters, 1767, endigte er ſeine Lauf- bahn.
30) von Dieskau, General-Lieutenant der Artillerie, diente von Jugend auf und erwarb ſich die höchſte Achtung ſeines Corps, welches er während des ſiebenjährigen Krieges als Chef befehligte. Er war thätig, wachſam, arbeitſam. Bei allen Belagerungen zugegen. Auch in den Schlachten, bei welchen er war, leiſtete er wichtige Dienſte. Er ſtarb in einem hohen Alter.
31) von Ingersleben, General-Major. Von einer geprüften Tapferkeit hat er die ſtärkſten Beweiſe gegeben. In der Schlacht bei Prag, 1757, wurde er mit Wunden bedeckt, deren indeß keine tödtlich
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des Königs, Major im Regiment Prinz Heinrich. Seine richtige Urtheils-
kraft, ſein feſter Charakter, ſeine Unerſchrockenheit, machten wünſchen, er
möchte auf lange Zeit dem Staate nützlich werden. Aber 1757, in der
Schlacht bei Prag, wurden ihm durch eine Kanonenkugel beide Füße
weggeſchoſſen. Er lebte noch einige Stunden, und unter den heftigſten
Schmerzen verleugnete ſich ſein Heldenmuth nicht, bis zum letzten Hauch.
25) von Platen, Adjutant des Marſchalls von Schwerin. Er
vereinigte alle Eigenſchaften, welche Hoffnung gaben, er würde dieſen gro-
ßen Mann erſetzen. Er fiel ihm zur Seite am 6. Mai 1757.
26) von Wunſch, General der Infanterie. Er trat in Dienſt 1756
als Offizier bei einem Freicorps, und erhob ſich zu höheren Graden durch
ſein Genie und ſeine militäriſchen Talente. Im kleinen Krieg waren alle
ſeine Unternehmungen glücklich und erwarben ihm allgemeine Achtung.
1759 ſchlug er mit einem kleinen Corps bei Torgau die weit überlegenen
Feinde. Im nämlichen Jahre, nahe bei Düben, ſchlug er das Vorder-
treffen der Feinde. Ein gefangener General, Fahnen und Kanonen waren
die Denkmäler ſeines Sieges. Er ſtarb 1788.
27) von Saldern, General-Lieutenant. In allen Feldzügen zu-
gegen. In taktiſchen Kenntniſſen hochberühmt. Gleichermaßen geſchätzt we-
gen ſeiner Tapferkeit und ſeiner Biederkeit. Er zeichnete ſich aus bei der
Torgauer Schlacht. Starb im Jahre 1785.
28) von Prittwitz, General der Kavallerie. Er diente ſowohl un-
ter den Dragonern, als Huſaren, und zeichnete ſich aus durch ſeine Tapfer-
keit in mehreren Schlachten, wo er zugegen war. Dieſes erwarb ihm die
beſondere Achtung des Königs, der ihm das Regiment Gensd’armes er-
theilte, welches er noch befehligt, und ſich immer ſchätzbarer macht durch
ſeinen Eifer und ſeine Thätigkeit.
29) von Kleiſt, General der Huſaren. Erwarb ſich im ſiebenjähri-
gen Kriege hohen Ruhm. Geſchickt in allen Gewandtheiten des kleinen
Krieges, war er auch zu großen Unternehmungen ſehr geeignet, deren Er-
folg ſeine Talente dem Feinde furchtbar machten. Stets geliebt von den
Truppen, die er befehligte, machte er durch ſeine Thaten ſeinen Namen
unſterblich. Im 36ſten Jahre ſeines Alters, 1767, endigte er ſeine Lauf-
bahn.
30) von Dieskau, General-Lieutenant der Artillerie, diente von
Jugend auf und erwarb ſich die höchſte Achtung ſeines Corps, welches er
während des ſiebenjährigen Krieges als Chef befehligte. Er war thätig,
wachſam, arbeitſam. Bei allen Belagerungen zugegen. Auch in den
Schlachten, bei welchen er war, leiſtete er wichtige Dienſte. Er ſtarb in
einem hohen Alter.
31) von Ingersleben, General-Major. Von einer geprüften
Tapferkeit hat er die ſtärkſten Beweiſe gegeben. In der Schlacht bei
Prag, 1757, wurde er mit Wunden bedeckt, deren indeß keine tödtlich
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Fontanes "Wanderungen" erschienen zuerst in Forts… [mehr]
Fontanes "Wanderungen" erschienen zuerst in Fortsetzungen in der Neuen Preußischen (Kreuz-)Zeitung 1859 bzw. im Morgenblatt für gebildete Leser (zwischen 1860 und 1864). Als Buchausgabe erschien der erste Band "Die Grafschaft Ruppin. Der Barnim. Der Teltow" 1862 bei W. Hertz in Berlin. In der Folge wurde der Text von Fontane mehrfach überarbeitet und erweitert. Für das DTA wurde die erste Auflage der Buchausgabe digitalisiert.
Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. [Bd. 1: Die Grafschaft Ruppin. Der Barnim. Der Teltow]. Berlin, 1862, S. 451. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg01_1862/469>, abgerufen am 27.11.2024.
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