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Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. [Bd. 1: Die Grafschaft Ruppin. Der Barnim. Der Teltow]. Berlin, 1862.

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legene Macht angegriffen. Er schlug sie zurück, und behauptete das
Schlachtfeld.

11) General von Platen. Er diente mit Auszeichnung in allen
Kriegen, und war bei vielen Schlachten zugegen. Nach der Niederlage bei
Kunersdorf sammelte er die zerstreuten Heereshaufen, deckte den Rückzug,
blieb während der Nacht auf seinem Posten und ging erst am andern
Morgen über die Oder zurück. Im Jahr 1762 wurde er mit einem Corps
von dem König abgesendet; er schlug bei Posen 6000 Russen, machte viele
Gefangene, und vernichtete ihre Magazine. Er starb 1787.

12) Oberstlieutenant v. Wedel. Mit einem Bataillon Grena-
diere, aus zwei Compagnieen der Garde und zwei vom Regiment Kron-
prinz zusammengesetzt, vertheidigte er bei Selmitz in Böhmen mehrere
Stunden lang, gegen die ganze österreichische Armee, den Uebergang über
die Elbe. So verschaffte er dem preußischen Heere die nöthige Zeit, seine
Quartiere zu erreichen. Nach 5 Stunden nöthigten ihn die zahlreichen
Batterien der Feinde zum Rückzuge. Als Prinz Carl über den Fluß ge-
gangen war, in der Meinung, ein zahlreiches Heer bekämpft zu haben,
erfuhr er durch einen Gefangenen, daß ein einziges Bataillon, aber von
einem Helden angeführt, diese schöne Vertheidigung gemacht habe. Mit
demselben Bataillon griff er in der Schlacht bei Soor, am 30. September
1745, den linken Flügel der Oesterreicher an, und endigte hier sein
Heldenleben.

13) Generallieutenant von Hülsen. Sehr geschätzt durch seine
militairischen Talente. Fast in allen Schlachten war er zugegen, oft ver-
wundet und durch seine Unerschrockenheit stets ausgezeichnet. Im Jahre
1760 in der Schlacht bei Torgau wurde der linke Flügel, bei welchem er
sich befand, zurückgetrieben. Er sammelte einige Flüchtlinge. Da aber
seine Pferde getödtet waren, und sein Alter und seine Wunden ihm nicht
erlaubten, zu Fuß sein Corps anzuführen, so setzte er sich auf eine Kanone,
und gelangte so, mitten im feindlichen Feuer, zum rechten Flügel.

14) von Tauentzien, General der Infanterie. In allen Feldzügen
zugegen; seine Wunden sind rühmliche Denkmäler seines Muthes. 1760
vertheidigte er Breslau gegen Laudon. Er befehligte 1762 die Belagerung
von Schweidnitz, und erfreut sich gegenwärtig eines ehrenvollen Alters.

15) von Möllendorff, General der Infanterie, war bei allen
Feldzügen von 1740 bis 1778. Bei Torgau, 1760, bemächtigte er sich
der Anhöhen von Siptitz, und entriß dadurch dem Feinde den Sieg. Im
Jahre 1762, als er auf gleiche Art die Anhöhen von Burkersdorf gewon-
nen hatte, nöthigte dies den Marschall Daun, seine Stellung zu verän-
dern, welches die Belagerung von Schweidnitz erleichterte. Im Winter
von 1778 bis 1779 befehligte er bei der in Sachsen stehenden Armee ein
besonderes Corps und schlug den Feind bei Brixen.

16) Generallieutenant von Haucharmoi. Aus Frankreich

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legene Macht angegriffen. Er ſchlug ſie zurück, und behauptete das
Schlachtfeld.

11) General von Platen. Er diente mit Auszeichnung in allen
Kriegen, und war bei vielen Schlachten zugegen. Nach der Niederlage bei
Kunersdorf ſammelte er die zerſtreuten Heereshaufen, deckte den Rückzug,
blieb während der Nacht auf ſeinem Poſten und ging erſt am andern
Morgen über die Oder zurück. Im Jahr 1762 wurde er mit einem Corps
von dem König abgeſendet; er ſchlug bei Poſen 6000 Ruſſen, machte viele
Gefangene, und vernichtete ihre Magazine. Er ſtarb 1787.

12) Oberſtlieutenant v. Wedel. Mit einem Bataillon Grena-
diere, aus zwei Compagnieen der Garde und zwei vom Regiment Kron-
prinz zuſammengeſetzt, vertheidigte er bei Selmitz in Böhmen mehrere
Stunden lang, gegen die ganze öſterreichiſche Armee, den Uebergang über
die Elbe. So verſchaffte er dem preußiſchen Heere die nöthige Zeit, ſeine
Quartiere zu erreichen. Nach 5 Stunden nöthigten ihn die zahlreichen
Batterien der Feinde zum Rückzuge. Als Prinz Carl über den Fluß ge-
gangen war, in der Meinung, ein zahlreiches Heer bekämpft zu haben,
erfuhr er durch einen Gefangenen, daß ein einziges Bataillon, aber von
einem Helden angeführt, dieſe ſchöne Vertheidigung gemacht habe. Mit
demſelben Bataillon griff er in der Schlacht bei Soor, am 30. September
1745, den linken Flügel der Oeſterreicher an, und endigte hier ſein
Heldenleben.

13) Generallieutenant von Hülſen. Sehr geſchätzt durch ſeine
militairiſchen Talente. Faſt in allen Schlachten war er zugegen, oft ver-
wundet und durch ſeine Unerſchrockenheit ſtets ausgezeichnet. Im Jahre
1760 in der Schlacht bei Torgau wurde der linke Flügel, bei welchem er
ſich befand, zurückgetrieben. Er ſammelte einige Flüchtlinge. Da aber
ſeine Pferde getödtet waren, und ſein Alter und ſeine Wunden ihm nicht
erlaubten, zu Fuß ſein Corps anzuführen, ſo ſetzte er ſich auf eine Kanone,
und gelangte ſo, mitten im feindlichen Feuer, zum rechten Flügel.

14) von Tauentzien, General der Infanterie. In allen Feldzügen
zugegen; ſeine Wunden ſind rühmliche Denkmäler ſeines Muthes. 1760
vertheidigte er Breslau gegen Laudon. Er befehligte 1762 die Belagerung
von Schweidnitz, und erfreut ſich gegenwärtig eines ehrenvollen Alters.

15) von Möllendorff, General der Infanterie, war bei allen
Feldzügen von 1740 bis 1778. Bei Torgau, 1760, bemächtigte er ſich
der Anhöhen von Siptitz, und entriß dadurch dem Feinde den Sieg. Im
Jahre 1762, als er auf gleiche Art die Anhöhen von Burkersdorf gewon-
nen hatte, nöthigte dies den Marſchall Daun, ſeine Stellung zu verän-
dern, welches die Belagerung von Schweidnitz erleichterte. Im Winter
von 1778 bis 1779 befehligte er bei der in Sachſen ſtehenden Armee ein
beſonderes Corps und ſchlug den Feind bei Brixen.

16) Generallieutenant von Haucharmoi. Aus Frankreich

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[449/0467] legene Macht angegriffen. Er ſchlug ſie zurück, und behauptete das Schlachtfeld. 11) General von Platen. Er diente mit Auszeichnung in allen Kriegen, und war bei vielen Schlachten zugegen. Nach der Niederlage bei Kunersdorf ſammelte er die zerſtreuten Heereshaufen, deckte den Rückzug, blieb während der Nacht auf ſeinem Poſten und ging erſt am andern Morgen über die Oder zurück. Im Jahr 1762 wurde er mit einem Corps von dem König abgeſendet; er ſchlug bei Poſen 6000 Ruſſen, machte viele Gefangene, und vernichtete ihre Magazine. Er ſtarb 1787. 12) Oberſtlieutenant v. Wedel. Mit einem Bataillon Grena- diere, aus zwei Compagnieen der Garde und zwei vom Regiment Kron- prinz zuſammengeſetzt, vertheidigte er bei Selmitz in Böhmen mehrere Stunden lang, gegen die ganze öſterreichiſche Armee, den Uebergang über die Elbe. So verſchaffte er dem preußiſchen Heere die nöthige Zeit, ſeine Quartiere zu erreichen. Nach 5 Stunden nöthigten ihn die zahlreichen Batterien der Feinde zum Rückzuge. Als Prinz Carl über den Fluß ge- gangen war, in der Meinung, ein zahlreiches Heer bekämpft zu haben, erfuhr er durch einen Gefangenen, daß ein einziges Bataillon, aber von einem Helden angeführt, dieſe ſchöne Vertheidigung gemacht habe. Mit demſelben Bataillon griff er in der Schlacht bei Soor, am 30. September 1745, den linken Flügel der Oeſterreicher an, und endigte hier ſein Heldenleben. 13) Generallieutenant von Hülſen. Sehr geſchätzt durch ſeine militairiſchen Talente. Faſt in allen Schlachten war er zugegen, oft ver- wundet und durch ſeine Unerſchrockenheit ſtets ausgezeichnet. Im Jahre 1760 in der Schlacht bei Torgau wurde der linke Flügel, bei welchem er ſich befand, zurückgetrieben. Er ſammelte einige Flüchtlinge. Da aber ſeine Pferde getödtet waren, und ſein Alter und ſeine Wunden ihm nicht erlaubten, zu Fuß ſein Corps anzuführen, ſo ſetzte er ſich auf eine Kanone, und gelangte ſo, mitten im feindlichen Feuer, zum rechten Flügel. 14) von Tauentzien, General der Infanterie. In allen Feldzügen zugegen; ſeine Wunden ſind rühmliche Denkmäler ſeines Muthes. 1760 vertheidigte er Breslau gegen Laudon. Er befehligte 1762 die Belagerung von Schweidnitz, und erfreut ſich gegenwärtig eines ehrenvollen Alters. 15) von Möllendorff, General der Infanterie, war bei allen Feldzügen von 1740 bis 1778. Bei Torgau, 1760, bemächtigte er ſich der Anhöhen von Siptitz, und entriß dadurch dem Feinde den Sieg. Im Jahre 1762, als er auf gleiche Art die Anhöhen von Burkersdorf gewon- nen hatte, nöthigte dies den Marſchall Daun, ſeine Stellung zu verän- dern, welches die Belagerung von Schweidnitz erleichterte. Im Winter von 1778 bis 1779 befehligte er bei der in Sachſen ſtehenden Armee ein beſonderes Corps und ſchlug den Feind bei Brixen. 16) Generallieutenant von Haucharmoi. Aus Frankreich 29

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. [Bd. 1: Die Grafschaft Ruppin. Der Barnim. Der Teltow]. Berlin, 1862, S. 449. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg01_1862/467>, abgerufen am 27.11.2024.