9 Brüder und 5 Schwestern. Aus der langen Reihe von Namen und Daten mögen hier folgende stehn:
Gürge Bertram von Hake. Geb. 1641; Leutnant im K. K. hochlöblichen spanischen Regiment zu Fuß; gefallen am 20. Juni 1662 bei Erstürmung von Serimvar durch die Türken.
Otto Sigismund v. H. Geboren 1643; Kaiserlicher Ca- pitain-Leutnant im Götzschen Dragoner-Regiment, gefallen 1664 im Passe Kirment in Ungarn.
Heino Friedrich v. H. Geboren 1644; gestorben im Zipser Land 1667, war Leutnant im spanischen Regiment zu Fuß.
Adolph Heinrich v. H. Geboren 1652; Leutnant im Terzky'schen Regiment zu Fuß, gestorben zu Zwoll in Holland.
Christoph Ehrenreich v. H. Geboren 1656; Capitain im brandenburgischen Leibregiment Dragoner, gefallen 1686 bei Be- stürmung und Eroberung der Festung Ofen.
Die einfachen Angaben dieser Gedenktafel zeigen deutlich den Geist, der damals in der Familie lebendig war. Die Mark gehörte noch zum "Reich" und die Kämpfe Habsburgs waren noch die Kämpfe Brandenburgs. Vier der Otto v. Hakeschen Söhne dienten in östreichischen Regimentern, zwei fielen im Türkenkrieg, zwei er- lagen der Krankheit. Der fünfte und jüngste war Capitain in einem brandenburgischen Regiment, focht aber (in dem vom General v. Schöning kommandirten Contingent) für dieselbe Sache und fiel im Kampfe gegen den Erbfeind.
Der mehrerwähnte Ernst Ludwig v. Hake scheint übrigens gleichzeitig, zu ehrendem Gedächtniß seiner vor ihm heimgegangenen Brüder, die Kirche zu Machenow mit zehn Fahnen ausgeschmückt zu haben, von denen jede einen Banner- oder Sinnspruch trug, dessen Anfangsbuchstaben dem Tauf- und Familien-Namen des zu Feiernden entsprachen. Drei von diesen Fahnen existiren noch; die andern sieben sind zerfetzt und zeigen wenig mehr als die Stöcke. Die Sinnsprüche der noch vorhandenen 3 Fahnen sind die folgenden:
9 Brüder und 5 Schweſtern. Aus der langen Reihe von Namen und Daten mögen hier folgende ſtehn:
Gürge Bertram von Hake. Geb. 1641; Leutnant im K. K. hochlöblichen ſpaniſchen Regiment zu Fuß; gefallen am 20. Juni 1662 bei Erſtürmung von Serimvar durch die Türken.
Otto Sigismund v. H. Geboren 1643; Kaiſerlicher Ca- pitain-Leutnant im Götzſchen Dragoner-Regiment, gefallen 1664 im Paſſe Kirment in Ungarn.
Heino Friedrich v. H. Geboren 1644; geſtorben im Zipſer Land 1667, war Leutnant im ſpaniſchen Regiment zu Fuß.
Adolph Heinrich v. H. Geboren 1652; Leutnant im Terzky’ſchen Regiment zu Fuß, geſtorben zu Zwoll in Holland.
Chriſtoph Ehrenreich v. H. Geboren 1656; Capitain im brandenburgiſchen Leibregiment Dragoner, gefallen 1686 bei Be- ſtürmung und Eroberung der Feſtung Ofen.
Die einfachen Angaben dieſer Gedenktafel zeigen deutlich den Geiſt, der damals in der Familie lebendig war. Die Mark gehörte noch zum „Reich“ und die Kämpfe Habsburgs waren noch die Kämpfe Brandenburgs. Vier der Otto v. Hakeſchen Söhne dienten in öſtreichiſchen Regimentern, zwei fielen im Türkenkrieg, zwei er- lagen der Krankheit. Der fünfte und jüngſte war Capitain in einem brandenburgiſchen Regiment, focht aber (in dem vom General v. Schöning kommandirten Contingent) für dieſelbe Sache und fiel im Kampfe gegen den Erbfeind.
Der mehrerwähnte Ernſt Ludwig v. Hake ſcheint übrigens gleichzeitig, zu ehrendem Gedächtniß ſeiner vor ihm heimgegangenen Brüder, die Kirche zu Machenow mit zehn Fahnen ausgeſchmückt zu haben, von denen jede einen Banner- oder Sinnſpruch trug, deſſen Anfangsbuchſtaben dem Tauf- und Familien-Namen des zu Feiernden entſprachen. Drei von dieſen Fahnen exiſtiren noch; die andern ſieben ſind zerfetzt und zeigen wenig mehr als die Stöcke. Die Sinnſprüche der noch vorhandenen 3 Fahnen ſind die folgenden:
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9 Brüder und 5 Schweſtern. Aus der langen Reihe von Namen
und Daten mögen hier folgende ſtehn:
Gürge Bertram von Hake. Geb. 1641; Leutnant im
K. K. hochlöblichen ſpaniſchen Regiment zu Fuß; gefallen am 20.
Juni 1662 bei Erſtürmung von Serimvar durch die Türken.
Otto Sigismund v. H. Geboren 1643; Kaiſerlicher Ca-
pitain-Leutnant im Götzſchen Dragoner-Regiment, gefallen 1664
im Paſſe Kirment in Ungarn.
Heino Friedrich v. H. Geboren 1644; geſtorben im Zipſer
Land 1667, war Leutnant im ſpaniſchen Regiment zu Fuß.
Adolph Heinrich v. H. Geboren 1652; Leutnant im
Terzky’ſchen Regiment zu Fuß, geſtorben zu Zwoll in Holland.
Chriſtoph Ehrenreich v. H. Geboren 1656; Capitain im
brandenburgiſchen Leibregiment Dragoner, gefallen 1686 bei Be-
ſtürmung und Eroberung der Feſtung Ofen.
Die einfachen Angaben dieſer Gedenktafel zeigen deutlich den
Geiſt, der damals in der Familie lebendig war. Die Mark gehörte
noch zum „Reich“ und die Kämpfe Habsburgs waren noch die
Kämpfe Brandenburgs. Vier der Otto v. Hakeſchen Söhne dienten
in öſtreichiſchen Regimentern, zwei fielen im Türkenkrieg, zwei er-
lagen der Krankheit. Der fünfte und jüngſte war Capitain in
einem brandenburgiſchen Regiment, focht aber (in dem vom
General v. Schöning kommandirten Contingent) für dieſelbe Sache
und fiel im Kampfe gegen den Erbfeind.
Der mehrerwähnte Ernſt Ludwig v. Hake ſcheint übrigens
gleichzeitig, zu ehrendem Gedächtniß ſeiner vor ihm heimgegangenen
Brüder, die Kirche zu Machenow mit zehn Fahnen ausgeſchmückt
zu haben, von denen jede einen Banner- oder Sinnſpruch trug,
deſſen Anfangsbuchſtaben dem Tauf- und Familien-Namen
des zu Feiernden entſprachen. Drei von dieſen Fahnen exiſtiren
noch; die andern ſieben ſind zerfetzt und zeigen wenig mehr als
die Stöcke. Die Sinnſprüche der noch vorhandenen 3 Fahnen ſind
die folgenden:
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Fontanes "Wanderungen" erschienen zuerst in Forts… [mehr]
Fontanes "Wanderungen" erschienen zuerst in Fortsetzungen in der Neuen Preußischen (Kreuz-)Zeitung 1859 bzw. im Morgenblatt für gebildete Leser (zwischen 1860 und 1864). Als Buchausgabe erschien der erste Band "Die Grafschaft Ruppin. Der Barnim. Der Teltow" 1862 bei W. Hertz in Berlin. In der Folge wurde der Text von Fontane mehrfach überarbeitet und erweitert. Für das DTA wurde die erste Auflage der Buchausgabe digitalisiert.
Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. [Bd. 1: Die Grafschaft Ruppin. Der Barnim. Der Teltow]. Berlin, 1862, S. 390. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg01_1862/408>, abgerufen am 23.11.2024.
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