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Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. [Bd. 1: Die Grafschaft Ruppin. Der Barnim. Der Teltow]. Berlin, 1862.

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Prenden.
(Ein Capitel vom alten Sparr.)

Es scheint ein langes, stilles Ach zu wohnen
In diesen Lüften, die sich leise regen.

Platen.

Unser Weg führt uns heut in das alte "Sparren Land."
Der ausgedehnte Landstrich, auf dem diese längst vom historischen
Schauplatz abgetretene Familie einst angesessen war, hat zwar nur
noch sehr bedingungsweise Anspruch auf jenen auszeichnenden
Namen; aber in Huldigung gegen den Ruhm des alten Geschlechts,
sprechen wir auch heute noch von einem "Sparren Land", wie-
wohl kein einziges Gut mehr des ehemaligen Sparr'schen Besitzes
in Sparr'schen Händen ist und der berühmte Name selbst nur
noch von einem Ueberlebenden (und seinen minorennen Kindern)
getragen wird.

Die Sparr's oder die Sparren scheinen unter den ersten
Askaniern in die Mark gekommen zu sein; schon um 1300 sahen
wir sie im Mittelpunkt des Landstrichs, der binnen Kurzem ihren
ausgedehnten Besitz umschließen sollte. Unter den Hohenzollern
treten sie uns von Anfang an als Anhänger der neuen Landes-
herrn in besonderen Vertrauensstellungen entgegen, und noch vor
Ablauf desselben Jahrhunderts, das die Burggrafen in's Land
führte, sehen wir die rasch zu Ansehen und Reichthum gelangte
Familie der Sparr's im Vollbesitz ihrer Macht. Das Sparren
Land ist da
.


Prenden.
(Ein Capitel vom alten Sparr.)

Es ſcheint ein langes, ſtilles Ach zu wohnen
In dieſen Lüften, die ſich leiſe regen.

Platen.

Unſer Weg führt uns heut in das alte „Sparren Land.“
Der ausgedehnte Landſtrich, auf dem dieſe längſt vom hiſtoriſchen
Schauplatz abgetretene Familie einſt angeſeſſen war, hat zwar nur
noch ſehr bedingungsweiſe Anſpruch auf jenen auszeichnenden
Namen; aber in Huldigung gegen den Ruhm des alten Geſchlechts,
ſprechen wir auch heute noch von einem „Sparren Land“, wie-
wohl kein einziges Gut mehr des ehemaligen Sparr’ſchen Beſitzes
in Sparr’ſchen Händen iſt und der berühmte Name ſelbſt nur
noch von einem Ueberlebenden (und ſeinen minorennen Kindern)
getragen wird.

Die Sparr’s oder die Sparren ſcheinen unter den erſten
Askaniern in die Mark gekommen zu ſein; ſchon um 1300 ſahen
wir ſie im Mittelpunkt des Landſtrichs, der binnen Kurzem ihren
ausgedehnten Beſitz umſchließen ſollte. Unter den Hohenzollern
treten ſie uns von Anfang an als Anhänger der neuen Landes-
herrn in beſonderen Vertrauensſtellungen entgegen, und noch vor
Ablauf deſſelben Jahrhunderts, das die Burggrafen in’s Land
führte, ſehen wir die raſch zu Anſehen und Reichthum gelangte
Familie der Sparr’s im Vollbeſitz ihrer Macht. Das Sparren
Land iſt da
.


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[[296]/0314] Prenden. (Ein Capitel vom alten Sparr.) Es ſcheint ein langes, ſtilles Ach zu wohnen In dieſen Lüften, die ſich leiſe regen. Platen. Unſer Weg führt uns heut in das alte „Sparren Land.“ Der ausgedehnte Landſtrich, auf dem dieſe längſt vom hiſtoriſchen Schauplatz abgetretene Familie einſt angeſeſſen war, hat zwar nur noch ſehr bedingungsweiſe Anſpruch auf jenen auszeichnenden Namen; aber in Huldigung gegen den Ruhm des alten Geſchlechts, ſprechen wir auch heute noch von einem „Sparren Land“, wie- wohl kein einziges Gut mehr des ehemaligen Sparr’ſchen Beſitzes in Sparr’ſchen Händen iſt und der berühmte Name ſelbſt nur noch von einem Ueberlebenden (und ſeinen minorennen Kindern) getragen wird. Die Sparr’s oder die Sparren ſcheinen unter den erſten Askaniern in die Mark gekommen zu ſein; ſchon um 1300 ſahen wir ſie im Mittelpunkt des Landſtrichs, der binnen Kurzem ihren ausgedehnten Beſitz umſchließen ſollte. Unter den Hohenzollern treten ſie uns von Anfang an als Anhänger der neuen Landes- herrn in beſonderen Vertrauensſtellungen entgegen, und noch vor Ablauf deſſelben Jahrhunderts, das die Burggrafen in’s Land führte, ſehen wir die raſch zu Anſehen und Reichthum gelangte Familie der Sparr’s im Vollbeſitz ihrer Macht. Das Sparren Land iſt da.

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. [Bd. 1: Die Grafschaft Ruppin. Der Barnim. Der Teltow]. Berlin, 1862, S. [296]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg01_1862/314>, abgerufen am 21.11.2024.