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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Anderes Buch.
Als wie du unser bist. Verschleiß die liebe Zeit
Mit angenähmer Lust und leichter Fröligkeit.
Wir sind bereit darzu/ in was wir nur vermügen.
Dich mit auch gleicher Gunst und Liebe zu vergnügen.
Schon keinen Kosten nicht; und dencke diß darbey/
Daß in dem gantzen Jahr' ein solcher Tag nur sey:


Noch ein Anders.
ES ist noch eben Zeit. Wir hätten bald versäumet/
Den lieben schönen Tag/ weil uns zu süße träumet/
Und wir was spaat erwacht/ es ist noch eben Zeit.
Gebt Euch/ geliebter Freund/ gefangen/ wie
ihr seyd.
Das binden steht bey uns/ gleich wie bey Euch das lösen/
Und gläubt/ diß/ was wir thun/ geschicht aus keinem bösen.
Viel Kosten darff es nicht. Nur daß man sagt noch heut'/
Jhr habt euch so gelöst/ wie Jhr gebunden seyd.


Jn ein Stambuch.
Den xv. Mertz m. dc. xxxj. Jn Leipzig.
DEr Himmel treibt die Lufft. Die Lufft bewegt die Erde
Das Wasser eilet fort. Die Sonn- und Monden
pferde
Die steigen auff und ab. Der Sternen Pöfel tantzt.
Die Glut reisst über sich/ und wird mit nichts ümmschantzt.
Wo Häuser sind/ war Fluht; wo Städte/ sind nun Wälder.
Vor Hügel/ itzund Tahl. Vor Klippen/ itzund Felder.
Das Jahr ist niemahls gleich. Bald ist es kalt/ bald heiß.
Wir ändern uns mit ihm/ itzt sind wir jung/ bald greiß.
Schau
D jv
Anderes Buch.
Als wie du unſer biſt. Verſchleiß die liebe Zeit
Mit angenaͤhmer Luſt und leichter Froͤligkeit.
Wir ſind bereit darzu/ in was wir nur vermuͤgen.
Dich mit auch gleicher Gunſt und Liebe zu vergnuͤgen.
Schon keinen Koſten nicht; und dencke diß darbey/
Daß in dem gantzen Jahr’ ein ſolcher Tag nur ſey:


Noch ein Anders.
ES iſt noch eben Zeit. Wir haͤtten bald verſaͤumet/
Den lieben ſchoͤnen Tag/ weil uns zu ſuͤße traͤumet/
Und wir was ſpaat erwacht/ es iſt noch eben Zeit.
Gebt Euch/ geliebter Freund/ gefangen/ wie
ihr ſeyd.
Das binden ſteht bey uns/ gleich wie bey Euch das loͤſen/
Und glaͤubt/ diß/ was wir thun/ geſchicht aus keinem boͤſen.
Viel Koſten darff es nicht. Nur daß man ſagt noch heut’/
Jhr habt euch ſo geloͤſt/ wie Jhr gebunden ſeyd.


Jn ein Stambuch.
Den xv. Mertz m. dc. xxxj. Jn Leipzig.
DEr Him̃el treibt die Lufft. Die Lufft bewegt die Erde
Das Waſſer eilet fort. Die Sonn- und Monden
pferde
Die ſteigen auff und ab. Der Sternen Poͤfel tantzt.
Die Glut reiſſt uͤber ſich/ und wird mit nichts uͤm̃ſchantzt.
Wo Haͤuſer ſind/ war Fluht; wo Staͤdte/ ſind nun Waͤlder.
Vor Huͤgel/ itzund Tahl. Vor Klippen/ itzund Felder.
Das Jahr iſt niemahls gleich. Bald iſt es kalt/ bald heiß.
Wir aͤndern uns mit ihm/ itzt ſind wir jung/ bald greiß.
Schau
D jv
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[55/0075] Anderes Buch. Als wie du unſer biſt. Verſchleiß die liebe Zeit Mit angenaͤhmer Luſt und leichter Froͤligkeit. Wir ſind bereit darzu/ in was wir nur vermuͤgen. Dich mit auch gleicher Gunſt und Liebe zu vergnuͤgen. Schon keinen Koſten nicht; und dencke diß darbey/ Daß in dem gantzen Jahr’ ein ſolcher Tag nur ſey: Noch ein Anders. ES iſt noch eben Zeit. Wir haͤtten bald verſaͤumet/ Den lieben ſchoͤnen Tag/ weil uns zu ſuͤße traͤumet/ Und wir was ſpaat erwacht/ es iſt noch eben Zeit. Gebt Euch/ geliebter Freund/ gefangen/ wie ihr ſeyd. Das binden ſteht bey uns/ gleich wie bey Euch das loͤſen/ Und glaͤubt/ diß/ was wir thun/ geſchicht aus keinem boͤſen. Viel Koſten darff es nicht. Nur daß man ſagt noch heut’/ Jhr habt euch ſo geloͤſt/ wie Jhr gebunden ſeyd. Jn ein Stambuch. Den xv. Mertz m. dc. xxxj. Jn Leipzig. DEr Him̃el treibt die Lufft. Die Lufft bewegt die Erde Das Waſſer eilet fort. Die Sonn- und Monden pferde Die ſteigen auff und ab. Der Sternen Poͤfel tantzt. Die Glut reiſſt uͤber ſich/ und wird mit nichts uͤm̃ſchantzt. Wo Haͤuſer ſind/ war Fluht; wo Staͤdte/ ſind nun Waͤlder. Vor Huͤgel/ itzund Tahl. Vor Klippen/ itzund Felder. Das Jahr iſt niemahls gleich. Bald iſt es kalt/ bald heiß. Wir aͤndern uns mit ihm/ itzt ſind wir jung/ bald greiß. Schau D jv

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/75>, abgerufen am 25.11.2024.