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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Poetischer Wälder
WOhl dir aller Freunde Freund/
Dem itzt seine Sonne scheint;
Dem wir diese Blumen binden;
Dem wir diese Schlingen winden;
Dem wir diesen Tag begehn;
Komm herfür/ komm hieher stehn;
Hieher/ da wir Nymfen schertzen/
Da sich Hirt' und Schäfrin hertzen;
Da die buhlerischen Winde/
Bald gelinde/ bald geschwinde/
Jhre leichten Flügel schwingen;
Da sich Schaaff' ümm Schaaffe dringen;
Da die Erde/ See/ und Lufft
Laut in einem ruuffen ruufft:
Lange lebe dieser Freund/
Dem itzt seine Sonne scheint.
So viel Tropfen der Neglinen;
So viel durch gantz Reußland Bienen;
So viel Schritte Moßkaw weit;
So viel man da Glocken läut;
So viel man in Jahres frist
Lauch und Wein da trinckt und isst;
So viel hundert schöner Tage/
So viel tausend Lust ohn Klage/
So viel hundert tausend Freuden/
Ohne das geringste Leiden/
Müsse der allzeit empfinden/
Dem wir diese Blumen binden/
Dem wir diese Schlingen winden;
Dem itzt seine Sonne scheint/
Der ist aller Freunde Freund.


Auff Jhres Wirthes seinen
Nahmens-Tag.
Es
Poetiſcher Waͤlder
WOhl dir aller Freunde Freund/
Dem itzt ſeine Sonne ſcheint;
Dem wir dieſe Blumen binden;
Dem wir dieſe Schlingen winden;
Dem wir dieſen Tag begehn;
Komm herfuͤr/ komm hieher ſtehn;
Hieher/ da wir Nymfen ſchertzen/
Da ſich Hirt’ und Schaͤfrin hertzen;
Da die buhleriſchen Winde/
Bald gelinde/ bald geſchwinde/
Jhre leichten Fluͤgel ſchwingen;
Da ſich Schaaff’ uͤm̃ Schaaffe dringen;
Da die Erde/ See/ und Lufft
Laut in einem ruuffen ruufft:
Lange lebe dieſer Freund/
Dem itzt ſeine Sonne ſcheint.
So viel Tropfen der Neglinen;
So viel durch gantz Reußland Bienen;
So viel Schritte Moßkaw weit;
So viel man da Glocken laͤut;
So viel man in Jahres friſt
Lauch und Wein da trinckt und iſſt;
So viel hundert ſchoͤner Tage/
So viel tauſend Luſt ohn Klage/
So viel hundert tauſend Freuden/
Ohne das geringſte Leiden/
Muͤſſe der allzeit empfinden/
Dem wir dieſe Blumen binden/
Dem wir dieſe Schlingen winden;
Dem itzt ſeine Sonne ſcheint/
Der iſt aller Freunde Freund.


Auff Jhres Wirthes ſeinen
Nahmens-Tag.
Es
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[50/0070] Poetiſcher Waͤlder WOhl dir aller Freunde Freund/ Dem itzt ſeine Sonne ſcheint; Dem wir dieſe Blumen binden; Dem wir dieſe Schlingen winden; Dem wir dieſen Tag begehn; Komm herfuͤr/ komm hieher ſtehn; Hieher/ da wir Nymfen ſchertzen/ Da ſich Hirt’ und Schaͤfrin hertzen; Da die buhleriſchen Winde/ Bald gelinde/ bald geſchwinde/ Jhre leichten Fluͤgel ſchwingen; Da ſich Schaaff’ uͤm̃ Schaaffe dringen; Da die Erde/ See/ und Lufft Laut in einem ruuffen ruufft: Lange lebe dieſer Freund/ Dem itzt ſeine Sonne ſcheint. So viel Tropfen der Neglinen; So viel durch gantz Reußland Bienen; So viel Schritte Moßkaw weit; So viel man da Glocken laͤut; So viel man in Jahres friſt Lauch und Wein da trinckt und iſſt; So viel hundert ſchoͤner Tage/ So viel tauſend Luſt ohn Klage/ So viel hundert tauſend Freuden/ Ohne das geringſte Leiden/ Muͤſſe der allzeit empfinden/ Dem wir dieſe Blumen binden/ Dem wir dieſe Schlingen winden; Dem itzt ſeine Sonne ſcheint/ Der iſt aller Freunde Freund. Auff Jhres Wirthes ſeinen Nahmens-Tag. Es

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/70>, abgerufen am 25.11.2024.