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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Anderes Buch.
XXJX.
An das Schiff vor
Niesen.
SO sey einmahl gegrüßt/ du durch drey halbe Jahre
so viel gewünschtes Hauß. Du bist es/ dem sein Gut
das Edle Hollstein gantz in sein Vertrauen thut.
Nim ein und schaue zu/ daß uns/ der theuren Wahre/
durch dich und deine Schuld kein übel wiederfahre.
Sey kühn'/ und wags mit uns. Wir setzen Gut und Blut
und alles bey dir auff. Wir haben guten Muth
zu Gott und der dich schützt der Reussen große Zaare.
Auff/ West-wind/ bege dich in unser Seegel ein.
Dein auch/ Nord/ dürffen wir/ solln wir an Meden seyn.
Befreundet euch mit uns/ Jhr Wellen und ihr Lüffte.
Bringst du uns wol zu rück'/ und wirds uns glücklich gehn/
So soll dein ewigs Lob an diesem Meere stehn:
Das Erste das war Jch/ das hier nach Osten schiffte.


XXX.
An Deutschland.
JA Mutter es ist war. Jch habe diese Zeit/
die Jugend mehr als faul und übel angewendet.
Jch hab' es nicht gethan/ wie ich mich dir verpfändet.
So lange bin ich aus/ und dencke noch so weit.
Ach Mutter zürne nicht; es ist mir mehr als leid/
der Vorwitz dieser Muth hat mich zu sehr verblendet.
Nun hab' ich allzuweit von dir/ Trost/ abgeländet/
und kan es endern nicht/ wie hoch es mir auch reut.
Jch
O o ij
Anderes Buch.
XXJX.
An das Schiff vor
Nieſen.
SO ſey einmahl gegruͤßt/ du durch drey halbe Jahre
ſo viel gewuͤnſchtes Hauß. Du biſt es/ dem ſein Gut
das Edle Hollſtein gantz in ſein Vertrauen thut.
Nim ein und ſchaue zu/ daß uns/ der theuren Wahre/
durch dich und deine Schuld kein uͤbel wiederfahre.
Sey kuͤhn’/ und wags mit uns. Wir ſetzen Gut und Blut
und alles bey dir auff. Wir haben guten Muth
zu Gott und der dich ſchuͤtzt der Reuſſen große Zaare.
Auff/ Weſt-wind/ bege dich in unſer Seegel ein.
Dein auch/ Nord/ duͤrffen wir/ ſolln wir an Meden ſeyn.
Befreundet euch mit uns/ Jhr Wellen und ihr Luͤffte.
Bringſt du uns wol zu ruͤck’/ uñ wirds uns gluͤcklich gehn/
So ſoll dein ewigs Lob an dieſem Meere ſtehn:
Das Erſte das war Jch/ das hier nach Oſten ſchiffte.


XXX.
An Deutſchland.
JA Mutter es iſt war. Jch habe dieſe Zeit/
die Jugend mehr als faul und uͤbel angewendet.
Jch hab’ es nicht gethan/ wie ich mich dir verpfaͤndet.
So lange bin ich aus/ und dencke noch ſo weit.
Ach Mutter zuͤrne nicht; es iſt mir mehr als leid/
der Vorwitz dieſer Muth hat mich zu ſehr verblendet.
Nun hab’ ich allzuweit von dir/ Troſt/ abgelaͤndet/
und kan es endern nicht/ wie hoch es mir auch reut.
Jch
O o ij
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[579/0599] Anderes Buch. XXJX. An das Schiff vor Nieſen. SO ſey einmahl gegruͤßt/ du durch drey halbe Jahre ſo viel gewuͤnſchtes Hauß. Du biſt es/ dem ſein Gut das Edle Hollſtein gantz in ſein Vertrauen thut. Nim ein und ſchaue zu/ daß uns/ der theuren Wahre/ durch dich und deine Schuld kein uͤbel wiederfahre. Sey kuͤhn’/ und wags mit uns. Wir ſetzen Gut und Blut und alles bey dir auff. Wir haben guten Muth zu Gott und der dich ſchuͤtzt der Reuſſen große Zaare. Auff/ Weſt-wind/ bege dich in unſer Seegel ein. Dein auch/ Nord/ duͤrffen wir/ ſolln wir an Meden ſeyn. Befreundet euch mit uns/ Jhr Wellen und ihr Luͤffte. Bringſt du uns wol zu ruͤck’/ uñ wirds uns gluͤcklich gehn/ So ſoll dein ewigs Lob an dieſem Meere ſtehn: Das Erſte das war Jch/ das hier nach Oſten ſchiffte. XXX. An Deutſchland. JA Mutter es iſt war. Jch habe dieſe Zeit/ die Jugend mehr als faul und uͤbel angewendet. Jch hab’ es nicht gethan/ wie ich mich dir verpfaͤndet. So lange bin ich aus/ und dencke noch ſo weit. Ach Mutter zuͤrne nicht; es iſt mir mehr als leid/ der Vorwitz dieſer Muth hat mich zu ſehr verblendet. Nun hab’ ich allzuweit von dir/ Troſt/ abgelaͤndet/ und kan es endern nicht/ wie hoch es mir auch reut. Jch O o ij

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 579. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/599>, abgerufen am 22.11.2024.