Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Der Oden Eilt/ laufft/ ihr trüben Tage/ Eilt/ laufft/ vorbey. Eilt macht mich frey von aller meiner Plage. Eilt/ kommt ihr hellen Stunden ihr/ die mich gewehren aller Zier. XXXJV. EJN getreues Hertze wissen/ hat deß höchsten Schatzes Preiß. Der ist seelig zu begrüssen/ der ein treues Hertze weiß. Mir ist wol bey höchstem Schmertze/ denn ich weiß ein treues Hertze. Läufft das Glücke gleich zu zeiten anders als man will und meynt/ ein getreues Hertz' hilfft streiten/ wieder alles/ was ist feind. Mir ist wol bey höchstem Schmertze/ denn ich weiß ein treues Hertze. Sein vergnügen steht alleine in deß andern Redligkeit. Hält deß andern Noth für seine. Weicht nicht auch bey böser Zeit. Mir ist wol bey höchstem Schmertze/ denn ich weiß ein treues Hertze. Gunst die kehrt sich nach dem Glücke. Geld und Reichthum das zersteubt. Schönheit läst uns bald zu rücke. Ein getreues Hertze bleibt. Mir ist wol bey höchstem Schmertze/ denn ich weiß ein treues Hertze. Eins
Der Oden Eilt/ laufft/ ihr truͤben Tage/ Eilt/ laufft/ vorbey. Eilt macht mich frey von aller meiner Plage. Eilt/ kom̃t ihr hellen Stunden ihr/ die mich gewehren aller Zier. XXXJV. EJN getreues Hertze wiſſen/ hat deß hoͤchſten Schatzes Preiß. Der iſt ſeelig zu begruͤſſen/ der ein treues Hertze weiß. Mir iſt wol bey hoͤchſtem Schmertze/ denn ich weiß ein treues Hertze. Laͤufft das Gluͤcke gleich zu zeiten anders als man will und meynt/ ein getreues Hertz’ hilfft ſtreiten/ wieder alles/ was iſt feind. Mir iſt wol bey hoͤchſtem Schmertze/ denn ich weiß ein treues Hertze. Sein vergnuͤgen ſteht alleine in deß andern Redligkeit. Haͤlt deß andern Noth fuͤr ſeine. Weicht nicht auch bey boͤſer Zeit. Mir iſt wol bey hoͤchſtem Schmertze/ denn ich weiß ein treues Hertze. Gunſt die kehrt ſich nach dem Gluͤcke. Geld und Reichthum das zerſteubt. Schoͤnheit laͤſt uns bald zu ruͤcke. Ein getreues Hertze bleibt. Mir iſt wol bey hoͤchſtem Schmertze/ denn ich weiß ein treues Hertze. Eins
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Der Oden
Eilt/ laufft/ ihr truͤben Tage/
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Eilt macht mich frey
von aller meiner Plage.
Eilt/ kom̃t ihr hellen Stunden ihr/
die mich gewehren aller Zier.
XXXJV.
EJN getreues Hertze wiſſen/
hat deß hoͤchſten Schatzes Preiß.
Der iſt ſeelig zu begruͤſſen/
der ein treues Hertze weiß.
Mir iſt wol bey hoͤchſtem Schmertze/
denn ich weiß ein treues Hertze.
Laͤufft das Gluͤcke gleich zu zeiten
anders als man will und meynt/
ein getreues Hertz’ hilfft ſtreiten/
wieder alles/ was iſt feind.
Mir iſt wol bey hoͤchſtem Schmertze/
denn ich weiß ein treues Hertze.
Sein vergnuͤgen ſteht alleine
in deß andern Redligkeit.
Haͤlt deß andern Noth fuͤr ſeine.
Weicht nicht auch bey boͤſer Zeit.
Mir iſt wol bey hoͤchſtem Schmertze/
denn ich weiß ein treues Hertze.
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Geld und Reichthum das zerſteubt.
Schoͤnheit laͤſt uns bald zu ruͤcke.
Ein getreues Hertze bleibt.
Mir iſt wol bey hoͤchſtem Schmertze/
denn ich weiß ein treues Hertze.
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Zitationshilfe: | Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 532. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/552>, abgerufen am 16.02.2025. |