Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Erstes Buch. Gütiger JEsu dein Verdienst/ O Grosser/ dencke nicht an meinem faulen Sinn/Aus dem Scaliger. Der nichts als unrecht thut. Und von dir fället hin/ Der dich verlässt/ und irrt. Du bist der Sonnen-Zier/ Die auff- und nieder geht. Verwundre dich in dir. Schau unsre Finsternüß und Dunckels nur nicht an/ Als die man sehen nicht für deinem Glantze kan. Der Holdseelige Nahme JEsus; WAs ists/ das mich bestrahlt? daß ich so rede frey?Aus eben desselbigen Lateinischem. Wer gehet mir denn vor/ dem ich so folg' ohn scheu? Und wer? wer folget mir? welch' eine laute Rede/ So hellen Glantzes voll/ die mich so machet blöde? Wer ist der neue Nahm'/ als den der HErr selbst nennt/ Komm/ meine Seel'/ und schau/ schau den an/ der dich kennt. Den du liebst/ und Er dich. Er ist herfür geschossen/ Gleich wie am Libanon ein ungekrümmter Sprossen/ Der mit der Wurtzel recht biß in den Abgrund reicht/ und einen Gipfel hat/ der sich dem Himmel gleicht. Andacht. JCH lebe. Doch nicht ich. Derselbe lebt in mir/Der mir durch seinen Todt dz Leben bringt herfür Mein
Erſtes Buch. Guͤtiger JEſu dein Verdienſt/ O Groſſer/ dencke nicht an meinem faulen Sinn/Aus dem Scaliger. Der nichts als unrecht thut. Und von dir faͤllet hin/ Der dich verlaͤſſt/ und irꝛt. Du biſt der Soñen-Zier/ Die auff- und nieder geht. Verwundre dich in dir. Schau unſre Finſternuͤß und Dunckels nur nicht an/ Als die man ſehen nicht fuͤr deinem Glantze kan. Der Holdſeelige Nahme JEſus; WAs iſts/ das mich beſtrahlt? daß ich ſo rede frey?Aus eben deſſelbigen Lateiniſchem. Wer gehet mir denn vor/ dem ich ſo folg’ ohn ſcheu? Und wer? wer folget mir? welch’ eine laute Rede/ So hellen Glantzes voll/ die mich ſo machet bloͤde? Wer iſt der neue Nahm’/ als den der HErr ſelbſt nennt/ Kom̃/ meine Seel’/ und ſchau/ ſchau den an/ der dich keñt. Den du liebſt/ und Er dich. Er iſt herfuͤr geſchoſſen/ Gleich wie am Libanon ein ungekruͤm̃ter Sproſſen/ Der mit der Wurtzel recht biß in den Abgrund reicht/ und einen Gipfel hat/ der ſich dem Himmel gleicht. Andacht. JCH lebe. Doch nicht ich. Derſelbe lebt in mir/Der mir durch ſeinen Todt dz Leben bringt herfuͤr Mein
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Erſtes Buch.
Guͤtiger JEſu dein Verdienſt/
Aus dem Scaliger.
O Groſſer/ dencke nicht an meinem faulen Sinn/
Der nichts als unrecht thut. Und von dir faͤllet hin/
Der dich verlaͤſſt/ und irꝛt. Du biſt der Soñen-Zier/
Die auff- und nieder geht. Verwundre dich in dir.
Schau unſre Finſternuͤß und Dunckels nur nicht an/
Als die man ſehen nicht fuͤr deinem Glantze kan.
Der Holdſeelige Nahme JEſus;
Aus eben deſſelbigen Lateiniſchem.
WAs iſts/ das mich beſtrahlt? daß ich ſo rede frey?
Wer gehet mir denn vor/ dem ich ſo folg’ ohn
ſcheu?
Und wer? wer folget mir? welch’ eine laute Rede/
So hellen Glantzes voll/ die mich ſo machet bloͤde?
Wer iſt der neue Nahm’/ als den der HErr ſelbſt nennt/
Kom̃/ meine Seel’/ und ſchau/ ſchau den an/ der dich keñt.
Den du liebſt/ und Er dich. Er iſt herfuͤr geſchoſſen/
Gleich wie am Libanon ein ungekruͤm̃ter Sproſſen/
Der mit der Wurtzel recht biß in den Abgrund reicht/
und einen Gipfel hat/ der ſich dem Himmel gleicht.
Andacht.
JCH lebe. Doch nicht ich. Derſelbe lebt in mir/
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Zitationshilfe: | Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/51>, abgerufen am 22.07.2024. |