Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Der Oden Aurora/ lege nun ümm dich den purpur Flor/ Der junge Tag thut auff der Eas güldnes Thor Wirst du mein Lieb ersehen/ so gieb ihr einen winck/ Als mir von ihr geschehen/ in dem ich von ihr gieng. JJJ. MUß Amyntas das nun hören? Charitille/ deinen Todt? Und hat kein Gott können wehren dieser dein- und unsrer Noth? Ach Verhängnüß/ was du bist/ was reitzt dich zu solcher List. Amaryllis und Florelle/ thönet diese Seufftzer an. die ich ihr zur letzte stelle/ weil ich selbst nicht da seyn kan. und auch/ O Chrysille du/ gieb dem Beylied auch darzu. Jch/ wie weit ich von euch stehe. bin doch euren Schmertzen nah. Wo ich sitze/ wo ich gehe/ da ist stets diß Hertzleid da. Wo ich bin und werde seyn/ da wil ich mit stimmen ein. Ach die schönste von den schönen Charitille/ Zier der Zeit/ was gebiehrt Sie uns für sehnen? was ist übrig mehr als Leid? Die
Der Oden Aurora/ lege nun uͤmm dich den purpur Flor/ Der junge Tag thut auff der Eas guͤldnes Thor Wirſt du mein Lieb erſehen/ ſo gieb ihr einen winck/ Als mir von ihr geſchehen/ in dem ich von ihr gieng. JJJ. MUß Amyntas das nun hoͤren? Charitille/ deinen Todt? Und hat kein Gott koͤnnen wehren dieſer dein- und unſrer Noth? Ach Verhaͤngnuͤß/ was du biſt/ was reitzt dich zu ſolcher Liſt. Amaryllis und Florelle/ thoͤnet dieſe Seufftzer an. die ich ihr zur letzte ſtelle/ weil ich ſelbſt nicht da ſeyn kan. und auch/ O Chryſille du/ gieb dem Beylied auch darzu. Jch/ wie weit ich von euch ſtehe. bin doch euren Schmertzen nah. Wo ich ſitze/ wo ich gehe/ da iſt ſtets diß Hertzleid da. Wo ich bin und werde ſeyn/ da wil ich mit ſtimmen ein. Ach die ſchoͤnſte von den ſchoͤnen Charitille/ Zier der Zeit/ was gebiehrt Sie uns fuͤr ſehnen? was iſt uͤbrig mehr als Leid? Die
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0508" n="488"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Der Oden</hi> </fw><lb/> <lg n="4"> <l> <hi rendition="#fr">Aurora/ lege nun uͤmm dich den purpur Flor/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Der junge Tag thut auff der Eas guͤldnes Thor</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Wirſt du mein Lieb erſehen/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">ſo gieb ihr einen winck/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Als mir von ihr geſchehen/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">in dem ich von ihr gieng.</hi> </l> </lg> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">JJJ.</hi> </head><lb/> <lg n="1"> <l> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">M</hi>Uß Amyntas das nun hoͤren?</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#in">Charitille/ deinen Todt?</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#in">Und hat kein Gott koͤnnen wehren</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#in">dieſer dein- und unſrer Noth?</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#in">Ach Verhaͤngnuͤß/ was du biſt/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#in">was reitzt dich zu ſolcher Liſt.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l> <hi rendition="#fr">Amaryllis und Florelle/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">thoͤnet dieſe Seufftzer an.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">die ich ihr zur letzte ſtelle/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">weil ich ſelbſt nicht da ſeyn kan.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">und auch/ O Chryſille du/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">gieb dem Beylied auch darzu.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l> <hi rendition="#fr">Jch/ wie weit ich von euch ſtehe.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">bin doch euren Schmertzen nah.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Wo ich ſitze/ wo ich gehe/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">da iſt ſtets diß Hertzleid da.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Wo ich bin und werde ſeyn/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">da wil ich mit ſtimmen ein.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l> <hi rendition="#fr">Ach die ſchoͤnſte von den ſchoͤnen</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Charitille/ Zier der Zeit/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">was gebiehrt Sie uns fuͤr ſehnen?</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">was iſt uͤbrig mehr als Leid?</hi> </l><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Die</hi> </fw><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [488/0508]
Der Oden
Aurora/ lege nun uͤmm dich den purpur Flor/
Der junge Tag thut auff der Eas guͤldnes Thor
Wirſt du mein Lieb erſehen/
ſo gieb ihr einen winck/
Als mir von ihr geſchehen/
in dem ich von ihr gieng.
JJJ.
MUß Amyntas das nun hoͤren?
Charitille/ deinen Todt?
Und hat kein Gott koͤnnen wehren
dieſer dein- und unſrer Noth?
Ach Verhaͤngnuͤß/ was du biſt/
was reitzt dich zu ſolcher Liſt.
Amaryllis und Florelle/
thoͤnet dieſe Seufftzer an.
die ich ihr zur letzte ſtelle/
weil ich ſelbſt nicht da ſeyn kan.
und auch/ O Chryſille du/
gieb dem Beylied auch darzu.
Jch/ wie weit ich von euch ſtehe.
bin doch euren Schmertzen nah.
Wo ich ſitze/ wo ich gehe/
da iſt ſtets diß Hertzleid da.
Wo ich bin und werde ſeyn/
da wil ich mit ſtimmen ein.
Ach die ſchoͤnſte von den ſchoͤnen
Charitille/ Zier der Zeit/
was gebiehrt Sie uns fuͤr ſehnen?
was iſt uͤbrig mehr als Leid?
Die
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |