Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Der Oden Die Musik und edler Wein.Durch sie kan man himmlisch werden. Und so lebt der Götter Schaar durch das liebe lange Jahr. Sie/ sie sinds/ deß alters Meister/ Todt der Angst/ der Sorgen Haß. Edle Seiten/ edles Glaß/ Jhr erquicket unsre Geister. Nimmermehr kan Elend seyn wer frisch singt/ und frisch schenckr ein. Aber/ mich beginnt zu dürsten. Junger schencke Spanschen ein. Edler/ das soll deine seyn/ auff Gesundheit unsres Fürsten. Diß soll heute fort so gehn/ biß wir mehr nicht können stehn. XLJJ. Unter eines andern seinem Nahmen. HEran/ gewünschter Tag/ heran/ und dupple deinen Schein. Ob ich die gleich nicht küssen kan/ so soll gebunden seyn. Doch/ geht ihr gleich frey aus die Hand/ Jhr Hertze weiß sein rechtes Band. Bestandig hab' ich mich bedacht/ Sie bleibets/ wie sies ist. Die mich alleine frölich macht/ die ihm mein Wunsch erkiest. Der
Der Oden Die Muſik und edler Wein.Durch ſie kan man him̃liſch werden. Und ſo lebt der Goͤtter Schaar durch das liebe lange Jahr. Sie/ ſie ſinds/ deß alters Meiſter/ Todt der Angſt/ der Sorgen Haß. Edle Seiten/ edles Glaß/ Jhr erquicket unſre Geiſter. Nimmermehr kan Elend ſeyn wer friſch ſingt/ und friſch ſchenckr ein. Aber/ mich beginnt zu duͤrſten. Junger ſchencke Spanſchen ein. Edler/ das ſoll deine ſeyn/ auff Geſundheit unſres Fuͤrſten. Diß ſoll heute fort ſo gehn/ biß wir mehr nicht koͤnnen ſtehn. XLJJ. Unter eines andern ſeinem Nahmen. HEran/ gewuͤnſchter Tag/ heran/ und dupple deinen Schein. Ob ich die gleich nicht kuͤſſen kan/ ſo ſoll gebunden ſeyn. Doch/ geht ihr gleich frey aus die Hand/ Jhr Hertze weiß ſein rechtes Band. Beſtandig hab’ ich mich bedacht/ Sie bleibets/ wie ſies iſt. Die mich alleine froͤlich macht/ die ihm mein Wunſch erkieſt. Der
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Der Oden
Die Muſik und edler Wein.
Durch ſie kan man him̃liſch werden.
Und ſo lebt der Goͤtter Schaar
durch das liebe lange Jahr.
Sie/ ſie ſinds/ deß alters Meiſter/
Todt der Angſt/ der Sorgen Haß.
Edle Seiten/ edles Glaß/
Jhr erquicket unſre Geiſter.
Nimmermehr kan Elend ſeyn
wer friſch ſingt/ und friſch ſchenckr ein.
Aber/ mich beginnt zu duͤrſten.
Junger ſchencke Spanſchen ein.
Edler/ das ſoll deine ſeyn/
auff Geſundheit unſres Fuͤrſten.
Diß ſoll heute fort ſo gehn/
biß wir mehr nicht koͤnnen ſtehn.
XLJJ.
Unter eines andern ſeinem
Nahmen.
HEran/ gewuͤnſchter Tag/ heran/
und dupple deinen Schein.
Ob ich die gleich nicht kuͤſſen kan/
ſo ſoll gebunden ſeyn.
Doch/ geht ihr gleich frey aus die Hand/
Jhr Hertze weiß ſein rechtes Band.
Beſtandig hab’ ich mich bedacht/
Sie bleibets/ wie ſies iſt.
Die mich alleine froͤlich macht/
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