Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Vierdtes Buch. der im Hof' ist worden jung?Hier giebts solches Viehs genung. Haben wir denn lust zu Weine. Leipzig ist bald an der Hand/ die den besten Trunck vom Reihne/ die den süßten Alakant/ und was lieber noch kan seyn/ auff der Post uns liefert ein. Wünschest du nach einer Schüssel so mit süßer Milch gefüllt? Schau/ dort ist der Keller-schlüssel/ nim dir/ so am meisten gilt. Hier sind Semmeln/ Löffel hier. Jß/ so viel beliebet dir. Wollen wir zu Wasser fahren? dorte steht ein neuer Kahn. Heute wird man nichts nicht sparen. Knecht/ greiff frisch die Ruder an. Encke/ du solt auch herein/ mit der Dudey bey uns seyn. Gleichsfals mangelts nicht an spielen. Vor uns steht das Jnterim; da die Peilcke; Hier sind Mühlen. Und wornach du dich siehst ümm. Wol! es gilt auff gleichen Sieg/ einen Treppel/ einen Pick. Wilst du lortschen/ wilst du dammen/ wilst du ziehen in dem Schach'? Her/ wir wagen uns zusammen. Laß uns sehn/ wers beste mach'. Oder solls im Brete seyn? Gut. Es gilt ein Stiebchen Wein. Dorte D d v
Vierdtes Buch. der im Hof’ iſt worden jung?Hier giebts ſolches Viehs genung. Haben wir denn luſt zu Weine. Leipzig iſt bald an der Hand/ die den beſten Trunck vom Reihne/ die den ſuͤßten Alakant/ und was lieber noch kan ſeyn/ auff der Poſt uns liefert ein. Wuͤnſcheſt du nach einer Schuͤſſel ſo mit ſuͤßer Milch gefuͤllt? Schau/ dort iſt der Keller-ſchluͤſſel/ nim dir/ ſo am meiſten gilt. Hier ſind Semmeln/ Loͤffel hier. Jß/ ſo viel beliebet dir. Wollen wir zu Waſſer fahren? dorte ſteht ein neuer Kahn. Heute wird man nichts nicht ſparen. Knecht/ greiff friſch die Ruder an. Encke/ du ſolt auch herein/ mit der Dudey bey uns ſeyn. Gleichsfals mangelts nicht an ſpielen. Vor uns ſteht das Jnterim; da die Peilcke; Hier ſind Muͤhlen. Und wornach du dich ſiehſt uͤmm. Wol! es gilt auff gleichen Sieg/ einen Treppel/ einen Pick. Wilſt du lortſchen/ wilſt du dammen/ wilſt du ziehen in dem Schach’? Her/ wir wagen uns zuſammen. Laß uns ſehn/ wers beſte mach’. Oder ſolls im Brete ſeyn? Gut. Es gilt ein Stiebchen Wein. Dorte D d v
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Vierdtes Buch.
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Hier giebts ſolches Viehs genung.
Haben wir denn luſt zu Weine.
Leipzig iſt bald an der Hand/
die den beſten Trunck vom Reihne/
die den ſuͤßten Alakant/
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auff der Poſt uns liefert ein.
Wuͤnſcheſt du nach einer Schuͤſſel
ſo mit ſuͤßer Milch gefuͤllt?
Schau/ dort iſt der Keller-ſchluͤſſel/
nim dir/ ſo am meiſten gilt.
Hier ſind Semmeln/ Loͤffel hier.
Jß/ ſo viel beliebet dir.
Wollen wir zu Waſſer fahren?
dorte ſteht ein neuer Kahn.
Heute wird man nichts nicht ſparen.
Knecht/ greiff friſch die Ruder an.
Encke/ du ſolt auch herein/
mit der Dudey bey uns ſeyn.
Gleichsfals mangelts nicht an ſpielen.
Vor uns ſteht das Jnterim;
da die Peilcke; Hier ſind Muͤhlen.
Und wornach du dich ſiehſt uͤmm.
Wol! es gilt auff gleichen Sieg/
einen Treppel/ einen Pick.
Wilſt du lortſchen/ wilſt du dammen/
wilſt du ziehen in dem Schach’?
Her/ wir wagen uns zuſammen.
Laß uns ſehn/ wers beſte mach’.
Oder ſolls im Brete ſeyn?
Gut. Es gilt ein Stiebchen Wein.
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Zitationshilfe: | Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 425. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/445>, abgerufen am 22.07.2024. |