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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Anderes Buch.
doch mit reichen Thränen-bächen:
wol dir/ daß du Ruhe hast.

Edel' Eltern/ seyds geständig/
nichts ist unser eigenhändig.
Alles unser' ist geborgt.
Bevoraus die süßen Erben
heißt der Höchste zeitlich sterben/
daß sie besser seyn versorgt.
Gott der wechselt stetigs abe/
untermenget Raub und Gabe/
schencket/ das er nähmen kan.
Klaget/ was ihr könnet klagen/
dennoch müßt ihr endlich sagen/
es ist alles wol gethan.
Laßt den höchsten Vater walten.
Der so lang' hat haußgehalten
der wird nun verderben nichts.
Christen lassen Christum handeln/
Folgen/ wie Er vor will wandeln.
Nur ein Heyde der versprichts.
Vorgeschickt ist unverlohren.
Er hat einen Orth erkohren/
da er bleibt/ und ihr sollt hin.
Lasset denn nach eurem Schatze/
und nach seinem edlen Platze
euren Muth und Hertzen ziehn.
Tausend sind ihr/ die dem Leben
gerne wolten Urlaub geben.
Tausend ander stehn in Noth
daß sie nicht zu bald verderben.
Eurer Sohn hat sollen sterben/
eh er wünscht und scheut den Todt.
übel
Y ij

Anderes Buch.
doch mit reichen Thraͤnen-baͤchen:
wol dir/ daß du Ruhe haſt.

Edel’ Eltern/ ſeyds geſtaͤndig/
nichts iſt unſer eigenhaͤndig.
Alles unſer’ iſt geborgt.
Bevoraus die ſuͤßen Erben
heißt der Hoͤchſte zeitlich ſterben/
daß ſie beſſer ſeyn verſorgt.
Gott der wechſelt ſtetigs abe/
untermenget Raub und Gabe/
ſchencket/ das er naͤhmen kan.
Klaget/ was ihr koͤnnet klagen/
dennoch muͤßt ihr endlich ſagen/
es iſt alles wol gethan.
Laßt den hoͤchſten Vater walten.
Der ſo lang’ hat haußgehalten
der wird nun verderben nichts.
Chriſten laſſen Chriſtum handeln/
Folgen/ wie Er vor will wandeln.
Nur ein Heyde der verſprichts.
Vorgeſchickt iſt unverlohren.
Er hat einen Orth erkohren/
da er bleibt/ und ihr ſollt hin.
Laſſet denn nach eurem Schatze/
und nach ſeinem edlen Platze
euren Muth und Hertzen ziehn.
Tauſend ſind ihr/ die dem Leben
gerne wolten Urlaub geben.
Tauſend ander ſtehn in Noth
daß ſie nicht zu bald verderben.
Eurer Sohn hat ſollen ſterben/
eh er wuͤnſcht und ſcheut den Todt.
uͤbel
Y ij
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[339/0359] Anderes Buch. doch mit reichen Thraͤnen-baͤchen: wol dir/ daß du Ruhe haſt. Edel’ Eltern/ ſeyds geſtaͤndig/ nichts iſt unſer eigenhaͤndig. Alles unſer’ iſt geborgt. Bevoraus die ſuͤßen Erben heißt der Hoͤchſte zeitlich ſterben/ daß ſie beſſer ſeyn verſorgt. Gott der wechſelt ſtetigs abe/ untermenget Raub und Gabe/ ſchencket/ das er naͤhmen kan. Klaget/ was ihr koͤnnet klagen/ dennoch muͤßt ihr endlich ſagen/ es iſt alles wol gethan. Laßt den hoͤchſten Vater walten. Der ſo lang’ hat haußgehalten der wird nun verderben nichts. Chriſten laſſen Chriſtum handeln/ Folgen/ wie Er vor will wandeln. Nur ein Heyde der verſprichts. Vorgeſchickt iſt unverlohren. Er hat einen Orth erkohren/ da er bleibt/ und ihr ſollt hin. Laſſet denn nach eurem Schatze/ und nach ſeinem edlen Platze euren Muth und Hertzen ziehn. Tauſend ſind ihr/ die dem Leben gerne wolten Urlaub geben. Tauſend ander ſtehn in Noth daß ſie nicht zu bald verderben. Eurer Sohn hat ſollen ſterben/ eh er wuͤnſcht und ſcheut den Todt. uͤbel Y ij

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 339. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/359>, abgerufen am 25.11.2024.