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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Anderes Buch.
XJJJ.
Auff Fr. Elisabeth Paulsens
in Revell Ableben.
SOll ich trösten/ oder klagen?
Was denn thu ich erstlich nun?
Hier ist jammer/ da verzagen/
dort ein schmertzlichs kläglich thun.
Und wir sehn auff allen Seiten
Todt und Ohnmacht auff uns streiten.
Kind und Mutter sind erblichen.
Jhrer Jugend Glantz wird greiß.
Sie sind Todfarb' angestrichen.
Händ' und Hertzen werden Eyß.
Wir auch sterben hin mit ihnen/
die wir itzt ihr Grab bedienen.
Hier stehn die verweinten Alten.
Beyder Hertzen sind zerstückt.
Und durch einen Hieb gespalten
zwey der Liebsten sind entzückt.
Zwey der Liebsten aller Lieben/
Kind und Kinds Kind sind geblieben.
Wie deß Atlaß Töchter gehen
ümm deß Sternen-Ochsens Häupt/
wenn sie unümmnebelt stehen/
und kein Südwind sie vertreibt/
Wie die sieben hellen Kertzen/
die sich in dem Arkas hertzen.
Also stunds ümm uns noch gestern.
Heute streut sichs in die Lufft.
Zwey mahl drey erblaßte Schwestern.
gehn
Anderes Buch.
XJJJ.
Auff Fr. Eliſabeth Paulſens
in Revell Ableben.
SOll ich troͤſten/ oder klagen?
Was denn thu ich erſtlich nun?
Hier iſt jammer/ da verzagen/
dort ein ſchmertzlichs klaͤglich thun.
Und wir ſehn auff allen Seiten
Todt und Ohnmacht auff uns ſtreiten.
Kind und Mutter ſind erblichen.
Jhrer Jugend Glantz wird greiß.
Sie ſind Todfarb’ angeſtrichen.
Haͤnd’ und Hertzen werden Eyß.
Wir auch ſterben hin mit ihnen/
die wir itzt ihr Grab bedienen.
Hier ſtehn die verweinten Alten.
Beyder Hertzen ſind zerſtuͤckt.
Und durch einen Hieb geſpalten
zwey der Liebſten ſind entzuͤckt.
Zwey der Liebſten aller Lieben/
Kind und Kinds Kind ſind geblieben.
Wie deß Atlaß Toͤchter gehen
uͤmm deß Sternen-Ochſens Haͤupt/
wenn ſie unuͤm̃nebelt ſtehen/
und kein Suͤdwind ſie vertreibt/
Wie die ſieben hellen Kertzen/
die ſich in dem Arkas hertzen.
Alſo ſtunds uͤmm uns noch geſtern.
Heute ſtreut ſichs in die Lufft.
Zwey mahl drey erblaßte Schweſtern.
gehn
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[335/0355] Anderes Buch. XJJJ. Auff Fr. Eliſabeth Paulſens in Revell Ableben. SOll ich troͤſten/ oder klagen? Was denn thu ich erſtlich nun? Hier iſt jammer/ da verzagen/ dort ein ſchmertzlichs klaͤglich thun. Und wir ſehn auff allen Seiten Todt und Ohnmacht auff uns ſtreiten. Kind und Mutter ſind erblichen. Jhrer Jugend Glantz wird greiß. Sie ſind Todfarb’ angeſtrichen. Haͤnd’ und Hertzen werden Eyß. Wir auch ſterben hin mit ihnen/ die wir itzt ihr Grab bedienen. Hier ſtehn die verweinten Alten. Beyder Hertzen ſind zerſtuͤckt. Und durch einen Hieb geſpalten zwey der Liebſten ſind entzuͤckt. Zwey der Liebſten aller Lieben/ Kind und Kinds Kind ſind geblieben. Wie deß Atlaß Toͤchter gehen uͤmm deß Sternen-Ochſens Haͤupt/ wenn ſie unuͤm̃nebelt ſtehen/ und kein Suͤdwind ſie vertreibt/ Wie die ſieben hellen Kertzen/ die ſich in dem Arkas hertzen. Alſo ſtunds uͤmm uns noch geſtern. Heute ſtreut ſichs in die Lufft. Zwey mahl drey erblaßte Schweſtern. gehn

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/355>, abgerufen am 24.11.2024.