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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Anderes Buch.
JJ.
Auf Herren D. Polykarpus Leysers/
Superintendentens in Leipzig/ seeliges
Ableben.
ZWar/ wie hoch wir auch betauren
unsers großen Leysers Grab/
Doch so were diesem trauren
noch so bald zu helffen ab/
Wenn der Tod so hoher Leute
nicht ein Derbers Unheil dreyte.
Gott der geht mit sich zu Rahte
über eine Stadt und Land/
dem er alles gutes tahte/
daß doch nicht war angewand/
Daß man aus den strengen Plagen
muß von erster Güte sagen.
Er fängt an seinem Hause.
Seiner Kirchen schont er nicht.
Und alsdenn ist keine Pause/
biß er alles fast zerbricht.
Biß Er seinen Grimm vollzogen
über dem/ was Jhn bewogen.
Er versorget die Gerechten/
Und die Er vor andern kennt/
daß Sie uns zu rechte brächten/
wenn Er sie nicht von uns trennt'/
Auff daß Er/ verbührter massen/
unverwehret uns kan fassen.
Gleich als wenn ein treuer Hirte
in der wilden Wüsteney/
von
V
Anderes Buch.
JJ.
Auf Herren D. Polykarpus Leyſers/
Superintendentens in Leipzig/ ſeeliges
Ableben.
ZWar/ wie hoch wir auch betauren
unſers großen Leyſers Grab/
Doch ſo were dieſem trauren
noch ſo bald zu helffen ab/
Wenn der Tod ſo hoher Leute
nicht ein Derbers Unheil dreyte.
Gott der geht mit ſich zu Rahte
uͤber eine Stadt und Land/
dem er alles gutes tahte/
daß doch nicht war angewand/
Daß man aus den ſtrengen Plagen
muß von erſter Guͤte ſagen.
Er faͤngt an ſeinem Hauſe.
Seiner Kirchen ſchont er nicht.
Und alsdenn iſt keine Pauſe/
biß er alles faſt zerbricht.
Biß Er ſeinen Grimm vollzogen
uͤber dem/ was Jhn bewogen.
Er verſorget die Gerechten/
Und die Er vor andern kennt/
daß Sie uns zu rechte braͤchten/
wenn Er ſie nicht von uns trennt’/
Auff daß Er/ verbuͤhrter maſſen/
unverwehret uns kan faſſen.
Gleich als wenn ein treuer Hirte
in der wilden Wuͤſteney/
von
V
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[305/0325] Anderes Buch. JJ. Auf Herren D. Polykarpus Leyſers/ Superintendentens in Leipzig/ ſeeliges Ableben. ZWar/ wie hoch wir auch betauren unſers großen Leyſers Grab/ Doch ſo were dieſem trauren noch ſo bald zu helffen ab/ Wenn der Tod ſo hoher Leute nicht ein Derbers Unheil dreyte. Gott der geht mit ſich zu Rahte uͤber eine Stadt und Land/ dem er alles gutes tahte/ daß doch nicht war angewand/ Daß man aus den ſtrengen Plagen muß von erſter Guͤte ſagen. Er faͤngt an ſeinem Hauſe. Seiner Kirchen ſchont er nicht. Und alsdenn iſt keine Pauſe/ biß er alles faſt zerbricht. Biß Er ſeinen Grimm vollzogen uͤber dem/ was Jhn bewogen. Er verſorget die Gerechten/ Und die Er vor andern kennt/ daß Sie uns zu rechte braͤchten/ wenn Er ſie nicht von uns trennt’/ Auff daß Er/ verbuͤhrter maſſen/ unverwehret uns kan faſſen. Gleich als wenn ein treuer Hirte in der wilden Wuͤſteney/ von V

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/325>, abgerufen am 24.11.2024.