Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Paul Flemings xij. Ach! Ach! wie dürstet mich! schreyst du. Du schönster Fürst.Aus Sarbievs seinem Lateine; über die Worte Jesu: Mich dürstet. Hier ist kein süßer Wein/ daß du erlabet wirst. Dürst' immer. Aber ach! Du schreyst aus aller Krafft. Da hast du. Bräutgam. Nim den Gall-gemischten Safft. Nim Bräutgam/ Bräutgam trinck. Wem bring' ichs? fragest du: Trinck mir es auff der Welt Gesundheit/ Jesu/ zu. xiij. Jst tausendmahl nicht gnug/ daß euch Gott wolle gebenAuff eines seinen Geburts-tag. Glück'/ Heyl/ und was selbst ihr euch wünscht in euren Leben; So wünsch' ich/ daß euch Gott/ von dem ihr bitten soll't zehn mahl zehn tausendmahl mehr geb'/ als ihr selbst wollt. xjv. Freund/ was du liesest hier von mir/Grab-schrifft. hab' ich von andern offt gelesen. So wird man lesen auch von dir. Was du bist/ bin auch ich gewesen. xv. Eine Andere. Von
Paul Flemings xij. Ach! Ach! wie duͤrſtet mich! ſchreyſt du. Du ſchoͤnſter Fuͤrſt.Aus Sarbievs ſeinem Lateine; uͤber die Worte Jeſu: Mich duͤrſtet. Hier iſt kein ſuͤßer Wein/ daß du erlabet wirſt. Duͤrſt’ immer. Aber ach! Du ſchreyſt aus aller Krafft. Da haſt du. Braͤutgam. Nim den Gall-gemiſchten Safft. Nim Braͤutgam/ Braͤutgam trinck. Wem bring’ ichs? frageſt du: Trinck mir es auff der Welt Geſundheit/ Jeſu/ zu. xiij. Jſt tauſendmahl nicht gnug/ daß euch Gott wolle gebenAuff eines ſeinen Geburts-tag. Gluͤck’/ Heyl/ und was ſelbſt ihr euch wuͤnſcht in euren Leben; So wuͤnſch’ ich/ daß euch Gott/ von dem ihr bitten ſoll’t zehn mahl zehn tauſendmahl mehꝛ geb’/ als ihr ſelbſt wollt. xjv. Freund/ was du lieſeſt hier von mir/Grab-ſchrifft. hab’ ich von andern offt geleſen. So wird man leſen auch von dir. Was du biſt/ bin auch ich geweſen. xv. Eine Andere. Von
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Paul Flemings
xij.
Aus Sarbievs ſeinem Lateine;
uͤber die Worte Jeſu: Mich duͤrſtet.
Ach! Ach! wie duͤrſtet mich! ſchreyſt du. Du ſchoͤnſter Fuͤrſt.
Hier iſt kein ſuͤßer Wein/ daß du erlabet wirſt.
Duͤrſt’ immer. Aber ach! Du ſchreyſt aus aller Krafft.
Da haſt du. Braͤutgam. Nim den Gall-gemiſchten Safft.
Nim Braͤutgam/ Braͤutgam trinck. Wem bring’ ichs?
frageſt du:
Trinck mir es auff der Welt Geſundheit/ Jeſu/ zu.
xiij.
Auff eines ſeinen Geburts-tag.
Jſt tauſendmahl nicht gnug/ daß euch Gott wolle geben
Gluͤck’/ Heyl/ und was ſelbſt ihr euch wuͤnſcht in euren Leben;
So wuͤnſch’ ich/ daß euch Gott/ von dem ihr bitten ſoll’t
zehn mahl zehn tauſendmahl mehꝛ geb’/ als ihr ſelbſt wollt.
xjv.
Grab-ſchrifft.
Freund/ was du lieſeſt hier von mir/
hab’ ich von andern offt geleſen.
So wird man leſen auch von dir.
Was du biſt/ bin auch ich geweſen.
xv.
Eine Andere.
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Zitationshilfe: | Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/292>, abgerufen am 16.02.2025. |