Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Poetischer Wälder Vor drey Jungfrauen JSt denn schoon nicht mehr zu finden/Auff dero guten Ehren-Freundes Geburts-Tag. Darmit wier euch können binden/ Als diß eingeleegte Band/ Das von dreyer Schwestern Hand Jn einander ist gewunden/ So ist doch das Hertze guut/ Das euch diese Würde tuht. Seht die angenehmen Stunden/ Diese Stunden/ die uns allen Machen einen Wohlgefallen/ Tausend und noch tausend mahl. Der gestirnte Himmels-Saal Wil sein Ja wort auch drein geeben/ Daß ihr unbetrübt mögt leeben. Wie denn auch die drey Geschwister Welche halten das Register über Leeben/ über Todt/ Die uns unser Glükke spinnen/ Gönnen Euch/ was wier euch gönnen/ Was euch gönnet selbsten GOtt. Wie viel schlechter ist das Band/ So viel besser ist der Raht und der dreyer Schwestern Hand/ Die euch das geschrieben hat. Aus
Poetiſcher Waͤlder Vor drey Jungfrauen JSt denn ſchoon nicht mehr zu finden/Auff dero guten Ehren-Freundes Geburts-Tag. Darmit wier euch koͤnnen binden/ Als diß eingeleegte Band/ Das von dreyer Schweſtern Hand Jn einander iſt gewunden/ So iſt doch das Hertze guut/ Das euch dieſe Wuͤrde tuht. Seht die angenehmen Stunden/ Dieſe Stunden/ die uns allen Machen einen Wohlgefallen/ Tauſend und noch tauſend mahl. Der geſtirnte Himmels-Saal Wil ſein Ja wort auch drein geeben/ Daß ihr unbetruͤbt moͤgt leeben. Wie denn auch die drey Geſchwiſter Welche halten das Regiſter uͤber Leeben/ uͤber Todt/ Die uns unſer Gluͤkke ſpinnen/ Goͤnnen Euch/ was wier euch goͤnnen/ Was euch goͤnnet ſelbſten GOtt. Wie viel ſchlechter iſt das Band/ So viel beſſer iſt der Raht und der dreyer Schweſtern Hand/ Die euch das geſchrieben hat. Aus
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Poetiſcher Waͤlder
Vor drey Jungfrauen
Auff dero guten Ehren-Freundes
Geburts-Tag.
JSt denn ſchoon nicht mehr zu finden/
Darmit wier euch koͤnnen binden/
Als diß eingeleegte Band/
Das von dreyer Schweſtern Hand
Jn einander iſt gewunden/
So iſt doch das Hertze guut/
Das euch dieſe Wuͤrde tuht.
Seht die angenehmen Stunden/
Dieſe Stunden/ die uns allen
Machen einen Wohlgefallen/
Tauſend und noch tauſend mahl.
Der geſtirnte Himmels-Saal
Wil ſein Ja wort auch drein geeben/
Daß ihr unbetruͤbt moͤgt leeben.
Wie denn auch die drey Geſchwiſter
Welche halten das Regiſter
uͤber Leeben/ uͤber Todt/
Die uns unſer Gluͤkke ſpinnen/
Goͤnnen Euch/ was wier euch goͤnnen/
Was euch goͤnnet ſelbſten GOtt.
Wie viel ſchlechter iſt das Band/
So viel beſſer iſt der Raht
und der dreyer Schweſtern Hand/
Die euch das geſchrieben hat.
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