Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724.

Bild:
<< vorherige Seite

Des Vierdten Theils 25. Capitel/
[Spaltenumbruch] als Maltzen, Bierbrauen, Bierschencken,
und Backen, iedoch unserm Zehenden und
Heller unschädlich, nicht weniger, als die
Einwohner zu N. und N. versehen seyn.
Wir haben demnach obgedachten unserm
N. dessen Erben und Erbnehmen, solches
Werck zu seinem Besten, wie oben stehet,
gantz frey und eigen zu nutzen, zu gebrau-
chen, zu verkauffen, und zu vermiethen,
erblichen geliehen und gelassen, leihen und
lassen ihm dasselbe hiermit und in Krafft
dieses Briefes, für uns, unsere Erben
und Nachkommen, so viel uns Obrigkeit-
lichen gebühret, und solches Erb-Lehns-
Recht und Gewohnheit ist; hingegen er,
seine Erben und Nachkommen unsere ge-
treue Lehns-Leute seyn, unsern Scha-
den verwahren, und Bestes suchen sollen
und werden; So offt die Lehen durch
Kauff verändert, wird er derselben mit
gebührlicher Lehns-Suchung Folge lei-
sten, oder da dieses gebauete Mühl- und
Hammer-Werck kaufbar, das 100. mit
10. fl. wie andere im Amte N. gelegene
Hammer-Wercke verlehnbaren, auch im
itzt berührten unserm Amte, darunter
dasselbe gelegen, jährlichen und iedes Jah-
res besondern Nutzen auf den Tag Mi-
chaelis
zu einem eigenen rechten Erb-Zinß
an 70. Gülden unterthänig und unver-
züglich entrichten. Welches alles er mit
Hand-gebender Treue an Eydes statt ge-
lobet und zugesagt.

Privilegium über eine Glaß-
Hütte.

Von GOttes Gnaden Wir N. N.
Vor uns, unsere Erben und Nachkom-
men urkunden und bekennen hiermit, daß
wir N. von N. und N. von N. beyden
Glaß-Meistern gnädig vergönnet und
zugelassen haben, eine Glaß-Hütte mit
ihrer Zubehörung an Wohn-Häusern,
Scheunen und Ställen, nebst einem
Brau-Hause, einer Schneide- und Mahl-
Mühle, in unserm N. auf dem N. aufzu-
bauen, und darinnen ihre Gewerbe und
Arbeit, wie auf dergleichen Hütten ge-
bräuchlich, zu treiben, wozu wir ihnen
1) das nöthige Bau- Holtz zu der Hütten
und zweyen Wohn-Häusern, vor iedem
Glaß-Meister eines, samt zwey Scheu-
nen und zwey Ställen, wie auch zu
Mahl-Schneide-Mühle und Brau-
Hauß, ohne Entgeld, zu den übrigen 6.
[Spaltenumbruch] Wohn-Häußlein aber vor die Gesellschafft
der Arbeiter gegen gewöhnliche Wald-
Miethe, wie dieselbe von den andern un-
sern Unterthanen entrichtet wird, auch
so viel Bloche, als sie zu Bretern bedürff-
tig, iedes vor 3. gl. 6. pf. anweisen lassen
wollen. 2) Lassen wir ihnen zur Erhal-
tung ihres Rind-Viehes nothdürfftige
Hut-Weyde einräumen, auch gewisse
Aecker und Art Lande ausrotten, einthun,
und anweisen; auch 3) ein Stück Was-
sers, die Ultze genannt, zu fischen, und
einen gewissen Raum, da sie nach Gele-
genheit eine Vogel-Schneide und zwey
Vogel-Herde machen, abmarcken. Es
soll 4) ihnen hierüber vergönnet und
zugelassen seyn, auf den Kauf zu backen,
zu maltzen, zu brauen, Bier zu verzapf-
fen, und zu verkauffen, davon ihnen 60.
Eymer Bier, und also iedem Glaß-Mei-
ster zu seiner Haußhaltung 30. Eymer
Mutter-Zehend frey gelassen seyn sollen.
Was sie aber über diesen ihren Tisch-
Trunck brauen und mehr verzapffen wer-
den, davon sollen sie, gleichwie andere un-
sere Unterthanen thun, die gebührliche
Tranck-Steuer Quartaliter entrichten.
Zum 5) sollen sie auch von aller Contri-
bution
und Krieges-Beschwerung, so
viel bey unserer Anordnung bestehet,
wie auch allen Frohn-Diensten befreyet
seyn, und in allen gebührlichen Dingen
von uns und unserm Schösser des Amts
N. an den sie hiermit gewiesen seyn sol-
len, geschützet werden.

So viel 6) das nothdürfftige Düher-
Schür- und Brenn-Holtz belanget, so
soll ihnen dasselbe iedesmahl, so viel sie
dessen von nöthen, angewiesen, und iede
Klaffter zu Brau- und Feuer- Holtze um
3. gl. das Düher-Holtz aber, so sie in
Glaß-Oefen bedürffen, zwantzig Düher
vor eine Klaffter, und 28. Scheite, iedes
6. Schuh lang, auf eine Düher gerech-
net, vor 6. gl. derer 24. gl. einen vollgülti-
gen Reichs-Thaler gelten, überlassen,
und gefolget werden, worüber denn alle
Quartale in unserm Amte N. richtige Ab-
rechnung gehalten, und die Zahlung da-
vor an die Förster erleget werden soll.
Das übrige Holtz, so sie zum Schür- und
Brenn- Holtz bedürffen, sollen sie von Ab-
gängen und wandelbaren liegenden Hol-
tze, so ohne diß verfaulet, wie auch von
alten Scheer-Bäumen, die sonst nicht auf-
zuarbeiten, nehmen, und dafür wöchent-
lich, so lange sie arbeiten, 12. gl. obge-
setzter Wehrung geben, und entrichten.

7) Das

Des Vierdten Theils 25. Capitel/
[Spaltenumbruch] als Maltzen, Bierbrauen, Bierſchencken,
und Backen, iedoch unſerm Zehenden und
Heller unſchaͤdlich, nicht weniger, als die
Einwohner zu N. und N. verſehen ſeyn.
Wir haben demnach obgedachten unſerm
N. deſſen Erben und Erbnehmen, ſolches
Werck zu ſeinem Beſten, wie oben ſtehet,
gantz frey und eigen zu nutzen, zu gebrau-
chen, zu verkauffen, und zu vermiethen,
erblichen geliehen und gelaſſen, leihen und
laſſen ihm daſſelbe hiermit und in Krafft
dieſes Briefes, fuͤr uns, unſere Erben
und Nachkommen, ſo viel uns Obrigkeit-
lichen gebuͤhret, und ſolches Erb-Lehns-
Recht und Gewohnheit iſt; hingegen er,
ſeine Erben und Nachkommen unſere ge-
treue Lehns-Leute ſeyn, unſern Scha-
den verwahren, und Beſtes ſuchen ſollen
und werden; So offt die Lehen durch
Kauff veraͤndert, wird er derſelben mit
gebuͤhrlicher Lehns-Suchung Folge lei-
ſten, oder da dieſes gebauete Muͤhl- und
Hammer-Werck kaufbar, das 100. mit
10. fl. wie andere im Amte N. gelegene
Hammer-Wercke verlehnbaren, auch im
itzt beruͤhrten unſerm Amte, darunter
daſſelbe gelegen, jaͤhrlichen und iedes Jah-
res beſondern Nutzen auf den Tag Mi-
chaelis
zu einem eigenen rechten Erb-Zinß
an 70. Guͤlden unterthaͤnig und unver-
zuͤglich entrichten. Welches alles er mit
Hand-gebender Treue an Eydes ſtatt ge-
lobet und zugeſagt.

Privilegium uͤber eine Glaß-
Huͤtte.

Von GOttes Gnaden Wir N. N.
Vor uns, unſere Erben und Nachkom-
men urkunden und bekennen hiermit, daß
wir N. von N. und N. von N. beyden
Glaß-Meiſtern gnaͤdig vergoͤnnet und
zugelaſſen haben, eine Glaß-Huͤtte mit
ihrer Zubehoͤrung an Wohn-Haͤuſern,
Scheunen und Staͤllen, nebſt einem
Brau-Hauſe, einer Schneide- und Mahl-
Muͤhle, in unſerm N. auf dem N. aufzu-
bauen, und darinnen ihre Gewerbe und
Arbeit, wie auf dergleichen Huͤtten ge-
braͤuchlich, zu treiben, wozu wir ihnen
1) das noͤthige Bau- Holtz zu der Huͤtten
und zweyen Wohn-Haͤuſern, vor iedem
Glaß-Meiſter eines, ſamt zwey Scheu-
nen und zwey Staͤllen, wie auch zu
Mahl-Schneide-Muͤhle und Brau-
Hauß, ohne Entgeld, zu den uͤbrigen 6.
[Spaltenumbruch] Wohn-Haͤußlein aber vor die Geſellſchafft
der Arbeiter gegen gewoͤhnliche Wald-
Miethe, wie dieſelbe von den andern un-
ſern Unterthanen entrichtet wird, auch
ſo viel Bloche, als ſie zu Bretern beduͤrff-
tig, iedes vor 3. gl. 6. pf. anweiſen laſſen
wollen. 2) Laſſen wir ihnen zur Erhal-
tung ihres Rind-Viehes nothduͤrfftige
Hut-Weyde einraͤumen, auch gewiſſe
Aecker und Art Lande ausrotten, einthun,
und anweiſen; auch 3) ein Stuͤck Waſ-
ſers, die Ultze genannt, zu fiſchen, und
einen gewiſſen Raum, da ſie nach Gele-
genheit eine Vogel-Schneide und zwey
Vogel-Herde machen, abmarcken. Es
ſoll 4) ihnen hieruͤber vergoͤnnet und
zugelaſſen ſeyn, auf den Kauf zu backen,
zu maltzen, zu brauen, Bier zu verzapf-
fen, und zu verkauffen, davon ihnen 60.
Eymer Bier, und alſo iedem Glaß-Mei-
ſter zu ſeiner Haußhaltung 30. Eymer
Mutter-Zehend frey gelaſſen ſeyn ſollen.
Was ſie aber uͤber dieſen ihren Tiſch-
Trunck brauen und mehr verzapffen wer-
den, davon ſollen ſie, gleichwie andere un-
ſere Unterthanen thun, die gebuͤhrliche
Tranck-Steuer Quartaliter entrichten.
Zum 5) ſollen ſie auch von aller Contri-
bution
und Krieges-Beſchwerung, ſo
viel bey unſerer Anordnung beſtehet,
wie auch allen Frohn-Dienſten befreyet
ſeyn, und in allen gebuͤhrlichen Dingen
von uns und unſerm Schoͤſſer des Amts
N. an den ſie hiermit gewieſen ſeyn ſol-
len, geſchuͤtzet werden.

So viel 6) das nothduͤrfftige Duͤher-
Schuͤr- und Brenn-Holtz belanget, ſo
ſoll ihnen daſſelbe iedesmahl, ſo viel ſie
deſſen von noͤthen, angewieſen, und iede
Klaffter zu Brau- und Feuer- Holtze um
3. gl. das Duͤher-Holtz aber, ſo ſie in
Glaß-Oefen beduͤrffen, zwantzig Duͤher
vor eine Klaffter, und 28. Scheite, iedes
6. Schuh lang, auf eine Duͤher gerech-
net, vor 6. gl. derer 24. gl. einen vollguͤlti-
gen Reichs-Thaler gelten, uͤberlaſſen,
und gefolget werden, woruͤber denn alle
Quartale in unſerm Amte N. richtige Ab-
rechnung gehalten, und die Zahlung da-
vor an die Foͤrſter erleget werden ſoll.
Das uͤbrige Holtz, ſo ſie zum Schuͤr- und
Brenn- Holtz beduͤrffen, ſollen ſie von Ab-
gaͤngen und wandelbaren liegenden Hol-
tze, ſo ohne diß verfaulet, wie auch von
alten Scheer-Baͤumen, die ſonſt nicht auf-
zuarbeiten, nehmen, und dafuͤr woͤchent-
lich, ſo lange ſie arbeiten, 12. gl. obge-
ſetzter Wehrung geben, und entrichten.

7) Das
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0506" n="350"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Des Vierdten Theils 25. Capitel/</hi></fw><lb/><cb/>
als Maltzen, Bierbrauen, Bier&#x017F;chencken,<lb/>
und Backen, iedoch un&#x017F;erm Zehenden und<lb/>
Heller un&#x017F;cha&#x0364;dlich, nicht weniger, als die<lb/>
Einwohner zu <hi rendition="#aq">N.</hi> und <hi rendition="#aq">N.</hi> ver&#x017F;ehen &#x017F;eyn.<lb/>
Wir haben demnach obgedachten un&#x017F;erm<lb/><hi rendition="#aq">N.</hi> de&#x017F;&#x017F;en Erben und Erbnehmen, &#x017F;olches<lb/>
Werck zu &#x017F;einem Be&#x017F;ten, wie oben &#x017F;tehet,<lb/>
gantz frey und eigen zu nutzen, zu gebrau-<lb/>
chen, zu verkauffen, und zu vermiethen,<lb/>
erblichen geliehen und gela&#x017F;&#x017F;en, leihen und<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en ihm da&#x017F;&#x017F;elbe hiermit und in Krafft<lb/>
die&#x017F;es Briefes, fu&#x0364;r uns, un&#x017F;ere Erben<lb/>
und Nachkommen, &#x017F;o viel uns Obrigkeit-<lb/>
lichen gebu&#x0364;hret, und &#x017F;olches Erb-Lehns-<lb/>
Recht und Gewohnheit i&#x017F;t; hingegen er,<lb/>
&#x017F;eine Erben und Nachkommen un&#x017F;ere ge-<lb/>
treue Lehns-Leute &#x017F;eyn, un&#x017F;ern Scha-<lb/>
den verwahren, und Be&#x017F;tes &#x017F;uchen &#x017F;ollen<lb/>
und werden; So offt die Lehen durch<lb/>
Kauff vera&#x0364;ndert, wird er der&#x017F;elben mit<lb/>
gebu&#x0364;hrlicher Lehns-Suchung Folge lei-<lb/>
&#x017F;ten, oder da die&#x017F;es gebauete Mu&#x0364;hl- und<lb/>
Hammer-Werck kaufbar, das 100. mit<lb/>
10. fl. wie andere im Amte <hi rendition="#aq">N.</hi> gelegene<lb/>
Hammer-Wercke verlehnbaren, auch im<lb/>
itzt beru&#x0364;hrten un&#x017F;erm Amte, darunter<lb/>
da&#x017F;&#x017F;elbe gelegen, ja&#x0364;hrlichen und iedes Jah-<lb/>
res be&#x017F;ondern Nutzen auf den Tag <hi rendition="#aq">Mi-<lb/>
chaelis</hi> zu einem eigenen rechten Erb-Zinß<lb/>
an 70. Gu&#x0364;lden untertha&#x0364;nig und unver-<lb/>
zu&#x0364;glich entrichten. Welches alles er mit<lb/>
Hand-gebender Treue an Eydes &#x017F;tatt ge-<lb/>
lobet und zuge&#x017F;agt.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Privilegium</hi> u&#x0364;ber eine Glaß-<lb/>
Hu&#x0364;tte.</hi> </head><lb/>
            <p>Von GOttes Gnaden Wir <hi rendition="#aq">N. N.</hi><lb/>
Vor uns, un&#x017F;ere Erben und Nachkom-<lb/>
men urkunden und bekennen hiermit, daß<lb/>
wir <hi rendition="#aq">N.</hi> von <hi rendition="#aq">N.</hi> und <hi rendition="#aq">N.</hi> von <hi rendition="#aq">N.</hi> beyden<lb/>
Glaß-Mei&#x017F;tern gna&#x0364;dig vergo&#x0364;nnet und<lb/>
zugela&#x017F;&#x017F;en haben, eine Glaß-Hu&#x0364;tte mit<lb/>
ihrer Zubeho&#x0364;rung an Wohn-Ha&#x0364;u&#x017F;ern,<lb/>
Scheunen und Sta&#x0364;llen, neb&#x017F;t einem<lb/>
Brau-Hau&#x017F;e, einer Schneide- und Mahl-<lb/>
Mu&#x0364;hle, in un&#x017F;erm <hi rendition="#aq">N.</hi> auf dem <hi rendition="#aq">N.</hi> aufzu-<lb/>
bauen, und darinnen ihre Gewerbe und<lb/>
Arbeit, wie auf dergleichen Hu&#x0364;tten ge-<lb/>
bra&#x0364;uchlich, zu treiben, wozu wir ihnen<lb/>
1) das no&#x0364;thige Bau- Holtz zu der Hu&#x0364;tten<lb/>
und zweyen Wohn-Ha&#x0364;u&#x017F;ern, vor iedem<lb/>
Glaß-Mei&#x017F;ter eines, &#x017F;amt zwey Scheu-<lb/>
nen und zwey Sta&#x0364;llen, wie auch zu<lb/>
Mahl-Schneide-Mu&#x0364;hle und Brau-<lb/>
Hauß, ohne Entgeld, zu den u&#x0364;brigen 6.<lb/><cb/>
Wohn-Ha&#x0364;ußlein aber vor die Ge&#x017F;ell&#x017F;chafft<lb/>
der Arbeiter gegen gewo&#x0364;hnliche Wald-<lb/>
Miethe, wie die&#x017F;elbe von den andern un-<lb/>
&#x017F;ern Unterthanen entrichtet wird, auch<lb/>
&#x017F;o viel Bloche, als &#x017F;ie zu Bretern bedu&#x0364;rff-<lb/>
tig, iedes vor 3. gl. 6. pf. anwei&#x017F;en la&#x017F;&#x017F;en<lb/>
wollen. 2) La&#x017F;&#x017F;en wir ihnen zur Erhal-<lb/>
tung ihres Rind-Viehes nothdu&#x0364;rfftige<lb/>
Hut-Weyde einra&#x0364;umen, auch gewi&#x017F;&#x017F;e<lb/>
Aecker und Art Lande ausrotten, einthun,<lb/>
und anwei&#x017F;en; auch 3) ein Stu&#x0364;ck Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ers, die Ultze genannt, zu fi&#x017F;chen, und<lb/>
einen gewi&#x017F;&#x017F;en Raum, da &#x017F;ie nach Gele-<lb/>
genheit eine Vogel-Schneide und zwey<lb/>
Vogel-Herde machen, abmarcken. Es<lb/>
&#x017F;oll 4) ihnen hieru&#x0364;ber vergo&#x0364;nnet und<lb/>
zugela&#x017F;&#x017F;en &#x017F;eyn, auf den Kauf zu backen,<lb/>
zu maltzen, zu brauen, Bier zu verzapf-<lb/>
fen, und zu verkauffen, davon ihnen 60.<lb/>
Eymer Bier, und al&#x017F;o iedem Glaß-Mei-<lb/>
&#x017F;ter zu &#x017F;einer Haußhaltung 30. Eymer<lb/>
Mutter-Zehend frey gela&#x017F;&#x017F;en &#x017F;eyn &#x017F;ollen.<lb/>
Was &#x017F;ie aber u&#x0364;ber die&#x017F;en ihren Ti&#x017F;ch-<lb/>
Trunck brauen und mehr verzapffen wer-<lb/>
den, davon &#x017F;ollen &#x017F;ie, gleichwie andere un-<lb/>
&#x017F;ere Unterthanen thun, die gebu&#x0364;hrliche<lb/>
Tranck-Steuer <hi rendition="#aq">Quartaliter</hi> entrichten.<lb/>
Zum 5) &#x017F;ollen &#x017F;ie auch von aller <hi rendition="#aq">Contri-<lb/>
bution</hi> und Krieges-Be&#x017F;chwerung, &#x017F;o<lb/>
viel bey un&#x017F;erer Anordnung be&#x017F;tehet,<lb/>
wie auch allen Frohn-Dien&#x017F;ten befreyet<lb/>
&#x017F;eyn, und in allen gebu&#x0364;hrlichen Dingen<lb/>
von uns und un&#x017F;erm Scho&#x0364;&#x017F;&#x017F;er des Amts<lb/><hi rendition="#aq">N.</hi> an den &#x017F;ie hiermit gewie&#x017F;en &#x017F;eyn &#x017F;ol-<lb/>
len, ge&#x017F;chu&#x0364;tzet werden.</p><lb/>
            <p>So viel 6) das nothdu&#x0364;rfftige Du&#x0364;her-<lb/>
Schu&#x0364;r- und Brenn-Holtz belanget, &#x017F;o<lb/>
&#x017F;oll ihnen da&#x017F;&#x017F;elbe iedesmahl, &#x017F;o viel &#x017F;ie<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en von no&#x0364;then, angewie&#x017F;en, und iede<lb/>
Klaffter zu Brau- und Feuer- Holtze um<lb/>
3. gl. das Du&#x0364;her-Holtz aber, &#x017F;o &#x017F;ie in<lb/>
Glaß-Oefen bedu&#x0364;rffen, zwantzig Du&#x0364;her<lb/>
vor eine Klaffter, und 28. Scheite, iedes<lb/>
6. Schuh lang, auf eine Du&#x0364;her gerech-<lb/>
net, vor 6. gl. derer 24. gl. einen vollgu&#x0364;lti-<lb/>
gen Reichs-Thaler gelten, u&#x0364;berla&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
und gefolget werden, woru&#x0364;ber denn alle<lb/><hi rendition="#aq">Quartal</hi>e in un&#x017F;erm Amte <hi rendition="#aq">N.</hi> richtige Ab-<lb/>
rechnung gehalten, und die Zahlung da-<lb/>
vor an die Fo&#x0364;r&#x017F;ter erleget werden &#x017F;oll.<lb/>
Das u&#x0364;brige Holtz, &#x017F;o &#x017F;ie zum Schu&#x0364;r- und<lb/>
Brenn- Holtz bedu&#x0364;rffen, &#x017F;ollen &#x017F;ie von Ab-<lb/>
ga&#x0364;ngen und wandelbaren liegenden Hol-<lb/>
tze, &#x017F;o ohne diß verfaulet, wie auch von<lb/>
alten Scheer-Ba&#x0364;umen, die &#x017F;on&#x017F;t nicht auf-<lb/>
zuarbeiten, nehmen, und dafu&#x0364;r wo&#x0364;chent-<lb/>
lich, &#x017F;o lange &#x017F;ie arbeiten, 12. gl. obge-<lb/>
&#x017F;etzter Wehrung geben, und entrichten.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">7) Das</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[350/0506] Des Vierdten Theils 25. Capitel/ als Maltzen, Bierbrauen, Bierſchencken, und Backen, iedoch unſerm Zehenden und Heller unſchaͤdlich, nicht weniger, als die Einwohner zu N. und N. verſehen ſeyn. Wir haben demnach obgedachten unſerm N. deſſen Erben und Erbnehmen, ſolches Werck zu ſeinem Beſten, wie oben ſtehet, gantz frey und eigen zu nutzen, zu gebrau- chen, zu verkauffen, und zu vermiethen, erblichen geliehen und gelaſſen, leihen und laſſen ihm daſſelbe hiermit und in Krafft dieſes Briefes, fuͤr uns, unſere Erben und Nachkommen, ſo viel uns Obrigkeit- lichen gebuͤhret, und ſolches Erb-Lehns- Recht und Gewohnheit iſt; hingegen er, ſeine Erben und Nachkommen unſere ge- treue Lehns-Leute ſeyn, unſern Scha- den verwahren, und Beſtes ſuchen ſollen und werden; So offt die Lehen durch Kauff veraͤndert, wird er derſelben mit gebuͤhrlicher Lehns-Suchung Folge lei- ſten, oder da dieſes gebauete Muͤhl- und Hammer-Werck kaufbar, das 100. mit 10. fl. wie andere im Amte N. gelegene Hammer-Wercke verlehnbaren, auch im itzt beruͤhrten unſerm Amte, darunter daſſelbe gelegen, jaͤhrlichen und iedes Jah- res beſondern Nutzen auf den Tag Mi- chaelis zu einem eigenen rechten Erb-Zinß an 70. Guͤlden unterthaͤnig und unver- zuͤglich entrichten. Welches alles er mit Hand-gebender Treue an Eydes ſtatt ge- lobet und zugeſagt. Privilegium uͤber eine Glaß- Huͤtte. Von GOttes Gnaden Wir N. N. Vor uns, unſere Erben und Nachkom- men urkunden und bekennen hiermit, daß wir N. von N. und N. von N. beyden Glaß-Meiſtern gnaͤdig vergoͤnnet und zugelaſſen haben, eine Glaß-Huͤtte mit ihrer Zubehoͤrung an Wohn-Haͤuſern, Scheunen und Staͤllen, nebſt einem Brau-Hauſe, einer Schneide- und Mahl- Muͤhle, in unſerm N. auf dem N. aufzu- bauen, und darinnen ihre Gewerbe und Arbeit, wie auf dergleichen Huͤtten ge- braͤuchlich, zu treiben, wozu wir ihnen 1) das noͤthige Bau- Holtz zu der Huͤtten und zweyen Wohn-Haͤuſern, vor iedem Glaß-Meiſter eines, ſamt zwey Scheu- nen und zwey Staͤllen, wie auch zu Mahl-Schneide-Muͤhle und Brau- Hauß, ohne Entgeld, zu den uͤbrigen 6. Wohn-Haͤußlein aber vor die Geſellſchafft der Arbeiter gegen gewoͤhnliche Wald- Miethe, wie dieſelbe von den andern un- ſern Unterthanen entrichtet wird, auch ſo viel Bloche, als ſie zu Bretern beduͤrff- tig, iedes vor 3. gl. 6. pf. anweiſen laſſen wollen. 2) Laſſen wir ihnen zur Erhal- tung ihres Rind-Viehes nothduͤrfftige Hut-Weyde einraͤumen, auch gewiſſe Aecker und Art Lande ausrotten, einthun, und anweiſen; auch 3) ein Stuͤck Waſ- ſers, die Ultze genannt, zu fiſchen, und einen gewiſſen Raum, da ſie nach Gele- genheit eine Vogel-Schneide und zwey Vogel-Herde machen, abmarcken. Es ſoll 4) ihnen hieruͤber vergoͤnnet und zugelaſſen ſeyn, auf den Kauf zu backen, zu maltzen, zu brauen, Bier zu verzapf- fen, und zu verkauffen, davon ihnen 60. Eymer Bier, und alſo iedem Glaß-Mei- ſter zu ſeiner Haußhaltung 30. Eymer Mutter-Zehend frey gelaſſen ſeyn ſollen. Was ſie aber uͤber dieſen ihren Tiſch- Trunck brauen und mehr verzapffen wer- den, davon ſollen ſie, gleichwie andere un- ſere Unterthanen thun, die gebuͤhrliche Tranck-Steuer Quartaliter entrichten. Zum 5) ſollen ſie auch von aller Contri- bution und Krieges-Beſchwerung, ſo viel bey unſerer Anordnung beſtehet, wie auch allen Frohn-Dienſten befreyet ſeyn, und in allen gebuͤhrlichen Dingen von uns und unſerm Schoͤſſer des Amts N. an den ſie hiermit gewieſen ſeyn ſol- len, geſchuͤtzet werden. So viel 6) das nothduͤrfftige Duͤher- Schuͤr- und Brenn-Holtz belanget, ſo ſoll ihnen daſſelbe iedesmahl, ſo viel ſie deſſen von noͤthen, angewieſen, und iede Klaffter zu Brau- und Feuer- Holtze um 3. gl. das Duͤher-Holtz aber, ſo ſie in Glaß-Oefen beduͤrffen, zwantzig Duͤher vor eine Klaffter, und 28. Scheite, iedes 6. Schuh lang, auf eine Duͤher gerech- net, vor 6. gl. derer 24. gl. einen vollguͤlti- gen Reichs-Thaler gelten, uͤberlaſſen, und gefolget werden, woruͤber denn alle Quartale in unſerm Amte N. richtige Ab- rechnung gehalten, und die Zahlung da- vor an die Foͤrſter erleget werden ſoll. Das uͤbrige Holtz, ſo ſie zum Schuͤr- und Brenn- Holtz beduͤrffen, ſollen ſie von Ab- gaͤngen und wandelbaren liegenden Hol- tze, ſo ohne diß verfaulet, wie auch von alten Scheer-Baͤumen, die ſonſt nicht auf- zuarbeiten, nehmen, und dafuͤr woͤchent- lich, ſo lange ſie arbeiten, 12. gl. obge- ſetzter Wehrung geben, und entrichten. 7) Das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger02_1724
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger02_1724/506
Zitationshilfe: Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger02_1724/506>, abgerufen am 23.11.2024.