Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724.von der Jagd der Alten. Müntzen hoch aufgeschürtzt, so daß ihre Haare in einen Knoten geknüpfetsind, sie aber in der Hand einen Bogen, auf dem Rücken einen Köcher, um den Kopf einen halben Mond, und unter den Füssen einen Hirschen oder Jagd- Hund hat, wie dergleichen Müntze in Struvii Syntagmate Antiquitatum Romanarum p. 84. zufinden ist. Man hat sie dahero Dianam Nemo- rensem benennet, welcher Nahme beym Grutero p. 41. n. 7 und 8. auf einem alten Stein vorkommt: DIANAE Und auf einem andern Marmor beym Grutero l. c. p. 39. n. 8. stehet fol- DIANAI. OPIFER Auf andern Müntzen, zum Exempel auf der, die wir p. 34. aus Ezechielis Ich übergehe die Jägerey unserer alten Teutschen, von der ich schon in mit (b) 2
von der Jagd der Alten. Muͤntzen hoch aufgeſchuͤrtzt, ſo daß ihre Haare in einen Knoten geknuͤpfetſind, ſie aber in der Hand einen Bogen, auf dem Ruͤcken einen Koͤcher, um den Kopf einen halben Mond, und unter den Fuͤſſen einen Hirſchen oder Jagd- Hund hat, wie dergleichen Muͤntze in Struvii Syntagmate Antiquitatum Romanarum p. 84. zufinden iſt. Man hat ſie dahero Dianam Nemo- renſem benennet, welcher Nahme beym Grutero p. 41. n. 7 und 8. auf einem alten Stein vorkommt: DIANAE Und auf einem andern Marmor beym Grutero l. c. p. 39. n. 8. ſtehet fol- DIANAI. OPIFER Auf andern Muͤntzen, zum Exempel auf der, die wir p. 34. aus Ezechielis Ich uͤbergehe die Jaͤgerey unſerer alten Teutſchen, von der ich ſchon in mit (b) 2
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von der Jagd der Alten.
Muͤntzen hoch aufgeſchuͤrtzt, ſo daß ihre Haare in einen Knoten geknuͤpfet
ſind, ſie aber in der Hand einen Bogen, auf dem Ruͤcken einen Koͤcher, um den
Kopf einen halben Mond, und unter den Fuͤſſen einen Hirſchen oder Jagd-
Hund hat, wie dergleichen Muͤntze in Struvii Syntagmate Antiquitatum
Romanarum p. 84. zufinden iſt. Man hat ſie dahero Dianam Nemo-
renſem benennet, welcher Nahme beym Grutero p. 41. n. 7 und 8. auf einem
alten Stein vorkommt:
DIANAE
NEMORENSI. VESTAE
Und auf einem andern Marmor beym Grutero l. c. p. 39. n. 8. ſtehet fol-
gendes:
DIANAI. OPIFER
NEMORENSI.
Auf andern Muͤntzen, zum Exempel auf der, die wir p. 34. aus Ezechielis
Spanhemii Obſervationibus in Callimachum entlehnet, und dem Tempel der
Diana zu Epheſus beygefuͤget haben, ſtehet ſie mit dem Bogen in der Hand,
und wird von zweyen Hirſchen mit groſſen Hoͤrnern gefuͤhret, auf dem andern
aber reitet ſie auf einem Hirſche, der gleichfalls aus erwehnten Obſervationi-
bus genommen worden. Man hat aber bey den Roͤmern die wilden Thiere
auf verſchiedene Art zu beruͤcken geſuchet, zum Exempel in den Gruben, mit
Hunden, mit Jaͤger-Spießen, mit Pfeilen, mit allerhand Netzen, mit Feuer-
Fackeln ꝛc. davon Iulius Cæſar Bulengerus de venatione Circi & Amphithe-
atri Tom. IX. Theſauri Græviani p. 750. und Samuel Pitiſcus in Lexico
Antiquitatum T. II. unter dem Titul: Venatio die Stellen aus den alten Au-
toribus anfuͤhret, des ſchon belobten Spanhemii in Callimachum zu ge-
ſchweigen. Sind ſie nun in der Jagd gluͤcklich geweſen, ſo haben ſie die der
Diana gethanen Geluͤbde bezahlt, und ihr zu Ehren bald ihr Jagd-Zeug als
Koͤcher, Pfeile, Netze, Jaͤger-Spieße aufgehenckt, dahero ſie auch den in
alten Inſcriptionibus bekannten Nahmen Toxotis bekommen hat, bald aber
die Erſtlingen ihres Wildprets, oder einen Theil davon als die Koͤpffe, Hoͤr-
ner, Zaͤhne dargebracht, an den Thier-Schwellen derer ihr zu Ehren in den
Waͤldern und Feldern aufgerichteten Capellen aufgehaͤnget. Und dergleichen
Denckmahle ſiehet man noch heut zu Tage zu Rom auf dem Bogen des CON-
STANTINI allwo auſſer denen von Trajano angeſtellten Loͤwen-Baͤren- u.
Schweins-Jagden ein Bild der Jagd-Goͤttin Diana zu ſehen iſt, welches uͤ-
ber einen Altar ſtehet, auf deren einer Seite Trajanus mit ſeinen Jagd-
Bedienten, auf der andern aber ein opfernder Prieſter zuſehen iſt. Uber der
Goͤttin ſtehet ein Schweins-Kopf auf einem abgefaͤlleten Baum, welcher ihr
als ein Geluͤbd verſprochen worden. Siehe Spanhemii Obſervationes in
Callimachum p. 205.
Ich uͤbergehe die Jaͤgerey unſerer alten Teutſchen, von der ich ſchon in
meinem erſten Haupt-Theil p. 247. eine Stelle aus dem Cornelio Tacito an-
gefuͤhret habe. Dieſer fuͤge ich nur noch eine aus dem Iulio Cæſare de bello
Germanico Lib. VI. c. 21. bey, welcher ausdruͤcklich ſaget, daß ihr gantzes
Leben im Jagen und im Krieg beſtanden habe, wie ſie denn auch ihre Weiber
mit
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