Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724.Des Ersten Th. 44. Cap. vom Saturnus- oder Bergmanns-Feste etc. [Spaltenumbruch]
Brennt Silber, traget auf,Thut ietzt den Ruhm vermehren, Laßt frölich von euch hören: Wünscht Sachsen-Hauß Glück auf! 6. Laufft für, und bringet ausNach Wunsche die Metallen, Tragts hin ins Zehnden-Hauß, Und laßt dabey erschallen Zu Ehr dem theuren Haupt Des Rauten-Stocks der Sachsen: GOtt laß es blühn und wachsen, Glück auf! es ist erlaubt. 7. Drum wünschen wir Glück auf!Dem König der Sarmaten, Es seyn im steten Lauf Gesegnet Dero Thaten, Und wünschen noch dazu, GOTT woll' der Kön'gin geben Glück, Segen, und lang Leben Vergnügt in höchster Ruh. 8. Und endlich wünscht Glück aufDem Hochvermählten Paare Anietzt mit vollem Hauf Die treue Bergmanns-Schaare, Ja alle ruffen aus: Glück auf des Landes Krone! Glück auf des Königs Sohne! Glück auf dem Sachsen-Hauß! Unter währendem Bergmanns-Auf- Ruthe weise glücklich an. Auf der andern aber sich ebenfalls Cupi- Da ich Ausbeuth müntzen kan. §. 9. Vorher beschriebener Berg- Der
Des Erſten Th. 44. Cap. vom Saturnus- oder Bergmanns-Feſte ꝛc. [Spaltenumbruch]
Brennt Silber, traget auf,Thut ietzt den Ruhm vermehren, Laßt froͤlich von euch hoͤren: Wuͤnſcht Sachſen-Hauß Gluͤck auf! 6. Laufft fuͤr, und bringet ausNach Wunſche die Metallen, Tragts hin ins Zehnden-Hauß, Und laßt dabey erſchallen Zu Ehr dem theuren Haupt Des Rauten-Stocks der Sachſen: GOtt laß es bluͤhn und wachſen, Gluͤck auf! es iſt erlaubt. 7. Drum wuͤnſchen wir Gluͤck auf!Dem Koͤnig der Sarmaten, Es ſeyn im ſteten Lauf Geſegnet Dero Thaten, Und wuͤnſchen noch dazu, GOTT woll’ der Koͤn’gin geben Gluͤck, Segen, und lang Leben Vergnuͤgt in hoͤchſter Ruh. 8. Und endlich wuͤnſcht Gluͤck aufDem Hochvermaͤhlten Paare Anietzt mit vollem Hauf Die treue Bergmanns-Schaare, Ja alle ruffen aus: Gluͤck auf des Landes Krone! Gluͤck auf des Koͤnigs Sohne! Gluͤck auf dem Sachſen-Hauß! Unter waͤhrendem Bergmanns-Auf- Ruthe weiſe gluͤcklich an. Auf der andern aber ſich ebenfalls Cupi- Da ich Ausbeuth muͤntzen kan. §. 9. Vorher beſchriebener Berg- Der
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Des Erſten Th. 44. Cap. vom Saturnus- oder Bergmanns-Feſte ꝛc.
Brennt Silber, traget auf,
Thut ietzt den Ruhm vermehren,
Laßt froͤlich von euch hoͤren:
Wuͤnſcht Sachſen-Hauß Gluͤck auf!
6.
Laufft fuͤr, und bringet aus
Nach Wunſche die Metallen,
Tragts hin ins Zehnden-Hauß,
Und laßt dabey erſchallen
Zu Ehr dem theuren Haupt
Des Rauten-Stocks der Sachſen:
GOtt laß es bluͤhn und wachſen,
Gluͤck auf! es iſt erlaubt.
7.
Drum wuͤnſchen wir Gluͤck auf!
Dem Koͤnig der Sarmaten,
Es ſeyn im ſteten Lauf
Geſegnet Dero Thaten,
Und wuͤnſchen noch dazu,
GOTT woll’ der Koͤn’gin geben
Gluͤck, Segen, und lang Leben
Vergnuͤgt in hoͤchſter Ruh.
8.
Und endlich wuͤnſcht Gluͤck auf
Dem Hochvermaͤhlten Paare
Anietzt mit vollem Hauf
Die treue Bergmanns-Schaare,
Ja alle ruffen aus:
Gluͤck auf des Landes Krone!
Gluͤck auf des Koͤnigs Sohne!
Gluͤck auf dem Sachſen-Hauß!
Unter waͤhrendem Bergmanns-Auf-
zuge ward eine Medaille von anderthalb
Loth an Silber gepraͤgt, auf deren einer
Seite Cupido mit einem Koͤcher uͤber die
Schulter haͤngend, und in der Hand ei-
ne Wuͤnſchel-Ruthe fuͤhrte, mit der U-
berſchrifft:
Ruthe weiſe gluͤcklich an.
Auf der andern aber ſich ebenfalls Cupi-
do mit einem Arſch-Leder ſitzend vor ei-
nem Amboß befand, und Muͤntzen praͤ-
gete. An der Seite des Amboſſes ſtand
die Jahr-Zahl 1719. mit den umſtehen-
den Worten:
Da ich Ausbeuth muͤntzen kan.
§. 9. Vorher beſchriebener Berg-
manns-Aufzug daurete Abends von 9.
biß 11. Uhr, worauf ſich endlich die ge-
ſamte hohe Herrſchafft mit den vornehm-
ſten Herren und Dames in Gegenwart
vieler tauſend Zuſchauer biß um zwey
Uhr mit Tantzen divertirten, und ſo dann
wiederum nach Dero Reſidenz zuruͤck er-
hoben. Es hat Sachſen-Land derglei-
chen Berg-Aufzug und Feſtivitaͤt noch
niemahls geſehen, ja es iſt nicht zu ver-
muthen, daß an irgend einem Orte der-
gleichen mit ſolcher Pracht, Ordnung,
Artigkeit und Invention gehalten wor-
den. Wer die andern Particularia, die
bey dieſem gantzen Aufzuge ſich zugetra-
gen, leſen will, der ſchlage den II. Theil
von des Herrn Luͤnigs Theatro Cere-
moniali nach p. 1699. ſo wird er daſelbſt
alles ausfuͤhrlicher beſchrieben finden.
Diejenigen, die ſolchen Einzug mit an-
geſehen, werden ſich ſolchen am beſten
vorſtellen.
Der
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