Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.AD GENEROSISSIMVM NOBILISSIMVMQVE DOMINVM AVTOREM. HOch-Wohlgebohrner Herr! nun ist das Werck vollbracht/ Das manchen in der Welt vergnügt und frölich macht. Dein Hocherfahrner Geist der konnte nicht verschweigen/ Der Nach-Welt Deinen Ruhm durch Müh und Fleiß zu zeigen. Was sonst verschwiegen war/ das kömmt nunmehr an Tag/ Daß auch der Klügste sich darüber wundern mag. Und also zeigest Du die Hohen Adel-Proben/ Die Weißheit und Verstand an Dir muß billig loben. Dein Hoher Name wird in Marmor eingeätzt/ Und Deine Arbeit wird von Jedem hochgeschätzt. Nach Deinem Tode wird man an den Cedern lesen/ Daß Du (erlaube mir) derselbe seyst gewesen/ Dem die Minerva selbst die Palmen/ hat gereicht/ Und dem Philosophie mehr als sowohl geneigt: Diana küsset noch biß dato Deine Wangen/ Sie läst Dich/ wie Du wilst/ im Hoffnungs-Kleide prangen; Sie drücket Dich vergnügt an ihre zarte Brust/ Und so empfindest Du die angenehmste Lust. Endimion hat nicht den Nectar-Safft genossen/ Der ungezwungen ist in Deinen Mund geflossen/ Und den die Feder hat dem Buche einverleibt/ Das nunmehr auff der Welt ein ewig Denckmahl bleibt. Ja müste gleich Dein Leib die schwartze Erde küßen/ Wird man doch Deinen Ruhm noch unerstorben wissen. Hoch-Wohlgebohrner Herr! Du bist Cypressen gleich/ Und noch mehr als sowohl an edlen Wachsthum reich. Jch lobe Deinen Schluß und preise Deine Thaten/ Die Dir der Himmel selbst vermuthlich hat gerathen. Die Sterne flösten Dir den Anfang leichte ein/ So kan das Mittel auch gar nicht verdrüßlich seyn/ Ja endlich bist Du noch dem Adler gleich geflogen/ Der Sonnen schöner Strahl hat Dich an sich gezogen. Gleich
AD GENEROSISSIMVM NOBILISSIMVMQVE DOMINVM AVTOREM. HOch-Wohlgebohrner Herr! nun iſt das Werck vollbracht/ Das manchen in der Welt vergnuͤgt und froͤlich macht. Dein Hocherfahrner Geiſt der konnte nicht verſchweigen/ Der Nach-Welt Deinen Ruhm durch Muͤh und Fleiß zu zeigen. Was ſonſt verſchwiegen war/ das koͤmmt nunmehr an Tag/ Daß auch der Kluͤgſte ſich daruͤber wundern mag. Und alſo zeigeſt Du die Hohen Adel-Proben/ Die Weißheit und Verſtand an Dir muß billig loben. Dein Hoher Name wird in Marmor eingeaͤtzt/ Und Deine Arbeit wird von Jedem hochgeſchaͤtzt. Nach Deinem Tode wird man an den Cedern leſen/ Daß Du (erlaube mir) derſelbe ſeyſt geweſen/ Dem die Minerva ſelbſt die Palmen/ hat gereicht/ Und dem Philoſophie mehr als ſowohl geneigt: Diana kuͤſſet noch biß dato Deine Wangen/ Sie laͤſt Dich/ wie Du wilſt/ im Hoffnungs-Kleide prangen; Sie druͤcket Dich vergnuͤgt an ihre zarte Bruſt/ Und ſo empfindeſt Du die angenehmſte Luſt. Endimion hat nicht den Nectar-Safft genoſſen/ Der ungezwungen iſt in Deinen Mund gefloſſen/ Und den die Feder hat dem Buche einverleibt/ Das nunmehr auff der Welt ein ewig Denckmahl bleibt. Ja muͤſte gleich Dein Leib die ſchwartze Erde kuͤßen/ Wird man doch Deinen Ruhm noch unerſtorben wiſſen. Hoch-Wohlgebohrner Herr! Du biſt Cypreſſen gleich/ Und noch mehr als ſowohl an edlen Wachsthum reich. Jch lobe Deinen Schluß und preiſe Deine Thaten/ Die Dir der Himmel ſelbſt vermuthlich hat gerathen. Die Sterne floͤſten Dir den Anfang leichte ein/ So kan das Mittel auch gar nicht verdruͤßlich ſeyn/ Ja endlich biſt Du noch dem Adler gleich geflogen/ Der Sonnen ſchoͤner Strahl hat Dich an ſich gezogen. Gleich
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GENEROSISSIMVM NOBILISSIMVMQVE
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HOch-Wohlgebohrner Herr!
nun iſt das Werck vollbracht/
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Dein Hocherfahrner Geiſt der konnte nicht verſchweigen/
Der Nach-Welt Deinen Ruhm durch Muͤh und Fleiß zu zeigen.
Was ſonſt verſchwiegen war/ das koͤmmt nunmehr an Tag/
Daß auch der Kluͤgſte ſich daruͤber wundern mag.
Und alſo zeigeſt Du die Hohen Adel-Proben/
Die Weißheit und Verſtand an Dir muß billig loben.
Dein Hoher Name wird in Marmor eingeaͤtzt/
Und Deine Arbeit wird von Jedem hochgeſchaͤtzt.
Nach Deinem Tode wird man an den Cedern leſen/
Daß Du (erlaube mir) derſelbe ſeyſt geweſen/
Dem die Minerva ſelbſt die Palmen/ hat gereicht/
Und dem Philoſophie mehr als ſowohl geneigt:
Diana kuͤſſet noch biß dato Deine Wangen/
Sie laͤſt Dich/ wie Du wilſt/ im Hoffnungs-Kleide prangen;
Sie druͤcket Dich vergnuͤgt an ihre zarte Bruſt/
Und ſo empfindeſt Du die angenehmſte Luſt.
Endimion hat nicht den Nectar-Safft genoſſen/
Der ungezwungen iſt in Deinen Mund gefloſſen/
Und den die Feder hat dem Buche einverleibt/
Das nunmehr auff der Welt ein ewig Denckmahl bleibt.
Ja muͤſte gleich Dein Leib die ſchwartze Erde kuͤßen/
Wird man doch Deinen Ruhm noch unerſtorben wiſſen.
Hoch-Wohlgebohrner Herr! Du biſt Cypreſſen gleich/
Und noch mehr als ſowohl an edlen Wachsthum reich.
Jch lobe Deinen Schluß und preiſe Deine Thaten/
Die Dir der Himmel ſelbſt vermuthlich hat gerathen.
Die Sterne floͤſten Dir den Anfang leichte ein/
So kan das Mittel auch gar nicht verdruͤßlich ſeyn/
Ja endlich biſt Du noch dem Adler gleich geflogen/
Der Sonnen ſchoͤner Strahl hat Dich an ſich gezogen.
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Zitationshilfe: | Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719, S. [112]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719/686>, abgerufen am 16.02.2025. |