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Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.

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und Jagd-Terminorum.
[Spaltenumbruch] Es werden auch Theils Häuser also ge-
nennet, da Ober-Förster und Förster
wohnen.
Forst-Revier, ist, was einem Förster,
oder Schau-Reuther zur Auffsicht be-
fohlen.
Fressen, sagt man vom Wolff, Bär, Füch-
sen und dergleichen.
Ge-Fräß, sagt man auch von dem Schwartz-
Wildpräth, wo es seine Nahrung ge-
nommen.
Frischling, heisset ein jung wild Schwein-
gen im ersten Jahr, dergleichen im an-
dern jährige Frischlinge.
G.
Gabel-Hirsch, ist ein Hirsch, dem nur al-
lein nebst den Spiessen die Augen-
sprossen ausgewachsen und kein Ende
mehr hat.
Gänge, saget man von denen Thieren oder
Hunden, so wohl lauffen können.
Gantz machen, heisset das Treibe-Volck in der
Reihe und Ordnung stellen.
Garn, sind die Netzen, zun Hirsch-Sauen-
Reh-Hasen- und Wolffs-Jagden.
Geäß, heisset die Nahrung oder Felder des
Roth-Wildpräths, auch des Rehes und
Hasens.
Gebiß, wird des Wolffs-Maul genennet.
Gebürge, heisset man den Ort, da viel
Berge und Stein-Felsen seyn.
Gefallen. Suche Fallen.
Gefräß. Suche oben nach dem Wort Fressen.
Gehäge, ist ein Ort, da man dem Wild-
präth nichts thut und es daselbst häget.
Gehäuigt, ist derjenige Ort, wo vor etli-
chen Jahren altes Holtz abgehauen, an
deren Stelle junges wächst.
Gehörne Suche unten Geweyhe.
Geiß, heisset das Weiblein eines Rehes.
Gelte Thier, ist ein Thier, das das vorigte
Jahr ein Kalb getragen, und dieses
Jahr gelte gehet.
Genück-Fang, Suche Fang.
Genüß Geben, heisset, wann man das erst
gefällte Wildpräth, weil es noch warm
ist, auffbricht, und den Hunden das
Eingeweyde zerhacket, und samt dem
Brod mit dem Schweiß vermischt zu
essen giebet, und darbey mit dem Horn
bläßet.
Genüß-Jagen, ist das erste Jagen im Jah-
re, Hirsch-Feist und Schwein-Hatz, da
solches geschiehet.
Gereusch, heisset Hertz, Lung und Leber von
wilden Thieren.
Gescheide, nennet man die Därme von ei-
nem wilden Thier.
[Spaltenumbruch]
Gewehr, nennet man der Sauen, und ande-
rer Thiere/ so beissend sind, ihre Fang-
Zähne.
Geylen, heissen die Hoden von den Thieren.
Gute Nase, sagt man hat der Hund, wel-
cher die Fährd richtig verfolget.
Geweyhe
Gehörne
sind die Hörner vom Hirsch,
die Hörner aber so die Rehe-
Böcke tragen, heissen eines Rehe-Bocks
Gehörn, und kein Geweyhe.
H.
Hänge-Seil, heisset der lange Rieme, daran
der Leith-Hund geführet wird.
Hau, ist ein Ort, da das Holtz vor einem
Jahr oder kürtzerer Zeit weggehauen,
und wieder jung Holtz auffwachsen will.
Hauen, nennet man es, wann ein Bieber ei-
nen Baum umbbeisset.
Hauend Schwein, heisset ein vollkommenes
grosses Schwein, männliches Ge-
schlechts, welches 4. Jahr und drüber
alt ist.
Haupt-Flügel. Suche Flügel.
Haupt-Jagen, ist ein solches, da man in
einem grossen Wald das Wildpräth
zusammen treibet.
Haupt-Leine, ist die oberste Leine an dem
Tuch.
Haupt-Linie, ist die lange Linie, so weit man
sehen kan.
Haubt-Treiben, ist, wann in einem grossen
Wald das Wildpräth zusammen ge-
trieben, und nach dem Abjagen gejaget,
darneben auch mit Zeuge hergestellet
wird, daß solches sich scheuen, und nicht
austreten möge.
Hauth, heisset des Hirsches, Wilds, oder
Schweines Fell.
Hefftel zun Leinen in den Tüchern, ist ein
starcker Pflock.
Hefftel zun Wind-Leinen, ist ein mäßiger
Pflock.
Hertz-Cammer, ist, wo das Hertze lieget,
und die Ribben vorne enge zusammen
kommen beym Buge.
Hetzen, ist die Hunde, oder den Hund loß
lassen.
Hetzen reithen, ist mit Windspiehlen auff
das Feld reithen, einen oder mehr Ha-
sen zu fangen.
Heulen, thun die Wölffe, bey grimmiger
Kälthe, wann sie nichts zu fressen finden.
Hiffte abstossen, heisset mit dem Rüden oder
Hüfft-Horn viel oder wenig den Athem
zu blasen abbrechen.
Hindin, wird des Weiblein deß Hirsches ge-
nennet.
Hirsch-Feists-Zeit, ist zu verstehen, wann
es
o 2
und Jagd-Terminorum.
[Spaltenumbruch] Es werden auch Theils Haͤuſer alſo ge-
nennet, da Ober-Foͤrſter und Foͤrſter
wohnen.
Forſt-Revier, iſt, was einem Foͤrſter,
oder Schau-Reuther zur Auffſicht be-
fohlen.
Freſſen, ſagt man vom Wolff, Baͤr, Fuͤch-
ſen und dergleichen.
Ge-Fraͤß, ſagt man auch von dem Schwartz-
Wildpraͤth, wo es ſeine Nahrung ge-
nommen.
Friſchling, heiſſet ein jung wild Schwein-
gen im erſten Jahr, dergleichen im an-
dern jaͤhrige Friſchlinge.
G.
Gabel-Hirſch, iſt ein Hirſch, dem nur al-
lein nebſt den Spieſſen die Augen-
ſproſſen ausgewachſen und kein Ende
mehr hat.
Gaͤnge, ſaget man von denen Thieren oder
Hunden, ſo wohl lauffen koͤnnen.
Gantz machen, heiſſet das Treibe-Volck in der
Reihe und Ordnung ſtellen.
Garn, ſind die Netzen, zun Hirſch-Sauen-
Reh-Haſen- und Wolffs-Jagden.
Geaͤß, heiſſet die Nahrung oder Felder des
Roth-Wildpraͤths, auch des Rehes und
Haſens.
Gebiß, wird des Wolffs-Maul genennet.
Gebuͤrge, heiſſet man den Ort, da viel
Berge und Stein-Felſen ſeyn.
Gefallen. Suche Fallen.
Gefꝛaͤß. Suche oben nach dem Wort Fꝛeſſen.
Gehaͤge, iſt ein Ort, da man dem Wild-
praͤth nichts thut und es daſelbſt haͤget.
Gehaͤuigt, iſt derjenige Ort, wo vor etli-
chen Jahren altes Holtz abgehauen, an
deren Stelle junges waͤchſt.
Gehoͤrne Suche unten Geweyhe.
Geiß, heiſſet das Weiblein eines Rehes.
Gelte Thier, iſt ein Thier, das das vorigte
Jahr ein Kalb getragen, und dieſes
Jahr gelte gehet.
Genuͤck-Fang, Suche Fang.
Genuͤß Geben, heiſſet, wann man das erſt
gefaͤllte Wildpraͤth, weil es noch warm
iſt, auffbricht, und den Hunden das
Eingeweyde zerhacket, und ſamt dem
Brod mit dem Schweiß vermiſcht zu
eſſen giebet, und darbey mit dem Horn
blaͤßet.
Genuͤß-Jagen, iſt das erſte Jagen im Jah-
re, Hirſch-Feiſt und Schwein-Hatz, da
ſolches geſchiehet.
Gereuſch, heiſſet Hertz, Lung und Leber von
wilden Thieren.
Geſcheide, nennet man die Daͤrme von ei-
nem wilden Thier.
[Spaltenumbruch]
Gewehr, nennet man der Sauen, und ande-
rer Thiere/ ſo beiſſend ſind, ihre Fang-
Zaͤhne.
Geylen, heiſſen die Hoden von den Thieren.
Gute Naſe, ſagt man hat der Hund, wel-
cher die Faͤhrd richtig verfolget.
Geweyhe
Gehoͤrne
ſind die Hoͤrner vom Hirſch,
die Hoͤrner aber ſo die Rehe-
Boͤcke tragen, heiſſen eines Rehe-Bocks
Gehoͤrn, und kein Geweyhe.
H.
Haͤnge-Seil, heiſſet der lange Rieme, daran
der Leith-Hund gefuͤhret wird.
Hau, iſt ein Ort, da das Holtz vor einem
Jahr oder kuͤrtzerer Zeit weggehauen,
und wieder jung Holtz auffwachſen will.
Hauen, nennet man es, wann ein Bieber ei-
nen Baum umbbeiſſet.
Hauend Schwein, heiſſet ein vollkommenes
groſſes Schwein, maͤnnliches Ge-
ſchlechts, welches 4. Jahr und druͤber
alt iſt.
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Haupt-Jagen, iſt ein ſolches, da man in
einem groſſen Wald das Wildpraͤth
zuſammen treibet.
Haupt-Leine, iſt die oberſte Leine an dem
Tuch.
Haupt-Linie, iſt die lange Linie, ſo weit man
ſehen kan.
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Wald das Wildpraͤth zuſammen ge-
trieben, und nach dem Abjagen gejaget,
darneben auch mit Zeuge hergeſtellet
wird, daß ſolches ſich ſcheuen, und nicht
austreten moͤge.
Hauth, heiſſet des Hirſches, Wilds, oder
Schweines Fell.
Hefftel zun Leinen in den Tuͤchern, iſt ein
ſtarcker Pflock.
Hefftel zun Wind-Leinen, iſt ein maͤßiger
Pflock.
Hertz-Cammer, iſt, wo das Hertze lieget,
und die Ribben vorne enge zuſammen
kommen beym Buge.
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laſſen.
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das Feld reithen, einen oder mehr Ha-
ſen zu fangen.
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Kaͤlthe, wann ſie nichts zu freſſen finden.
Hiffte abſtoſſen, heiſſet mit dem Ruͤden oder
Huͤfft-Horn viel oder wenig den Athem
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es
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[107/0681] und Jagd-Terminorum. Es werden auch Theils Haͤuſer alſo ge- nennet, da Ober-Foͤrſter und Foͤrſter wohnen. Forſt-Revier, iſt, was einem Foͤrſter, oder Schau-Reuther zur Auffſicht be- fohlen. Freſſen, ſagt man vom Wolff, Baͤr, Fuͤch- ſen und dergleichen. Ge-Fraͤß, ſagt man auch von dem Schwartz- Wildpraͤth, wo es ſeine Nahrung ge- nommen. Friſchling, heiſſet ein jung wild Schwein- gen im erſten Jahr, dergleichen im an- dern jaͤhrige Friſchlinge. G. Gabel-Hirſch, iſt ein Hirſch, dem nur al- lein nebſt den Spieſſen die Augen- ſproſſen ausgewachſen und kein Ende mehr hat. Gaͤnge, ſaget man von denen Thieren oder Hunden, ſo wohl lauffen koͤnnen. Gantz machen, heiſſet das Treibe-Volck in der Reihe und Ordnung ſtellen. Garn, ſind die Netzen, zun Hirſch-Sauen- Reh-Haſen- und Wolffs-Jagden. Geaͤß, heiſſet die Nahrung oder Felder des Roth-Wildpraͤths, auch des Rehes und Haſens. Gebiß, wird des Wolffs-Maul genennet. Gebuͤrge, heiſſet man den Ort, da viel Berge und Stein-Felſen ſeyn. Gefallen. Suche Fallen. Gefꝛaͤß. Suche oben nach dem Wort Fꝛeſſen. Gehaͤge, iſt ein Ort, da man dem Wild- praͤth nichts thut und es daſelbſt haͤget. Gehaͤuigt, iſt derjenige Ort, wo vor etli- chen Jahren altes Holtz abgehauen, an deren Stelle junges waͤchſt. Gehoͤrne Suche unten Geweyhe. Geiß, heiſſet das Weiblein eines Rehes. Gelte Thier, iſt ein Thier, das das vorigte Jahr ein Kalb getragen, und dieſes Jahr gelte gehet. Genuͤck-Fang, Suche Fang. Genuͤß Geben, heiſſet, wann man das erſt gefaͤllte Wildpraͤth, weil es noch warm iſt, auffbricht, und den Hunden das Eingeweyde zerhacket, und ſamt dem Brod mit dem Schweiß vermiſcht zu eſſen giebet, und darbey mit dem Horn blaͤßet. Genuͤß-Jagen, iſt das erſte Jagen im Jah- re, Hirſch-Feiſt und Schwein-Hatz, da ſolches geſchiehet. Gereuſch, heiſſet Hertz, Lung und Leber von wilden Thieren. Geſcheide, nennet man die Daͤrme von ei- nem wilden Thier. Gewehr, nennet man der Sauen, und ande- rer Thiere/ ſo beiſſend ſind, ihre Fang- Zaͤhne. Geylen, heiſſen die Hoden von den Thieren. Gute Naſe, ſagt man hat der Hund, wel- cher die Faͤhrd richtig verfolget. Geweyhe Gehoͤrne ſind die Hoͤrner vom Hirſch, die Hoͤrner aber ſo die Rehe- Boͤcke tragen, heiſſen eines Rehe-Bocks Gehoͤrn, und kein Geweyhe. H. Haͤnge-Seil, heiſſet der lange Rieme, daran der Leith-Hund gefuͤhret wird. Hau, iſt ein Ort, da das Holtz vor einem Jahr oder kuͤrtzerer Zeit weggehauen, und wieder jung Holtz auffwachſen will. Hauen, nennet man es, wann ein Bieber ei- nen Baum umbbeiſſet. Hauend Schwein, heiſſet ein vollkommenes groſſes Schwein, maͤnnliches Ge- ſchlechts, welches 4. Jahr und druͤber alt iſt. Haupt-Fluͤgel. Suche Fluͤgel. Haupt-Jagen, iſt ein ſolches, da man in einem groſſen Wald das Wildpraͤth zuſammen treibet. Haupt-Leine, iſt die oberſte Leine an dem Tuch. Haupt-Linie, iſt die lange Linie, ſo weit man ſehen kan. Haubt-Treiben, iſt, wann in einem groſſen Wald das Wildpraͤth zuſammen ge- trieben, und nach dem Abjagen gejaget, darneben auch mit Zeuge hergeſtellet wird, daß ſolches ſich ſcheuen, und nicht austreten moͤge. Hauth, heiſſet des Hirſches, Wilds, oder Schweines Fell. Hefftel zun Leinen in den Tuͤchern, iſt ein ſtarcker Pflock. Hefftel zun Wind-Leinen, iſt ein maͤßiger Pflock. Hertz-Cammer, iſt, wo das Hertze lieget, und die Ribben vorne enge zuſammen kommen beym Buge. Hetzen, iſt die Hunde, oder den Hund loß laſſen. Hetzen reithen, iſt mit Windſpiehlen auff das Feld reithen, einen oder mehr Ha- ſen zu fangen. Heulen, thun die Woͤlffe, bey grimmiger Kaͤlthe, wann ſie nichts zu freſſen finden. Hiffte abſtoſſen, heiſſet mit dem Ruͤden oder Huͤfft-Horn viel oder wenig den Athem zu blaſen abbrechen. Hindin, wird des Weiblein deß Hirſches ge- nennet. Hirſch-Feiſts-Zeit, iſt zu verſtehen, wann es o 2

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Zitationshilfe: Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719/681>, abgerufen am 25.11.2024.