[Spaltenumbruch]
Verbesserung hochermeldten Herrn Prae- laten, und den dreyen löblichen Städten [Spaltenumbruch]
unterthänig und dienstlich anzeigen sol- len. Speyer den 20. Junii, Ao. 1609.
BIDENBACHII Quaest. Nobil. XVI.
Jnhalt.
Ob wegen seiner Forstlichen Obrigkeit ein Fürst mit denen in seinem Land Ge- sessenen von Adel das Mit-Jagen habe?
[Spaltenumbruch]
ES scheinet, daß man einen Unter- scheid zu machen habe, ob nemlich die Jagden von dem Landes-Herrn de- nen von Adel so concediret wären, daß in dem Fall dem Herrn das Jagd-Be- fugniß auch zugleich mit zustünde, indem die grossen Herren dieses Recht auff die Edelleute gebracht, nicht daß sie sich dar- bey der Jagd-Befugniß gantz und gar entziehen wolten, sondern solche nebst ih- nen zugleich mit zu brauchen; Oder ob die Edelleute die Jagden auff frembden Grund-Stücken, als ein Recht der Dienstbarkeit gebrauchen. Da aber durch den Gebrauch und die Gewohnheit einmahl recipirt worden, daß die Jag- [Spaltenumbruch]
den nicht nur auff eigenen Aeckern, son- dern auch auff frembden Lehnen exer- cirt werden sollen, zumahl wenn die Ge- nehmhaltung und Connivenz derer von Adel dazu kommen, und von ihnen kein Verboth erfolget; So können die von Adel wohl schwerlich ihren Ober-Herrn in dem Gebrauch des Mit-Jagens hin- derlich seyn, zumahl wenn man conside- riret, daß die Reichs-Fürsten von Römi- scher Käyserlicher Majestät mit aller forstlichen Obrigkeit, Wildbahnen, Jag- den und Jagd-Gerechtigkeiten in dem gantzen Hertzogthum, und also über die Felder ihrer Edelleute mit belehnet sind.
LYNCKERI Decis. 883.
[Spaltenumbruch]
OB schon die Jagden ein besonders Re- gale sind, u. billig in den Lehn-Brief- fen ausdrücklich mit benennt seyn sollen;
Finckelth. O. 41. n. 11. & 13.
Dafern aber doch in einem über ein Lehn-Gut auffgerichteten Kauff-Brieff dasselbe mit den Jagden verkaufft wird, und der Lehns-Herr seinen Consens in- gemein über alles, was darinnen ent- halten, ertheilet; Auch der Vasall hierü- ber sich eine lange Zeit der Jagden öffent- lich gebrauchet; So ist daraus des Va- sallen Jagd-Recht, wie es verschrieben ist, gnugsam zu behaupten, ob schon in der Belehnung des Jagd-Rechts nicht gedacht wird, indem die Einwilligung des Herrn, wenn sie hernachmahls da- zu kömmt, schon genug ist; Und muß man einen langwierigen Gebrauch bey der Jagd, die zumahl mit einem Titulo versehen, als in diesem Fall die Einwil- ligung des Herrn ausmacht, allerdings in Consideration ziehen.
Noe Meurer. P. IV.vom Jagd- und Forst-Recht,fol. 85.
[Spaltenumbruch]
Jm übrigen sind mit denen Worten Wildfuhre, Wildbahne, it. Wald-Jag- den und aller Wildfuhre in den Lehn- Briefen die Hohen- und Nieder-Jagden zu verstehen,
Bidenbach. Quaest. Illust. 15.
hingegen ob gleich die Worte mit allen Gnaden und Gerechtigkeiten nichts aus- genommen sehr general; Dieweil aber doch ein und ander besonders Regal nicht eben darunter nothwendig begriffen seyn muß, sondern vielmehr eine Gene- ral-Concession eine Erleuterung sonst woher, auch sonderlich ex usu & exercitio bedarff; So sind auch für sich darun- ter die Jagden nicht gemeynet, als wel- che eine Special-Investitur oder eine Ver- jährung einer sehr langen Zeit nöthig haben,
Schrader. III. de Feud. c. 4. n. 47.
insonderheit aber hat es mit den hohen Jagden die Bewandniß, daß solche un- ter der Verleihung der Jagden nicht
mit
Anhang unterſchiedener nuͤtzlicher
[Spaltenumbruch]
Verbeſſerung hochermeldten Herrn Præ- laten, und den dreyen loͤblichen Staͤdten [Spaltenumbruch]
unterthaͤnig und dienſtlich anzeigen ſol- len. Speyer den 20. Junii, Ao. 1609.
BIDENBACHII Quæſt. Nobil. XVI.
Jnhalt.
Ob wegen ſeiner Forſtlichen Obrigkeit ein Fuͤrſt mit denen in ſeinem Land Ge- ſeſſenen von Adel das Mit-Jagen habe?
[Spaltenumbruch]
ES ſcheinet, daß man einen Unter- ſcheid zu machen habe, ob nemlich die Jagden von dem Landes-Herrn de- nen von Adel ſo concediret waͤren, daß in dem Fall dem Herrn das Jagd-Be- fugniß auch zugleich mit zuſtuͤnde, indem die groſſen Herren dieſes Recht auff die Edelleute gebracht, nicht daß ſie ſich dar- bey der Jagd-Befugniß gantz und gar entziehen wolten, ſondern ſolche nebſt ih- nen zugleich mit zu brauchen; Oder ob die Edelleute die Jagden auff frembden Grund-Stuͤcken, als ein Recht der Dienſtbarkeit gebrauchen. Da aber durch den Gebrauch und die Gewohnheit einmahl recipirt worden, daß die Jag- [Spaltenumbruch]
den nicht nur auff eigenen Aeckern, ſon- dern auch auff frembden Lehnen exer- cirt werden ſollen, zumahl wenn die Ge- nehmhaltung und Connivenz derer von Adel dazu kommen, und von ihnen kein Verboth erfolget; So koͤnnen die von Adel wohl ſchwerlich ihren Ober-Herrn in dem Gebrauch des Mit-Jagens hin- derlich ſeyn, zumahl wenn man conſide- riret, daß die Reichs-Fuͤrſten von Roͤmi- ſcher Kaͤyſerlicher Majeſtaͤt mit aller forſtlichen Obrigkeit, Wildbahnen, Jag- den und Jagd-Gerechtigkeiten in dem gantzen Hertzogthum, und alſo uͤber die Felder ihrer Edelleute mit belehnet ſind.
LYNCKERI Deciſ. 883.
[Spaltenumbruch]
OB ſchon die Jagden ein beſonders Re- gale ſind, u. billig in den Lehn-Brief- fen ausdruͤcklich mit benennt ſeyn ſollen;
Finckelth. O. 41. n. 11. & 13.
Dafern aber doch in einem uͤber ein Lehn-Gut auffgerichteten Kauff-Brieff daſſelbe mit den Jagden verkaufft wird, und der Lehns-Herr ſeinen Conſens in- gemein uͤber alles, was darinnen ent- halten, ertheilet; Auch der Vaſall hieruͤ- ber ſich eine lange Zeit der Jagden oͤffent- lich gebrauchet; So iſt daraus des Va- ſallen Jagd-Recht, wie es verſchrieben iſt, gnugſam zu behaupten, ob ſchon in der Belehnung des Jagd-Rechts nicht gedacht wird, indem die Einwilligung des Herrn, wenn ſie hernachmahls da- zu koͤmmt, ſchon genug iſt; Und muß man einen langwierigen Gebrauch bey der Jagd, die zumahl mit einem Titulo verſehen, als in dieſem Fall die Einwil- ligung des Herrn ausmacht, allerdings in Conſideration ziehen.
Noe Meurer. P. IV.vom Jagd- und Forſt-Recht,fol. 85.
[Spaltenumbruch]
Jm uͤbrigen ſind mit denen Worten Wildfuhre, Wildbahne, it. Wald-Jag- den und aller Wildfuhre in den Lehn- Briefen die Hohen- und Nieder-Jagden zu verſtehen,
Bidenbach. Quæſt. Illuſt. 15.
hingegen ob gleich die Worte mit allen Gnaden und Gerechtigkeiten nichts aus- genommen ſehr general; Dieweil aber doch ein und ander beſonders Regal nicht eben darunter nothwendig begriffen ſeyn muß, ſondern vielmehr eine Gene- ral-Concesſion eine Erleuterung ſonſt woher, auch ſonderlich ex uſu & exercitio bedarff; So ſind auch fuͤr ſich darun- ter die Jagden nicht gemeynet, als wel- che eine Special-Inveſtitur oder eine Ver- jaͤhrung einer ſehr langen Zeit noͤthig haben,
Schrader. III. de Feud. c. 4. n. 47.
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Anhang unterſchiedener nuͤtzlicher
Verbeſſerung hochermeldten Herrn Præ-
laten, und den dreyen loͤblichen Staͤdten
unterthaͤnig und dienſtlich anzeigen ſol-
len. Speyer den 20. Junii, Ao. 1609.
BIDENBACHII
Quæſt. Nobil. XVI.
Jnhalt.
Ob wegen ſeiner Forſtlichen Obrigkeit ein Fuͤrſt mit denen in ſeinem Land Ge-
ſeſſenen von Adel das Mit-Jagen habe?
ES ſcheinet, daß man einen Unter-
ſcheid zu machen habe, ob nemlich
die Jagden von dem Landes-Herrn de-
nen von Adel ſo concediret waͤren, daß
in dem Fall dem Herrn das Jagd-Be-
fugniß auch zugleich mit zuſtuͤnde, indem
die groſſen Herren dieſes Recht auff die
Edelleute gebracht, nicht daß ſie ſich dar-
bey der Jagd-Befugniß gantz und gar
entziehen wolten, ſondern ſolche nebſt ih-
nen zugleich mit zu brauchen; Oder ob
die Edelleute die Jagden auff frembden
Grund-Stuͤcken, als ein Recht der
Dienſtbarkeit gebrauchen. Da aber
durch den Gebrauch und die Gewohnheit
einmahl recipirt worden, daß die Jag-
den nicht nur auff eigenen Aeckern, ſon-
dern auch auff frembden Lehnen exer-
cirt werden ſollen, zumahl wenn die Ge-
nehmhaltung und Connivenz derer von
Adel dazu kommen, und von ihnen kein
Verboth erfolget; So koͤnnen die von
Adel wohl ſchwerlich ihren Ober-Herrn
in dem Gebrauch des Mit-Jagens hin-
derlich ſeyn, zumahl wenn man conſide-
riret, daß die Reichs-Fuͤrſten von Roͤmi-
ſcher Kaͤyſerlicher Majeſtaͤt mit aller
forſtlichen Obrigkeit, Wildbahnen, Jag-
den und Jagd-Gerechtigkeiten in dem
gantzen Hertzogthum, und alſo uͤber
die Felder ihrer Edelleute mit belehnet
ſind.
LYNCKERI
Deciſ. 883.
OB ſchon die Jagden ein beſonders Re-
gale ſind, u. billig in den Lehn-Brief-
fen ausdruͤcklich mit benennt ſeyn ſollen;
Finckelth. O. 41. n. 11. & 13.
Dafern aber doch in einem uͤber ein
Lehn-Gut auffgerichteten Kauff-Brieff
daſſelbe mit den Jagden verkaufft wird,
und der Lehns-Herr ſeinen Conſens in-
gemein uͤber alles, was darinnen ent-
halten, ertheilet; Auch der Vaſall hieruͤ-
ber ſich eine lange Zeit der Jagden oͤffent-
lich gebrauchet; So iſt daraus des Va-
ſallen Jagd-Recht, wie es verſchrieben
iſt, gnugſam zu behaupten, ob ſchon in
der Belehnung des Jagd-Rechts nicht
gedacht wird, indem die Einwilligung
des Herrn, wenn ſie hernachmahls da-
zu koͤmmt, ſchon genug iſt; Und muß
man einen langwierigen Gebrauch bey
der Jagd, die zumahl mit einem Titulo
verſehen, als in dieſem Fall die Einwil-
ligung des Herrn ausmacht, allerdings
in Conſideration ziehen.
Noe Meurer. P. IV. vom Jagd-
und Forſt-Recht, fol. 85.
Jm uͤbrigen ſind mit denen Worten
Wildfuhre, Wildbahne, it. Wald-Jag-
den und aller Wildfuhre in den Lehn-
Briefen die Hohen- und Nieder-Jagden
zu verſtehen,
Bidenbach. Quæſt. Illuſt. 15.
hingegen ob gleich die Worte mit allen
Gnaden und Gerechtigkeiten nichts aus-
genommen ſehr general; Dieweil aber
doch ein und ander beſonders Regal nicht
eben darunter nothwendig begriffen
ſeyn muß, ſondern vielmehr eine Gene-
ral-Concesſion eine Erleuterung ſonſt
woher, auch ſonderlich ex uſu & exercitio
bedarff; So ſind auch fuͤr ſich darun-
ter die Jagden nicht gemeynet, als wel-
che eine Special-Inveſtitur oder eine Ver-
jaͤhrung einer ſehr langen Zeit noͤthig
haben,
Schrader. III. de Feud. c. 4. n. 47.
inſonderheit aber hat es mit den hohen
Jagden die Bewandniß, daß ſolche un-
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Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719/674>, abgerufen am 22.02.2025.
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