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Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.

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zur Jägerey gehörigen Materien.
[Spaltenumbruch] nem Vater, und Zeuge 1. ad art. 4. fol. 119.
fac. b.
und fol. 121. Vol. 2. von 2. Hirten
wollen vernommen haben.

Dennoch aber und dieweil in dem
Gnädigsten Decisiv-Rescripto vom 27.
Febr. 1688. und der darauf am 31. Mar-
tii
desselben Jahres ergangenen Regie-
rungs-Verordnung fol. 3. 7. Vol. 2. Be-
klagten bessere Beybringung eines Titu-
li concessionis
oder undencklicher Ver-
jährung der praetendirten Jagd-Gerech-
tigkeit binnen gewisser Frist aufferleget,
dessen sich auch dieselbe durch die überge-
bene Beweiß-Articul fol. 22. Vol. 2. an-
gemaasset, dadurch aber weder eines,
noch das andere, wie recht, beygebracht,
angesehen der Abschied de Anno 1657. al-
leine zwischen beklagtem Rath und
Bürgerschafft super Possessorio des Wei-
dewercks ergangen, in Ertz-Bischoffs Er-
nesti Vererbung aber der Jagd-Gerech-
tigkeit insonderheit nicht gedacht, und sol-
che sub generali nomine aller Gerechtig-
keit als ein Regale nicht mit begriffen,
das unbeschworne Attestatum der Land-
Stände auch, sonderlich weil dieselbe bey
der Sache interessiret zu seyn scheinen, so
wenig als die Policey-Ordnung, welche
in diesem Stück nach dem Gnädigsten De-
cisiv-Rescript fol. 3. Vol.
2. zu interpreti-
r
en, Beklagten zustatten kommen kan,
aus aller der angeführten Zeugen Aus-
sage aber keine undenckliche Verjährung
erweißlich, bevorab weil Zeugen, wenn
sie bey dem Articulo 3. 4. von dem Exer-
citio
der Jagden über Menschen Geden-
cken, und ob sie davon auch von ihren El-
tern und andern Leuten gehöret, befragt
worden, laut fol. 39. 40. 96. 97. 118. 120.
132. und 133. Vol. 2. insgemein mit nein,
und wir wissens nicht, antworten, hin-
gegen nach Aussage der Zeugen 4. ad art.
1. fol.
115. ingleichen des ersten Zeugen ad
art. 4. fol. 119. fac. b. Vol.
2. als singulari-
um
so wenig eine undenckliche Verjäh-
rung, als durch die Aussage der Zeugen
ad art. 1. fol. 95. und des ersten Zeugen ad
art. 5. fol. 122. Vol.
2. ohne daß sie eine
gründliche Uhrsache hätten geben können,
warum sies gewust, eine Concession o-
der Befugniß völlig zu behaupten; Jm
übrigen aber die Raths-Rechnungen als
Documenta domestica wenig probiren,
zumahlen auch dieselben, wie nicht weni-
ger Ertz-Bischoffs Ernesti Vererbung
und der Landschafft Zeugniß-Rotulus
fol. 121. Vol.
1. weilen solche allerseits bey
dem übergebenen Beweiß fol. 22. Vol. 2.
[Spaltenumbruch] nicht mit angeführet worden, in keine
Consideration zu ziehen; So ist auch von
uns nach dem versprochenen Urthel billig
erkannt.

(L. S.)

Ordinarius, Senior, und
andere Doctores der Ju-
rist
en-Facultät in der
Universität daselbst.

Desgleichen haben die Herrn Juri-
sten der Leibziger Facultät in Sachen des
Königl. Forst-Amts des Hertzogthums
Magdeburg wider den Rath und Pfän-
nerschafft zu Saltze de publ. d. 9. Julii, 1701.
in diesen Worten erkannt:

Daß Beklagte dasjenige, so ihnen zu
erweisen auffgeleget, und sie sich
angemaasset, wie Recht, nicht er-
wiesen, derowegen dieselben auff
denen Schönebecker Fluhren und
Feldern zu jagen, zu hetzen und
Weydewerck zu treiben nicht be-
fugt, sondern sich dessen gäntzlich
zu enthalten schuldig, die beyder-
seits auffgewandte Unkosten aber
werden aus bewegenden Uhrsa-
chen gegen einander billig auffge-
hoben. V. R. W. durch fol-
gende

Rationes decidendi.

Ob wohl Beklagte in ihrem geführ-
ten Beweiß Art. 2. 8. und 4. so viel beyge-
bracht, daß sie und ihre Vorfahren wohl
in 50. Jahren her das Weydewerck auf
denen Schönebeckischen Fluhren und
Feldern exerciret, auch 4. Zeugen bey
dem andern Art. affirmiren, daß solches
über Menschen-Gedencken von ihnen ge-
schehen.

Dennoch aber und dieweil die Jagd-
Gerechtigkeit unter die Landes-Fürstl.
Regalia gerechnet wird, und dahero ande-
rer Gestalt nicht, als durch Landes-
Fürstl. Concession und Belehnung oder
durch Verjährung von undencklichen
Jahren erlanget werden mag, auff je-
nes aber [g]ar nicht articuliret worden,
und wenn eine Verjährung vor undenck-
lichen Jahren erwiesen werden soll, alte
Zeugen aussagen müssen, daß sie es nicht
alleine selbsten also und nicht anders ge-
sehen und erfahren, sondern auch von
ihren Eltern und Vorfahren gehöret
und vernommen, daß es auch niemahls
bey derselben Lebzeiten anders und der-

gestalt
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zur Jaͤgerey gehoͤrigen Materien.
[Spaltenumbruch] nem Vater, und Zeuge 1. ad art. 4. fol. 119.
fac. b.
und fol. 121. Vol. 2. von 2. Hirten
wollen vernommen haben.

Dennoch aber und dieweil in dem
Gnaͤdigſten Deciſiv-Reſcripto vom 27.
Febr. 1688. und der darauf am 31. Mar-
tii
deſſelben Jahres ergangenen Regie-
rungs-Verordnung fol. 3. 7. Vol. 2. Be-
klagten beſſere Beybringung eines Titu-
li concesſionis
oder undencklicher Ver-
jaͤhrung der prætendirten Jagd-Gerech-
tigkeit binnen gewiſſer Friſt aufferleget,
deſſen ſich auch dieſelbe durch die uͤberge-
bene Beweiß-Articul fol. 22. Vol. 2. an-
gemaaſſet, dadurch aber weder eines,
noch das andere, wie recht, beygebracht,
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leine zwiſchen beklagtem Rath und
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dewercks ergangen, in Ertz-Biſchoffs Er-
neſti Vererbung aber der Jagd-Gerech-
tigkeit inſonderheit nicht gedacht, und ſol-
che ſub generali nomine aller Gerechtig-
keit als ein Regale nicht mit begriffen,
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der Sache interesſiret zu ſeyn ſcheinen, ſo
wenig als die Policey-Ordnung, welche
in dieſem Stuͤck nach dem Gnaͤdigſten De-
ciſiv-Reſcript fol. 3. Vol.
2. zu interpreti-
r
en, Beklagten zuſtatten kommen kan,
aus aller der angefuͤhrten Zeugen Aus-
ſage aber keine undenckliche Verjaͤhrung
erweißlich, bevorab weil Zeugen, wenn
ſie bey dem Articulo 3. 4. von dem Exer-
citio
der Jagden uͤber Menſchen Geden-
cken, und ob ſie davon auch von ihren El-
tern und andern Leuten gehoͤret, befragt
worden, laut fol. 39. 40. 96. 97. 118. 120.
132. und 133. Vol. 2. insgemein mit nein,
und wir wiſſens nicht, antworten, hin-
gegen nach Ausſage der Zeugen 4. ad art.
1. fol.
115. ingleichen des erſten Zeugen ad
art. 4. fol. 119. fac. b. Vol.
2. als ſingulari-
um
ſo wenig eine undenckliche Verjaͤh-
rung, als durch die Ausſage der Zeugen
ad art. 1. fol. 95. und des erſten Zeugen ad
art. 5. fol. 122. Vol.
2. ohne daß ſie eine
gruͤndliche Uhrſache haͤtten geben koͤnnen,
warum ſies gewuſt, eine Concesſion o-
der Befugniß voͤllig zu behaupten; Jm
uͤbrigen aber die Raths-Rechnungen als
Documenta domeſtica wenig probiren,
zumahlen auch dieſelben, wie nicht weni-
ger Ertz-Biſchoffs Erneſti Vererbung
und der Landſchafft Zeugniß-Rotulus
fol. 121. Vol.
1. weilen ſolche allerſeits bey
dem uͤbergebenen Beweiß fol. 22. Vol. 2.
[Spaltenumbruch] nicht mit angefuͤhret worden, in keine
Conſideration zu ziehen; So iſt auch von
uns nach dem verſprochenen Urthel billig
erkannt.

(L. S.)

Ordinarius, Senior, und
andere Doctores der Ju-
riſt
en-Facultaͤt in der
Univerſitaͤt daſelbſt.

Desgleichen haben die Herrn Juri-
ſten der Leibziger Facultaͤt in Sachen des
Koͤnigl. Forſt-Amts des Hertzogthums
Magdeburg wider den Rath und Pfaͤn-
nerſchafft zu Saltze de publ. d. 9. Julii, 1701.
in dieſen Worten erkannt:

Daß Beklagte dasjenige, ſo ihnen zu
erweiſen auffgeleget, und ſie ſich
angemaaſſet, wie Recht, nicht er-
wieſen, derowegen dieſelben auff
denen Schoͤnebecker Fluhren und
Feldern zu jagen, zu hetzen und
Weydewerck zu treiben nicht be-
fugt, ſondern ſich deſſen gaͤntzlich
zu enthalten ſchuldig, die beyder-
ſeits auffgewandte Unkoſten aber
werden aus bewegenden Uhrſa-
chen gegen einander billig auffge-
hoben. V. R. W. durch fol-
gende

Rationes decidendi.

Ob wohl Beklagte in ihrem gefuͤhr-
ten Beweiß Art. 2. 8. und 4. ſo viel beyge-
bracht, daß ſie und ihre Vorfahren wohl
in 50. Jahren her das Weydewerck auf
denen Schoͤnebeckiſchen Fluhren und
Feldern exerciret, auch 4. Zeugen bey
dem andern Art. affirmiren, daß ſolches
uͤber Menſchen-Gedencken von ihnen ge-
ſchehen.

Dennoch aber und dieweil die Jagd-
Gerechtigkeit unter die Landes-Fuͤrſtl.
Regalia gerechnet wird, und dahero ande-
rer Geſtalt nicht, als durch Landes-
Fuͤrſtl. Concesſion und Belehnung oder
durch Verjaͤhrung von undencklichen
Jahren erlanget werden mag, auff je-
nes aber [g]ar nicht articuliret worden,
und wenn eine Verjaͤhrung vor undenck-
lichen Jahren erwieſen werden ſoll, alte
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und vernommen, daß es auch niemahls
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[61/0635] zur Jaͤgerey gehoͤrigen Materien. nem Vater, und Zeuge 1. ad art. 4. fol. 119. fac. b. und fol. 121. Vol. 2. von 2. Hirten wollen vernommen haben. Dennoch aber und dieweil in dem Gnaͤdigſten Deciſiv-Reſcripto vom 27. Febr. 1688. und der darauf am 31. Mar- tii deſſelben Jahres ergangenen Regie- rungs-Verordnung fol. 3. 7. Vol. 2. Be- klagten beſſere Beybringung eines Titu- li concesſionis oder undencklicher Ver- jaͤhrung der prætendirten Jagd-Gerech- tigkeit binnen gewiſſer Friſt aufferleget, deſſen ſich auch dieſelbe durch die uͤberge- bene Beweiß-Articul fol. 22. Vol. 2. an- gemaaſſet, dadurch aber weder eines, noch das andere, wie recht, beygebracht, angeſehen der Abſchied de Anno 1657. al- leine zwiſchen beklagtem Rath und Buͤrgerſchafft ſuper Poſſeſſorio des Wei- dewercks ergangen, in Ertz-Biſchoffs Er- neſti Vererbung aber der Jagd-Gerech- tigkeit inſonderheit nicht gedacht, und ſol- che ſub generali nomine aller Gerechtig- keit als ein Regale nicht mit begriffen, das unbeſchworne Atteſtatum der Land- Staͤnde auch, ſonderlich weil dieſelbe bey der Sache interesſiret zu ſeyn ſcheinen, ſo wenig als die Policey-Ordnung, welche in dieſem Stuͤck nach dem Gnaͤdigſten De- ciſiv-Reſcript fol. 3. Vol. 2. zu interpreti- ren, Beklagten zuſtatten kommen kan, aus aller der angefuͤhrten Zeugen Aus- ſage aber keine undenckliche Verjaͤhrung erweißlich, bevorab weil Zeugen, wenn ſie bey dem Articulo 3. 4. von dem Exer- citio der Jagden uͤber Menſchen Geden- cken, und ob ſie davon auch von ihren El- tern und andern Leuten gehoͤret, befragt worden, laut fol. 39. 40. 96. 97. 118. 120. 132. und 133. Vol. 2. insgemein mit nein, und wir wiſſens nicht, antworten, hin- gegen nach Ausſage der Zeugen 4. ad art. 1. fol. 115. ingleichen des erſten Zeugen ad art. 4. fol. 119. fac. b. Vol. 2. als ſingulari- um ſo wenig eine undenckliche Verjaͤh- rung, als durch die Ausſage der Zeugen ad art. 1. fol. 95. und des erſten Zeugen ad art. 5. fol. 122. Vol. 2. ohne daß ſie eine gruͤndliche Uhrſache haͤtten geben koͤnnen, warum ſies gewuſt, eine Concesſion o- der Befugniß voͤllig zu behaupten; Jm uͤbrigen aber die Raths-Rechnungen als Documenta domeſtica wenig probiren, zumahlen auch dieſelben, wie nicht weni- ger Ertz-Biſchoffs Erneſti Vererbung und der Landſchafft Zeugniß-Rotulus fol. 121. Vol. 1. weilen ſolche allerſeits bey dem uͤbergebenen Beweiß fol. 22. Vol. 2. nicht mit angefuͤhret worden, in keine Conſideration zu ziehen; So iſt auch von uns nach dem verſprochenen Urthel billig erkannt. (L. S.) Ordinarius, Senior, und andere Doctores der Ju- riſten-Facultaͤt in der Univerſitaͤt daſelbſt. Desgleichen haben die Herrn Juri- ſten der Leibziger Facultaͤt in Sachen des Koͤnigl. Forſt-Amts des Hertzogthums Magdeburg wider den Rath und Pfaͤn- nerſchafft zu Saltze de publ. d. 9. Julii, 1701. in dieſen Worten erkannt: Daß Beklagte dasjenige, ſo ihnen zu erweiſen auffgeleget, und ſie ſich angemaaſſet, wie Recht, nicht er- wieſen, derowegen dieſelben auff denen Schoͤnebecker Fluhren und Feldern zu jagen, zu hetzen und Weydewerck zu treiben nicht be- fugt, ſondern ſich deſſen gaͤntzlich zu enthalten ſchuldig, die beyder- ſeits auffgewandte Unkoſten aber werden aus bewegenden Uhrſa- chen gegen einander billig auffge- hoben. V. R. W. durch fol- gende Rationes decidendi. Ob wohl Beklagte in ihrem gefuͤhr- ten Beweiß Art. 2. 8. und 4. ſo viel beyge- bracht, daß ſie und ihre Vorfahren wohl in 50. Jahren her das Weydewerck auf denen Schoͤnebeckiſchen Fluhren und Feldern exerciret, auch 4. Zeugen bey dem andern Art. affirmiren, daß ſolches uͤber Menſchen-Gedencken von ihnen ge- ſchehen. Dennoch aber und dieweil die Jagd- Gerechtigkeit unter die Landes-Fuͤrſtl. Regalia gerechnet wird, und dahero ande- rer Geſtalt nicht, als durch Landes- Fuͤrſtl. Concesſion und Belehnung oder durch Verjaͤhrung von undencklichen Jahren erlanget werden mag, auff je- nes aber gar nicht articuliret worden, und wenn eine Verjaͤhrung vor undenck- lichen Jahren erwieſen werden ſoll, alte Zeugen ausſagen muͤſſen, daß ſie es nicht alleine ſelbſten alſo und nicht anders ge- ſehen und erfahren, ſondern auch von ihren Eltern und Vorfahren gehoͤret und vernommen, daß es auch niemahls bey derſelben Lebzeiten anders und der- geſtalt h 3

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Zitationshilfe: Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719/635>, abgerufen am 22.11.2024.