Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.zur Jägerey gehörigen Materien. [Spaltenumbruch]
und NB. aller Gerechtigkeit, die Hocher-meldter Ertz-Bischoff daran gehabt, oder gehaben mögten, vor sich und seine Nach- kommen als ein frey erblich Stadt-Guth ewiglich zu haben, zu behalten und zu besi- tzen Gnädiglich concediret. Nun ist 17. ausser Zweiffel zu setzen, Recess. Imperii de Ao. 1654. §. 73. Die Beylage sub lit. F. fol. Act. 23. wie Nun wird vermuthlich keiner Schü- Und erscheinet nun aus diesem al- Daraus denn nun ferner 27. die nem h 2
zur Jaͤgerey gehoͤrigen Materien. [Spaltenumbruch]
und NB. aller Gerechtigkeit, die Hocher-meldter Ertz-Biſchoff daran gehabt, oder gehaben moͤgten, vor ſich und ſeine Nach- kommen als ein frey erblich Stadt-Guth ewiglich zu haben, zu behalten und zu beſi- tzen Gnaͤdiglich concediret. Nun iſt 17. auſſer Zweiffel zu ſetzen, Receſſ. Imperii de Ao. 1654. §. 73. Die Beylage ſub lit. F. fol. Act. 23. wie Nun wird vermuthlich keiner Schuͤ- Und erſcheinet nun aus dieſem al- Daraus denn nun ferner 27. die nem h 2
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zur Jaͤgerey gehoͤrigen Materien.
und NB. aller Gerechtigkeit, die Hocher-
meldter Ertz-Biſchoff daran gehabt, oder
gehaben moͤgten, vor ſich und ſeine Nach-
kommen als ein frey erblich Stadt-Guth
ewiglich zu haben, zu behalten und zu beſi-
tzen Gnaͤdiglich concediret.
Nun iſt 17. auſſer Zweiffel zu ſetzen,
daß mehr Hoͤchſtbemeldter Ertz-Biſchoff
zu Luͤzgen und groſſen Hermansleben,
die Jagd-Gerechtigkeit werde gehabt ha-
ben, und alſo dieſelbe ohne Zweiffel hier-
unter mit begriffen; Dieweil jedoch 18.
ſolcher Receſs in originali oder vidimata
copia vermuthlich bey den Actis nicht
verhanden, ſo wird noͤthig ſeyn, daß ſel-
ber bey der Inrotulation ad Acta geleget,
und zugleich gebethen werde, wenn bey
Abfaſſung der Urthel die Recognitio vor
noͤthig gehalten werden ſolte, darauff zu
reflectiren. Und waͤre zwar 19. beſſer
geweſen, daß bey Ubergebung derer Pro-
batorial-Articul auff ſolchen Receſs, wie
auch 20. auff die ſub lit. H. fol. Act. 53.
befindliche Beweiß-Articul, ſo in offen-
bahrem Raths-Regiſter und Rechnun-
gen von Anno 1539. biß 1682. ſich gruͤn-
det, das Abſehen waͤre mit gerichtet wor-
den, weil ſie in dem Chur-Fuͤrſtlichen
Reſcript nicht verworffen, ſondern aus-
druͤcklich geſetzt woꝛden, daß die Jagd-
Gerechtigkeit beſſer, als geſchehen, erwie-
ſen werden ſolte. Daraus denn 21. ohn-
wiedertreiblich folget, daß etwas durch
angefuͤhrte Documenta bewieſen ſey. Je-
doch werden 22. gleichfalls die Extracte
in forma probante bey der Inrotulation
ad Acta gebracht werden muͤſſen. Solte
jedoch 23. im Urthel-ſprechen darauff nicht
geſehen weꝛden, und der Rath zu Haldens-
leben gemuͤßiget werden ein Remedium
ſuſpenſivum oder auch wohl gar eine Ap-
pellation einzuwenden, wuͤrde man ſich
noch aller dieſer Documentorum vermit-
tels der Rechtlichen Wohlthat, das noch
nicht ausgefuͤhꝛte beſſer auszufuͤhꝛen, und
das noch nicht bewieſene zu beweiſen, zu
gebrauchen haben.
Receſſ. Imperii de Ao. 1654. §. 73.
Die Beylage ſub lit. F. fol. Act. 23. wie
auch die Copia einer gar alten Abſchrifft
eines Commisſions-Bericht fol. Act. 82.
wird aus denen von dem Herrn Cam-
mer-Conſulenten in Actis angefuͤhrten
Uhrſachen Buͤrgermeiſtern und Rath
der Stadt Haldensleben wenig koͤnnen
zu ſtatten kommen. Endlich hat 24. der
Magiſtrat zu Haldensleben eine und an-
dere gute Præſumtion vor ſich, daß die
Zeugen eydlich auſſagen, daß ſie auff
dem Rath-Hauße vor mehr, als 50. Jah-
ren, Jagd-Netze geſehen, welche keiner
regulariter haben wird, der ſie nicht zum
Jagen gebrauchen will, und folglich zu
jagen befugt iſt. Wie auch 25. daß ſie
vor mehr, als 50. Jahren viel Jagd-
Hunde gehalten, wie ſolches ſowohl aus
der Beylage fol. Act. 23. ſub lit. E. wel-
che jedoch mit dem Originali beſtaͤrcket
werden muß, als auch aus der eydlichen
Auſſage klar zu erſehen, dawieder aber
nicht verfangen kan, was der Herr Cam-
mer-Conſulent in ſeinen Schrifften, weil
es von keiner Erheblichkeit, vorgebracht.
Endlich hilfft 26. dieſen allen ſehr, daß
der Herr Cammer-Conſulent einraͤu-
men muß, daß der Magiſtrat zu Haldens-
leben vor langen und undencklichen Jah-
ren auſſer dem Holtz-Vogt auch unter-
ſchiedene Schuͤtzen gehalten, welches denn
gleichfalls die Zeugen eydlich bekraͤff-
tigen.
Nun wird vermuthlich keiner Schuͤ-
tzen halten, der nicht die Jagd-Gerechtig-
keit und das Puͤrſchen, wie es ſelbſt ge-
nennet wird, auff rechtmaͤßige Weiſe er-
langt, und geruhig zu gebrauchen hat.
Und erſcheinet nun aus dieſem al-
len, daß der Magiſtrat zu Haldensleben
die Jagd-Gerechtigkeit zum wenigſten,
ſo weit das Haſen-Rehe-Friſchling und
wilde Schweins-Schieſſen anlanget, nach
Nothdurfft erwieſen, und vor ihn geſpro-
chen werden muͤſte; Das rothe hohe
Wildpraͤth aber als Hirſche, und was
dahin gehoͤret, betreffend, wird noch vor
ihn ſchwerlich zur Zeit koͤnnen geſpro-
chen werden, jedoch halten wird dafuͤr,
daß, wenn man von dem einlauffenden
Urthel appelliren ſolte, dem Haldenslebi-
ſchen Magiſtrat in inſtantia Appellationis
vermittelſt oben angezogener Rechts-
Wohlthat, das noch nicht genug ausge-
fuͤhrte auszufuͤhꝛen, und noch nicht genug
bewieſene zu beweiſen, gruͤndlicher ſol-
ches auszufuͤhren unbenommen ſey.
Daraus denn nun ferner 27. die
Eroͤrterung des andern Membri der in
dem Bericht-Schreiben befindlichen Fra-
ge von ſelbſt erfolget, daß, weil der Rath
zu Haldensleben die Straff-Befehle
nicht vorſetzlich uͤberſchritten, auch unſe-
rer Meynung nach in den meiſten Pun-
cten der Jagd-Gerechtigkeit ein beyfallig
Urthel vor ſich erhalten wird, uͤberdem
pendente lite nichts wiedriges wider den
Rath zu Haldensleben, dadurch er in ſei-
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