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Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.

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zur Jägerey gehörigen Materien.
[Spaltenumbruch] Endlich 13.) der vierdte Punct, der Schä-
fer ein H. verpflichteter Unterthaner ist,
und wider seine Gerichts-Herrn sich ver-
schiedener schimpfflicher Reden verlauten
lassen, um des willen ihm die von H. vor
ihre Gerichte zur Verantwortung citi-
ren lassen, auch solches zu thun wohl be-
fugt gewesen;

So hat dannenhero das zum anfan-
ge sub clausula ergangene Mandatum
nachhero mit Bestande nicht confirmiret
werden können; Auch haben die von H.
bey der wider die Hoffgerichts-Urthel
[Spaltenumbruch] ergriffene Appellation einen guten Suc-
cess
zu hoffen. V. R. W.

Uhrkundlich mit unserm Jnsiegel
besiegelt.

Ordinarius, Decanus,
Senior
und andere
Doctores der Juri-
st
en-Facultaet in der
Universitaet Jena.
An
Hrn. B. V. H.
Gerichtsverwaltern.
d. 28. Oct. 1701.
HEROLDI
Observat. Forest. Consultatio Decisiv. XI.
Jnhalt.
Wenn in dem Petitorio oder ordinario Possessorio der Beweiß einer ausdrück-
lichen oder heimlichen
Concession des Jagd-Rechts mangelt, so wird
alle Jagd verbothen, der alten
Possess unbeschadet.
[Spaltenumbruch]

ALs dem Rathe der Stadt Neu Hal-
tensleben durch Urthel aufferlegt
worden, den Titul ihrer Concession oder
undencklichen Probation der asserirten O-
ber- und Nieder-Jagd, wie Rechtens, zu
erweisen, dieselben sich auch des Bewei-
ses angemaasset, solchen aber nicht gebüh-
rend vollführet, und darüber Rechtlich
erkannt werden sollen, haben zwar Dni.
JCti Helmstadienses ad Acta privata
am
30. Jun. 1692. vor die Stadt ein beyfälli-
ges ad Acta publica gebrachtes Respon-
sum Juris
ertheilet, folgenden Jnhalts:

Responsum Dnn. JCtorum Helmsta-
diensium.

Als uns Decano, Seniori und andern
Doctoribus der Juristen-Facultät auf der
Fürstl. Julius-Universität zu Helmstädt,
vorgesetztes Bericht-Schreiben, samt bey-
verwahrt zurückgehenden Privat-Acten
a fol. 1. biß 52. b. inclusive des Raths zu
Haldens-Leben Jagd-Sachen betreffend,
zugeschicket, und, daß wir über die im
Bericht-Schreiben befindliche 2. Mem-
bra
unsere in Rechten gegründete Mey-
nung eröffnen mögten, gebeten worden;
demnach haben wir obbemeldte solches al-
les bey versammletem Collegio mit Fleiß
verlesen und erwogen; Erkennen dar-
auff vor Recht: Dieweil erstlich das gan-
tze Werck in der Haupt-Sache auff die
Chur-Fürstl. vom 2. Febr. 1688. an die
[Spaltenumbruch] Chur-Fürstl. Regierung zu Halle aus-
gelassene und folio Actorum 154. befind-
liche, wie auch auff die darauff von
Chur-Fürstl. Brandenburgischer Re-
gierung zu Halle erfolgte Resolution
vom 31. Martii 1688. fol. Act. 81. anköm-
met; Und nun 2.) in beyden Verord-
nungen, die wir vor Rechts-kräfftig in
puncto
des aufferlegten Beweises halten
müssen, weil sie mit rechtlichem Erkänt-
niß ergangen, dieses zu befinden:

Das Bürgermeister und Rath zu
Haldensleben in einer gewissen
Zeit ihre Jagd-Befugniße bes-
ser, als bißher geschehen, zu be-
weisen aufferleget worden.

Welchen Beweiß denn 3. auch Bürger-
meister und Rath zu Haldensleben
würcklich angetreten, und nun die Fra-
ge ist, ob derselbe also verführet, daß vor
Bürgermeister und Rath gesprochen
werden müsse? Es bestehet nun solcher
Beweiß 4.) zuförderst in einem Zeugen-
Verhör, wie auch 5.) in etlichen briefflichen
Uhrkunden, und 6) in unterschiedenen
Rechts-Vermuthungen. Das von fol.
247. biß fol. 338. befindliche Zeugen-Ver-
hör betreffend, so ist wohl zu beobachten,
daß weder derer abgehörten 3. Zeugen
Personen, noch dem Modo examinandi
von dem Herrn Cammer-Consulenten

Bren-
h

zur Jaͤgerey gehoͤrigen Materien.
[Spaltenumbruch] Endlich 13.) der vierdte Punct, der Schaͤ-
fer ein H. verpflichteter Unterthaner iſt,
und wider ſeine Gerichts-Herrn ſich ver-
ſchiedener ſchimpfflicher Reden verlauten
laſſen, um des willen ihm die von H. vor
ihre Gerichte zur Verantwortung citi-
ren laſſen, auch ſolches zu thun wohl be-
fugt geweſen;

So hat dannenhero das zum anfan-
ge ſub clauſula ergangene Mandatum
nachhero mit Beſtande nicht confirmiret
werden koͤnnen; Auch haben die von H.
bey der wider die Hoffgerichts-Urthel
[Spaltenumbruch] ergriffene Appellation einen guten Suc-
ceſſ
zu hoffen. V. R. W.

Uhrkundlich mit unſerm Jnſiegel
beſiegelt.

Ordinarius, Decanús,
Senior
und andere
Doctores der Juri-
ſt
en-Facultæt in der
Univerſitæt Jena.
An
Hrn. B. V. H.
Gerichtsverwaltern.
d. 28. Oct. 1701.
HEROLDI
Obſervat. Foreſt. Conſultatio Deciſiv. XI.
Jnhalt.
Wenn in dem Petitorio oder ordinario Poſſeſſorio der Beweiß einer ausdruͤck-
lichen oder heimlichen
Conceſſion des Jagd-Rechts mangelt, ſo wird
alle Jagd verbothen, der alten
Poſſeſſ unbeſchadet.
[Spaltenumbruch]

ALs dem Rathe der Stadt Neu Hal-
tensleben durch Urthel aufferlegt
worden, den Titul ihrer Conceſſion oder
undencklichen Probation der aſſerirten O-
ber- und Nieder-Jagd, wie Rechtens, zu
erweiſen, dieſelben ſich auch des Bewei-
ſes angemaaſſet, ſolchen aber nicht gebuͤh-
rend vollfuͤhret, und daruͤber Rechtlich
erkannt werden ſollen, haben zwar Dni.
JCti Helmſtadienſes ad Acta privata
am
30. Jun. 1692. vor die Stadt ein beyfaͤlli-
ges ad Acta publica gebrachtes Reſpon-
ſum Juris
ertheilet, folgenden Jnhalts:

Reſponſum Dnn. JCtorum Helmſta-
dienſium.

Als uns Decano, Seniori und andern
Doctoribus der Juriſten-Facultaͤt auf der
Fuͤrſtl. Julius-Univerſitaͤt zu Helmſtaͤdt,
vorgeſetztes Bericht-Schreiben, ſamt bey-
verwahrt zuruͤckgehenden Privat-Acten
a fol. 1. biß 52. b. incluſive des Raths zu
Haldens-Leben Jagd-Sachen betreffend,
zugeſchicket, und, daß wir uͤber die im
Bericht-Schreiben befindliche 2. Mem-
bra
unſere in Rechten gegruͤndete Mey-
nung eroͤffnen moͤgten, gebeten worden;
demnach haben wir obbemeldte ſolches al-
les bey verſammletem Collegio mit Fleiß
verleſen und erwogen; Erkennen dar-
auff vor Recht: Dieweil erſtlich das gan-
tze Werck in der Haupt-Sache auff die
Chur-Fuͤrſtl. vom 2. Febr. 1688. an die
[Spaltenumbruch] Chur-Fuͤrſtl. Regierung zu Halle aus-
gelaſſene und folio Actorum 154. befind-
liche, wie auch auff die darauff von
Chur-Fuͤrſtl. Brandenburgiſcher Re-
gierung zu Halle erfolgte Reſolution
vom 31. Martii 1688. fol. Act. 81. ankoͤm-
met; Und nun 2.) in beyden Verord-
nungen, die wir vor Rechts-kraͤfftig in
puncto
des aufferlegten Beweiſes halten
muͤſſen, weil ſie mit rechtlichem Erkaͤnt-
niß ergangen, dieſes zu befinden:

Das Buͤrgermeiſter und Rath zu
Haldensleben in einer gewiſſen
Zeit ihre Jagd-Befugniße beſ-
ſer, als bißher geſchehen, zu be-
weiſen aufferleget worden.

Welchen Beweiß denn 3. auch Buͤrger-
meiſter und Rath zu Haldensleben
wuͤrcklich angetreten, und nun die Fra-
ge iſt, ob derſelbe alſo verfuͤhret, daß vor
Buͤrgermeiſter und Rath geſprochen
werden muͤſſe? Es beſtehet nun ſolcher
Beweiß 4.) zufoͤrderſt in einem Zeugen-
Verhoͤr, wie auch 5.) in etlichen briefflichen
Uhrkunden, und 6) in unterſchiedenen
Rechts-Vermuthungen. Das von fol.
247. biß fol. 338. befindliche Zeugen-Ver-
hoͤr betreffend, ſo iſt wohl zu beobachten,
daß weder derer abgehoͤrten 3. Zeugen
Perſonen, noch dem Modo examinandi
von dem Herrn Cammer-Conſulenten

Bren-
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[57/0631] zur Jaͤgerey gehoͤrigen Materien. Endlich 13.) der vierdte Punct, der Schaͤ- fer ein H. verpflichteter Unterthaner iſt, und wider ſeine Gerichts-Herrn ſich ver- ſchiedener ſchimpfflicher Reden verlauten laſſen, um des willen ihm die von H. vor ihre Gerichte zur Verantwortung citi- ren laſſen, auch ſolches zu thun wohl be- fugt geweſen; So hat dannenhero das zum anfan- ge ſub clauſula ergangene Mandatum nachhero mit Beſtande nicht confirmiret werden koͤnnen; Auch haben die von H. bey der wider die Hoffgerichts-Urthel ergriffene Appellation einen guten Suc- ceſſ zu hoffen. V. R. W. Uhrkundlich mit unſerm Jnſiegel beſiegelt. Ordinarius, Decanús, Senior und andere Doctores der Juri- ſten-Facultæt in der Univerſitæt Jena. An Hrn. B. V. H. Gerichtsverwaltern. d. 28. Oct. 1701. HEROLDI Obſervat. Foreſt. Conſultatio Deciſiv. XI. Jnhalt. Wenn in dem Petitorio oder ordinario Poſſeſſorio der Beweiß einer ausdruͤck- lichen oder heimlichen Conceſſion des Jagd-Rechts mangelt, ſo wird alle Jagd verbothen, der alten Poſſeſſ unbeſchadet. ALs dem Rathe der Stadt Neu Hal- tensleben durch Urthel aufferlegt worden, den Titul ihrer Conceſſion oder undencklichen Probation der aſſerirten O- ber- und Nieder-Jagd, wie Rechtens, zu erweiſen, dieſelben ſich auch des Bewei- ſes angemaaſſet, ſolchen aber nicht gebuͤh- rend vollfuͤhret, und daruͤber Rechtlich erkannt werden ſollen, haben zwar Dni. JCti Helmſtadienſes ad Acta privata am 30. Jun. 1692. vor die Stadt ein beyfaͤlli- ges ad Acta publica gebrachtes Reſpon- ſum Juris ertheilet, folgenden Jnhalts: Reſponſum Dnn. JCtorum Helmſta- dienſium. Als uns Decano, Seniori und andern Doctoribus der Juriſten-Facultaͤt auf der Fuͤrſtl. Julius-Univerſitaͤt zu Helmſtaͤdt, vorgeſetztes Bericht-Schreiben, ſamt bey- verwahrt zuruͤckgehenden Privat-Acten a fol. 1. biß 52. b. incluſive des Raths zu Haldens-Leben Jagd-Sachen betreffend, zugeſchicket, und, daß wir uͤber die im Bericht-Schreiben befindliche 2. Mem- bra unſere in Rechten gegruͤndete Mey- nung eroͤffnen moͤgten, gebeten worden; demnach haben wir obbemeldte ſolches al- les bey verſammletem Collegio mit Fleiß verleſen und erwogen; Erkennen dar- auff vor Recht: Dieweil erſtlich das gan- tze Werck in der Haupt-Sache auff die Chur-Fuͤrſtl. vom 2. Febr. 1688. an die Chur-Fuͤrſtl. Regierung zu Halle aus- gelaſſene und folio Actorum 154. befind- liche, wie auch auff die darauff von Chur-Fuͤrſtl. Brandenburgiſcher Re- gierung zu Halle erfolgte Reſolution vom 31. Martii 1688. fol. Act. 81. ankoͤm- met; Und nun 2.) in beyden Verord- nungen, die wir vor Rechts-kraͤfftig in puncto des aufferlegten Beweiſes halten muͤſſen, weil ſie mit rechtlichem Erkaͤnt- niß ergangen, dieſes zu befinden: Das Buͤrgermeiſter und Rath zu Haldensleben in einer gewiſſen Zeit ihre Jagd-Befugniße beſ- ſer, als bißher geſchehen, zu be- weiſen aufferleget worden. Welchen Beweiß denn 3. auch Buͤrger- meiſter und Rath zu Haldensleben wuͤrcklich angetreten, und nun die Fra- ge iſt, ob derſelbe alſo verfuͤhret, daß vor Buͤrgermeiſter und Rath geſprochen werden muͤſſe? Es beſtehet nun ſolcher Beweiß 4.) zufoͤrderſt in einem Zeugen- Verhoͤr, wie auch 5.) in etlichen briefflichen Uhrkunden, und 6) in unterſchiedenen Rechts-Vermuthungen. Das von fol. 247. biß fol. 338. befindliche Zeugen-Ver- hoͤr betreffend, ſo iſt wohl zu beobachten, daß weder derer abgehoͤrten 3. Zeugen Perſonen, noch dem Modo examinandi von dem Herrn Cammer-Conſulenten Bren- h

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Zitationshilfe: Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719/631>, abgerufen am 25.11.2024.