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Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.

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October.
[Spaltenumbruch] tur und Geschlecht, da werden sie nun
theils durch hierzu absonderlich verfer-
tigte Karn-Büchsen oder Doppel-Haa-
cken, mit kleinen Lauff-Kügleins, auff
drey biß vier hundert Schritt, in der
ferne geschossen, theils auch, nach Herr
Conrad Aitingers gegebenen Bericht,
durch Schlag-Wände gefangen. Die
Enten aber auff grossen Enten-Fängen
künstlich berücket, oder im Flug ge-
schossen.

Von dem Raub-Beflügel/
Als dem Habicht und Sperber.

Nunmehro lernen die jungen Raub-
Vögel von dem Alten ihr schädliches
Handwerck völlig exerciren, und kön-
nen schon alleine heurige Hasen, und
junge Reb-Hühner fangen, da sie sich
dann vollkommen selbst ernehren kön-
nen.

Krähen und Aelstern.

Die grauen Nebel-Krähen bleiben
über Winter bey uns allhier, theils
schwartze Krähen aber machen sich zum
Weg-Zug Schwarm-weise parat. Die
Aelstern bringen die jetzigen Jungen sel-
ten auf, weil es schon zu kalt; Des Abends
begeben sie sich in Werfften-Sträucher.

Des Jägers nöthige Verrich-
tung in Jagd- und Forst-
Sachen/ auch mit Zeug und
Hunden.

Umb Galli werden die Eicheln und
Buch-Eckern ziemlich reif. Wann de-
ren viel gerathen, und das Laub nicht
wohl fallen will, soll es einen harten
Winter bedeuten, dann werden die Mast-
Schweine in die Mast geschlagen, ge-
zeichnet und gebrannt. Nach der Hirsch-
Brunfft, wann das Laub von denen
Bäumen abgefallen, werden die Hirsch-
Lecken erneuert; Die Wolffs- und Fuchs-
Gruben repariret, und die Dächse des
Nachts, wie vorgemeldet, wann viel Obst
Mastung oder Rüben, mit Hunden ge-
hetzet, und mit Gabeln gefangen; Die
Ebrisch-Beeren bey schönem Wetter ge-
[Spaltenumbruch] brochen, auff dem Boden auff Wasch-
Leinen getrocknet und in der Lufft dör-
re gemachet, damit man solche im Win-
ter vor die Krammets-Vögel habe. Jm
letzten Viertel wird das Bau-Holtz ge-
fället, item Brenn- und Küchen-Holtz
zu Klafftern geschlagen; Vor die wil-
den Sauen in Brüchern und Morästen,
an dienliche Oerter Suhlen und Wasser-
Pfützen oder Tümpel gemachet, weiln
sie nicht alleine durch die bißherige Som-
mer-Hitze echaufrirt, sondern auch durch
die Eicheln, Buch-Eckern, Hasel-Nüsse,
und allerhand wild und zahm Obst, hi-
tzig worden, und sich abzukühlen, sich in
die Brudel und Suhlen begeben, man
kan ihnen alsdenn ohnweit davon auff
den Bäumen unterm Wind auffpassen,
und sie schiessen. Desgleichen ist nun-
mehro auch das gelte Wildpräth zum
Deputat in die Küchen zu pürschen und
zu liefern; Man kan auch für die Schmeltz-
Hütten, Eysen-Hammer und Schmiede
Kohlen-Mäuler setzen und brennen las-
sen; Holtz- und Forst-Rechnung, oder
Verkauff des Herbsts vornehmen, und
mit den Forst-Bedienten überlegen, wo
das Gehäue des Holtzes, wegen Wexel
des Wildpräths, und zu Conservirung
des jungen Wiederwachses/ item Abja-
jungs-Flügel, am füglichsten und nütz-
lichsten vorzunehmen und anzustellen
sey. So soll man auch auf die Kram-
mets-Vögel, so sich nunmehro bald an-
geben, eyfrig und fleißig bedacht seyn,
solche zu fangen. Weiln die Steck-Garn
nicht mehr taugen, muß zun Reb-Hüh-
nern das Treibe-Zeug, Haamen und der
Tyraß gebrauchet werden. Man kan
auch das Lerchenstreichen fleißig vorneh-
men, weil jetzo der beste Strich und sol-
che am fettesten sind. Jngleichen ist je-
tzo auch mit den Schnepffen der beste
Strich, und sind sie ebenfalls sehr feist.
Der Fincken-Heerd gehet nunmehro
bald zu Ende. Nunmehro kan man
noch die Hasel-Hühner mit dem Pfeiff-
lein auff den Lock schiessen; Die Leim-
Spillen werden auff allerhand Vögel
nützlich gebrauchet. Man soll auch de-
nen Hasen Abends auf den Rüb-Aeckern
mit Lausch-Netzen und Feder-Lappen
aufpassen oder sie schiessen, sie kommen
aber sehr späthe.

Novem-
D d d

October.
[Spaltenumbruch] tur und Geſchlecht, da werden ſie nun
theils durch hierzu abſonderlich verfer-
tigte Karn-Buͤchſen oder Doppel-Haa-
cken, mit kleinen Lauff-Kuͤgleins, auff
drey biß vier hundert Schritt, in der
ferne geſchoſſen, theils auch, nach Herr
Conrad Aitingers gegebenen Bericht,
durch Schlag-Waͤnde gefangen. Die
Enten aber auff groſſen Enten-Faͤngen
kuͤnſtlich beruͤcket, oder im Flug ge-
ſchoſſen.

Von dem Raub-Befluͤgel/
Als dem Habicht und Sperber.

Nunmehro lernen die jungen Raub-
Voͤgel von dem Alten ihr ſchaͤdliches
Handwerck voͤllig exerciren, und koͤn-
nen ſchon alleine heurige Haſen, und
junge Reb-Huͤhner fangen, da ſie ſich
dann vollkommen ſelbſt ernehren koͤn-
nen.

Kraͤhen und Aelſtern.

Die grauen Nebel-Kraͤhen bleiben
uͤber Winter bey uns allhier, theils
ſchwartze Kraͤhen aber machen ſich zum
Weg-Zug Schwarm-weiſe parat. Die
Aelſtern bringen die jetzigen Jungen ſel-
ten auf, weil es ſchon zu kalt; Des Abends
begeben ſie ſich in Werfften-Straͤucher.

Des Jaͤgers noͤthige Verrich-
tung in Jagd- und Forſt-
Sachen/ auch mit Zeug und
Hunden.

Umb Galli werden die Eicheln und
Buch-Eckern ziemlich reif. Wann de-
ren viel gerathen, und das Laub nicht
wohl fallen will, ſoll es einen harten
Winter bedeuten, dann werden die Maſt-
Schweine in die Maſt geſchlagen, ge-
zeichnet und gebrannt. Nach der Hirſch-
Brunfft, wann das Laub von denen
Baͤumen abgefallen, werden die Hirſch-
Lecken erneuert; Die Wolffs- und Fuchs-
Gruben repariret, und die Daͤchſe des
Nachts, wie vorgemeldet, wann viel Obſt
Maſtung oder Ruͤben, mit Hunden ge-
hetzet, und mit Gabeln gefangen; Die
Ebriſch-Beeren bey ſchoͤnem Wetter ge-
[Spaltenumbruch] brochen, auff dem Boden auff Waſch-
Leinen getrocknet und in der Lufft doͤr-
re gemachet, damit man ſolche im Win-
ter vor die Krammets-Voͤgel habe. Jm
letzten Viertel wird das Bau-Holtz ge-
faͤllet, item Brenn- und Kuͤchen-Holtz
zu Klafftern geſchlagen; Vor die wil-
den Sauen in Bruͤchern und Moraͤſten,
an dienliche Oerter Suhlen und Waſſer-
Pfuͤtzen oder Tuͤmpel gemachet, weiln
ſie nicht alleine durch die bißherige Som-
mer-Hitze echaufrirt, ſondern auch durch
die Eicheln, Buch-Eckern, Haſel-Nuͤſſe,
und allerhand wild und zahm Obſt, hi-
tzig worden, und ſich abzukuͤhlen, ſich in
die Brudel und Suhlen begeben, man
kan ihnen alsdenn ohnweit davon auff
den Baͤumen unterm Wind auffpaſſen,
und ſie ſchieſſen. Desgleichen iſt nun-
mehro auch das gelte Wildpraͤth zum
Deputat in die Kuͤchen zu puͤrſchen und
zu liefern; Man kan auch fuͤr die Schmeltz-
Huͤtten, Eyſen-Hammer und Schmiede
Kohlen-Maͤuler ſetzen und brennen laſ-
ſen; Holtz- und Forſt-Rechnung, oder
Verkauff des Herbſts vornehmen, und
mit den Forſt-Bedienten uͤberlegen, wo
das Gehaͤue des Holtzes, wegen Wexel
des Wildpraͤths, und zu Conſervirung
des jungen Wiederwachſes/ item Abja-
jungs-Fluͤgel, am fuͤglichſten und nuͤtz-
lichſten vorzunehmen und anzuſtellen
ſey. So ſoll man auch auf die Kram-
mets-Voͤgel, ſo ſich nunmehro bald an-
geben, eyfrig und fleißig bedacht ſeyn,
ſolche zu fangen. Weiln die Steck-Garn
nicht mehr taugen, muß zun Reb-Huͤh-
nern das Treibe-Zeug, Haamen und der
Tyraß gebrauchet werden. Man kan
auch das Lerchenſtreichen fleißig vorneh-
men, weil jetzo der beſte Strich und ſol-
che am fetteſten ſind. Jngleichen iſt je-
tzo auch mit den Schnepffen der beſte
Strich, und ſind ſie ebenfalls ſehr feiſt.
Der Fincken-Heerd gehet nunmehro
bald zu Ende. Nunmehro kan man
noch die Haſel-Huͤhner mit dem Pfeiff-
lein auff den Lock ſchieſſen; Die Leim-
Spillen werden auff allerhand Voͤgel
nuͤtzlich gebrauchet. Man ſoll auch de-
nen Haſen Abends auf den Ruͤb-Aeckern
mit Lauſch-Netzen und Feder-Lappen
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aber ſehr ſpaͤthe.

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[393/0567] October. tur und Geſchlecht, da werden ſie nun theils durch hierzu abſonderlich verfer- tigte Karn-Buͤchſen oder Doppel-Haa- cken, mit kleinen Lauff-Kuͤgleins, auff drey biß vier hundert Schritt, in der ferne geſchoſſen, theils auch, nach Herr Conrad Aitingers gegebenen Bericht, durch Schlag-Waͤnde gefangen. Die Enten aber auff groſſen Enten-Faͤngen kuͤnſtlich beruͤcket, oder im Flug ge- ſchoſſen. Von dem Raub-Befluͤgel/ Als dem Habicht und Sperber. Nunmehro lernen die jungen Raub- Voͤgel von dem Alten ihr ſchaͤdliches Handwerck voͤllig exerciren, und koͤn- nen ſchon alleine heurige Haſen, und junge Reb-Huͤhner fangen, da ſie ſich dann vollkommen ſelbſt ernehren koͤn- nen. Kraͤhen und Aelſtern. Die grauen Nebel-Kraͤhen bleiben uͤber Winter bey uns allhier, theils ſchwartze Kraͤhen aber machen ſich zum Weg-Zug Schwarm-weiſe parat. Die Aelſtern bringen die jetzigen Jungen ſel- ten auf, weil es ſchon zu kalt; Des Abends begeben ſie ſich in Werfften-Straͤucher. Des Jaͤgers noͤthige Verrich- tung in Jagd- und Forſt- Sachen/ auch mit Zeug und Hunden. Umb Galli werden die Eicheln und Buch-Eckern ziemlich reif. Wann de- ren viel gerathen, und das Laub nicht wohl fallen will, ſoll es einen harten Winter bedeuten, dann werden die Maſt- Schweine in die Maſt geſchlagen, ge- zeichnet und gebrannt. Nach der Hirſch- Brunfft, wann das Laub von denen Baͤumen abgefallen, werden die Hirſch- Lecken erneuert; Die Wolffs- und Fuchs- Gruben repariret, und die Daͤchſe des Nachts, wie vorgemeldet, wann viel Obſt Maſtung oder Ruͤben, mit Hunden ge- hetzet, und mit Gabeln gefangen; Die Ebriſch-Beeren bey ſchoͤnem Wetter ge- brochen, auff dem Boden auff Waſch- Leinen getrocknet und in der Lufft doͤr- re gemachet, damit man ſolche im Win- ter vor die Krammets-Voͤgel habe. Jm letzten Viertel wird das Bau-Holtz ge- faͤllet, item Brenn- und Kuͤchen-Holtz zu Klafftern geſchlagen; Vor die wil- den Sauen in Bruͤchern und Moraͤſten, an dienliche Oerter Suhlen und Waſſer- Pfuͤtzen oder Tuͤmpel gemachet, weiln ſie nicht alleine durch die bißherige Som- mer-Hitze echaufrirt, ſondern auch durch die Eicheln, Buch-Eckern, Haſel-Nuͤſſe, und allerhand wild und zahm Obſt, hi- tzig worden, und ſich abzukuͤhlen, ſich in die Brudel und Suhlen begeben, man kan ihnen alsdenn ohnweit davon auff den Baͤumen unterm Wind auffpaſſen, und ſie ſchieſſen. Desgleichen iſt nun- mehro auch das gelte Wildpraͤth zum Deputat in die Kuͤchen zu puͤrſchen und zu liefern; Man kan auch fuͤr die Schmeltz- Huͤtten, Eyſen-Hammer und Schmiede Kohlen-Maͤuler ſetzen und brennen laſ- ſen; Holtz- und Forſt-Rechnung, oder Verkauff des Herbſts vornehmen, und mit den Forſt-Bedienten uͤberlegen, wo das Gehaͤue des Holtzes, wegen Wexel des Wildpraͤths, und zu Conſervirung des jungen Wiederwachſes/ item Abja- jungs-Fluͤgel, am fuͤglichſten und nuͤtz- lichſten vorzunehmen und anzuſtellen ſey. So ſoll man auch auf die Kram- mets-Voͤgel, ſo ſich nunmehro bald an- geben, eyfrig und fleißig bedacht ſeyn, ſolche zu fangen. Weiln die Steck-Garn nicht mehr taugen, muß zun Reb-Huͤh- nern das Treibe-Zeug, Haamen und der Tyraß gebrauchet werden. Man kan auch das Lerchenſtreichen fleißig vorneh- men, weil jetzo der beſte Strich und ſol- che am fetteſten ſind. Jngleichen iſt je- tzo auch mit den Schnepffen der beſte Strich, und ſind ſie ebenfalls ſehr feiſt. Der Fincken-Heerd gehet nunmehro bald zu Ende. Nunmehro kan man noch die Haſel-Huͤhner mit dem Pfeiff- lein auff den Lock ſchieſſen; Die Leim- Spillen werden auff allerhand Voͤgel nuͤtzlich gebrauchet. Man ſoll auch de- nen Haſen Abends auf den Ruͤb-Aeckern mit Lauſch-Netzen und Feder-Lappen aufpaſſen oder ſie ſchieſſen, ſie kommen aber ſehr ſpaͤthe. Novem- D d d

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Zitationshilfe: Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719, S. 393. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719/567>, abgerufen am 22.11.2024.