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Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.

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Fünffter Theil/
[Spaltenumbruch] Hund was einen als gütten geben als
yener was, und sol im sechs schilling dar-
zu geben.

Von den treyb hunden merck also

Wer einen Hundt stilet, der ein
treib Hundt heisset er sol dem Herren ei-
nen als gütten wider geben, und drey
schilling darzu. und will er schweren das
er unschuldig sey das tüt er wohl mit ei-
nen Biderman. Des leithundes sol er
laugnen mit dreyen mannen.

Von Spürhunden merck:

Wer einen Spürhund stilt oder
schlecht der müß einen als gütten geben
als yener was und sechs schilling. Eyn
Hunde heisset ein Byber Hund. und wer
den stilt oder ze todschlecht der müß einen
als gütten geben und sechs schilling dar-
zu. Ein Hunde heisset ein Winde der
Hasen vahet oder ander Wilde, der hat
das selb recht und drey schillinge darzu.
Ein Wachtel Hund hat das selb recht
und drey schilling darzu. Ein Hund der
grosse Wilde vahet, Bern, Hirß und
Wolff, und alle grosse tier, der hat das
selb recht, und drey Schilling darzu, ein
Hund den ein Hirt um ein Vihe zeuhet
das er die Wolff beisse. der hat das
selb recht, und drey schilling darzu Ein
Hund umb ein Hoffwart der einen sei-
nes Hauß hüttet tag und Nacht. unnd
stilt den ein man nach dem, und die sunn
under gat oder schlecht in ze tod. Er
geb im einen also gütten als yener was
und drey schilling darzu. und er hat doch
diepheit daran begangen. Und tüt er
es bey schönen tag. so geb ihm einen als
gütten als yener was und einen schilling
darzu.

Ob ein Hund einen man anlauffet.

Und ist das ein Hund einen man
anlauffet. und im in sein Gewande beis-
set oder in seine blosse Haut wa das an
seinem Leibe ist, und wert er sich und
schecht yn ze tode. er sol im einen als
gütten geben als yener was und einen
Pfennig und nicht mer. Es soll aber
yener des der Hund was yenem seinen
schaden halb ablegen, oder er sol im des
Hundes nicht gelten. Und sol auch dein
Richter mit büssen. Und wie sol er das
bewähren, der den Hünd erschlüg oder
stach das er als güt sey als yener was,
den er im dafür gelt. Da sol er zu den
heiligen schweren daz er als güt sey als
[Spaltenumbruch] yener was. Wil aber yener nit schwe-
ren. so müssendt es from leut scheiden.

Der einen Hund lähmet.

Und ist das ein man einen Hund
wundet das er lam wird an den beynen,
und ist nyemandt nücze. so sol er ym ha-
ben den lamen Hund. und sol yenem ei-
nen als gütten Hund wiedergeben als
yener was und viel Pfennig darzu als
davon geschrieben ist. Diese recht seczet
König Karel an den Babst leo von Hun-
den und von Vederspyl.

Von sperbern und von Ve-
derspyl.

Wer einen Habich stilet oder vahet.
wer den Kranich vahet der soll im einen
als gütten geben als yener was und sechs
schilling, und umb den Habich der den
reygel vahet dieselb büsse. und drey schil-
ling um einen Valcken der die Vogel va-
het in den lüfften ist dazselb recht als um
den Habich der den Kranich vahet.

Von Sperbern.

Wer einen Sperber oder sprinczen
oder ander Vogel die auf der Hand treyt,
wer die stilt oder schlecht der geb einen als
gütten als yener was, und einen schil-
ling umb einen Pfauen das selb recht
und einen schilling. Wer einen Hund
stilt oder einen Vogel, und geit er es wi-
der on gericht und on klag und seind sy
als güt als sy waren, do er sy stal, und
sol sy yener wider nemen, und die Pfen-
nig halb als vor dar zu geseczet ist. und
sol dem Richter halb büß geben. Ob er
sein ynnen wird.

Von ymmen.

Und ist das ymmen ausfliegent und
fallent auff einen Bom und er den drey
tag nach volget, so soll er yenen sagen,
des der bom ist, das er mit im gang uncz
das er seinen Ymme gewinne. Sy sül-
lent mit einander dargau und mit Ag-
sten an dem bom schlahen und mit Kol-
ben und wa mit sy mögent, doch also daz
sy den bom nicht verserent noch verder-
ben. oder vallet er an einen Zaun oder
auff ein Hauß oder woran er vallet. so
ist das selb recht als um den Bom, wenn
er an den Bom die schleg tüt die hie vor ge-
nennet sind. Was der Ymmen herab fal-
lent die süllent sein seyn. und was darauf
beleybet die sind yenes des der Bom ist.

Der

Fuͤnffter Theil/
[Spaltenumbruch] Hund was einen als guͤtten geben als
yener was, und ſol im ſechs ſchilling dar-
zu geben.

Von den treyb hunden merck alſo

Wer einen Hundt ſtilet, der ein
treib Hundt heiſſet er ſol dem Herren ei-
nen als guͤtten wider geben, und drey
ſchilling darzu. und will er ſchweren das
er unſchuldig ſey das tuͤt er wohl mit ei-
nen Biderman. Des leithundes ſol er
laugnen mit dreyen mannen.

Von Spuͤrhunden merck:

Wer einen Spuͤrhund ſtilt oder
ſchlecht der muͤß einen als guͤtten geben
als yener was und ſechs ſchilling. Eyn
Hunde heiſſet ein Byber Hund. und wer
den ſtilt oder ze todſchlecht der muͤß einen
als guͤtten geben und ſechs ſchilling dar-
zu. Ein Hunde heiſſet ein Winde der
Haſen vahet oder ander Wilde, der hat
das ſelb recht und drey ſchillinge darzu.
Ein Wachtel Hund hat das ſelb recht
und drey ſchilling darzu. Ein Hund der
groſſe Wilde vahet, Bern, Hirß und
Wolff, und alle groſſe tier, der hat das
ſelb recht, und drey Schilling darzu, ein
Hund den ein Hirt um ein Vihe zeuhet
das er die Wolff beiſſe. der hat das
ſelb recht, und drey ſchilling darzu Ein
Hund umb ein Hoffwart der einen ſei-
nes Hauß huͤttet tag und Nacht. unnd
ſtilt den ein man nach dem, und die ſunn
under gat oder ſchlecht in ze tod. Er
geb im einen alſo guͤtten als yener was
und drey ſchilling darzu. und er hat doch
diepheit daran begangen. Und tuͤt er
es bey ſchoͤnen tag. ſo geb ihm einen als
guͤtten als yener was und einen ſchilling
darzu.

Ob ein Hund einen man anlauffet.

Und iſt das ein Hund einen man
anlauffet. und im in ſein Gewande beiſ-
ſet oder in ſeine bloſſe Haut wa das an
ſeinem Leibe iſt, und wert er ſich und
ſchecht yn ze tode. er ſol im einen als
guͤtten geben als yener was und einen
Pfennig und nicht mer. Es ſoll aber
yener des der Hund was yenem ſeinen
ſchaden halb ablegen, oder er ſol im des
Hundes nicht gelten. Und ſol auch dein
Richter mit buͤſſen. Und wie ſol er das
bewaͤhren, der den Huͤnd erſchluͤg oder
ſtach das er als guͤt ſey als yener was,
den er im dafuͤr gelt. Da ſol er zu den
heiligen ſchweren daz er als guͤt ſey als
[Spaltenumbruch] yener was. Wil aber yener nit ſchwe-
ren. ſo muͤſſendt es from leut ſcheiden.

Der einen Hund laͤhmet.

Und iſt das ein man einen Hund
wundet das er lam wird an den beynen,
und iſt nyemandt nuͤcze. ſo ſol er ym ha-
ben den lamen Hund. und ſol yenem ei-
nen als guͤtten Hund wiedergeben als
yener was und viel Pfennig darzu als
davon geſchrieben iſt. Dieſe recht ſeczet
Koͤnig Karel an den Babſt leo von Hun-
den und von Vederſpyl.

Von ſperbern und von Ve-
derſpyl.

Wer einen Habich ſtilet oder vahet.
wer den Kranich vahet der ſoll im einen
als guͤtten geben als yener was und ſechs
ſchilling, und umb den Habich der den
reygel vahet dieſelb buͤſſe. und drey ſchil-
ling um einen Valcken der die Vogel va-
het in den luͤfften iſt dazſelb recht als um
den Habich der den Kranich vahet.

Von Sperbern.

Wer einen Sperber oder ſprinczen
oder ander Vogel die auf der Hand treyt,
wer die ſtilt oder ſchlecht der geb einen als
guͤtten als yener was, und einen ſchil-
ling umb einen Pfauen das ſelb recht
und einen ſchilling. Wer einen Hund
ſtilt oder einen Vogel, und geit er es wi-
der on gericht und on klag und ſeind ſy
als guͤt als ſy waren, do er ſy ſtal, und
ſol ſy yener wider nemen, und die Pfen-
nig halb als vor dar zu geſeczet iſt. und
ſol dem Richter halb buͤß geben. Ob er
ſein ynnen wird.

Von ymmen.

Und iſt das ymmen ausfliegent und
fallent auff einen Bom und er den drey
tag nach volget, ſo ſoll er yenen ſagen,
des der bom iſt, das er mit im gang uncz
das er ſeinen Ymme gewinne. Sy ſuͤl-
lent mit einander dargau und mit Ag-
ſten an dem bom ſchlahen und mit Kol-
ben und wa mit ſy moͤgent, doch alſo daz
ſy den bom nicht verſerent noch verder-
ben. oder vallet er an einen Zaun oder
auff ein Hauß oder woran er vallet. ſo
iſt das ſelb recht als um den Bom, wenn
er an den Bom die ſchleg tuͤt die hie vor ge-
nennet ſind. Was der Ymmen herab fal-
lent die ſuͤllent ſein ſeyn. und was darauf
beleybet die ſind yenes des der Bom iſt.

Der
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[250/0384] Fuͤnffter Theil/ Hund was einen als guͤtten geben als yener was, und ſol im ſechs ſchilling dar- zu geben. Von den treyb hunden merck alſo Wer einen Hundt ſtilet, der ein treib Hundt heiſſet er ſol dem Herren ei- nen als guͤtten wider geben, und drey ſchilling darzu. und will er ſchweren das er unſchuldig ſey das tuͤt er wohl mit ei- nen Biderman. Des leithundes ſol er laugnen mit dreyen mannen. Von Spuͤrhunden merck: Wer einen Spuͤrhund ſtilt oder ſchlecht der muͤß einen als guͤtten geben als yener was und ſechs ſchilling. Eyn Hunde heiſſet ein Byber Hund. und wer den ſtilt oder ze todſchlecht der muͤß einen als guͤtten geben und ſechs ſchilling dar- zu. Ein Hunde heiſſet ein Winde der Haſen vahet oder ander Wilde, der hat das ſelb recht und drey ſchillinge darzu. Ein Wachtel Hund hat das ſelb recht und drey ſchilling darzu. Ein Hund der groſſe Wilde vahet, Bern, Hirß und Wolff, und alle groſſe tier, der hat das ſelb recht, und drey Schilling darzu, ein Hund den ein Hirt um ein Vihe zeuhet das er die Wolff beiſſe. der hat das ſelb recht, und drey ſchilling darzu Ein Hund umb ein Hoffwart der einen ſei- nes Hauß huͤttet tag und Nacht. unnd ſtilt den ein man nach dem, und die ſunn under gat oder ſchlecht in ze tod. Er geb im einen alſo guͤtten als yener was und drey ſchilling darzu. und er hat doch diepheit daran begangen. Und tuͤt er es bey ſchoͤnen tag. ſo geb ihm einen als guͤtten als yener was und einen ſchilling darzu. Ob ein Hund einen man anlauffet. Und iſt das ein Hund einen man anlauffet. und im in ſein Gewande beiſ- ſet oder in ſeine bloſſe Haut wa das an ſeinem Leibe iſt, und wert er ſich und ſchecht yn ze tode. er ſol im einen als guͤtten geben als yener was und einen Pfennig und nicht mer. Es ſoll aber yener des der Hund was yenem ſeinen ſchaden halb ablegen, oder er ſol im des Hundes nicht gelten. Und ſol auch dein Richter mit buͤſſen. Und wie ſol er das bewaͤhren, der den Huͤnd erſchluͤg oder ſtach das er als guͤt ſey als yener was, den er im dafuͤr gelt. Da ſol er zu den heiligen ſchweren daz er als guͤt ſey als yener was. Wil aber yener nit ſchwe- ren. ſo muͤſſendt es from leut ſcheiden. Der einen Hund laͤhmet. Und iſt das ein man einen Hund wundet das er lam wird an den beynen, und iſt nyemandt nuͤcze. ſo ſol er ym ha- ben den lamen Hund. und ſol yenem ei- nen als guͤtten Hund wiedergeben als yener was und viel Pfennig darzu als davon geſchrieben iſt. Dieſe recht ſeczet Koͤnig Karel an den Babſt leo von Hun- den und von Vederſpyl. Von ſperbern und von Ve- derſpyl. Wer einen Habich ſtilet oder vahet. wer den Kranich vahet der ſoll im einen als guͤtten geben als yener was und ſechs ſchilling, und umb den Habich der den reygel vahet dieſelb buͤſſe. und drey ſchil- ling um einen Valcken der die Vogel va- het in den luͤfften iſt dazſelb recht als um den Habich der den Kranich vahet. Von Sperbern. Wer einen Sperber oder ſprinczen oder ander Vogel die auf der Hand treyt, wer die ſtilt oder ſchlecht der geb einen als guͤtten als yener was, und einen ſchil- ling umb einen Pfauen das ſelb recht und einen ſchilling. Wer einen Hund ſtilt oder einen Vogel, und geit er es wi- der on gericht und on klag und ſeind ſy als guͤt als ſy waren, do er ſy ſtal, und ſol ſy yener wider nemen, und die Pfen- nig halb als vor dar zu geſeczet iſt. und ſol dem Richter halb buͤß geben. Ob er ſein ynnen wird. Von ymmen. Und iſt das ymmen ausfliegent und fallent auff einen Bom und er den drey tag nach volget, ſo ſoll er yenen ſagen, des der bom iſt, das er mit im gang uncz das er ſeinen Ymme gewinne. Sy ſuͤl- lent mit einander dargau und mit Ag- ſten an dem bom ſchlahen und mit Kol- ben und wa mit ſy moͤgent, doch alſo daz ſy den bom nicht verſerent noch verder- ben. oder vallet er an einen Zaun oder auff ein Hauß oder woran er vallet. ſo iſt das ſelb recht als um den Bom, wenn er an den Bom die ſchleg tuͤt die hie vor ge- nennet ſind. Was der Ymmen herab fal- lent die ſuͤllent ſein ſeyn. und was darauf beleybet die ſind yenes des der Bom iſt. Der

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Zitationshilfe: Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719/384>, abgerufen am 24.11.2024.