dieses, was jene getadelt, gut heissen, und wiederum was anders fehlen; Allein, ich werde mich hieran wenig kehren, sondern mit dem alten Sprüch- wort: Nec Jupiter omnibus placet, trösten, und einem jeden seine reiffe, unreiffe und überflüßige Gedancken lassen; Wenn ich aber etwas bessern gelehret, werde solches mit aller Bescheidenheit und Danck annehmen, und mich von meinem ferneren Vorhaben nicht abschrecken lassen; nemlich, wie ich der Nachwelt künftig hin zeigen möge, auf was Art und Weise Holtzun- gen und Wild-Bahnen nützlich zu gebrauchen. Weil ich gäntzlich glaube, daß noch eine Zeit kommen dürfte, darinnen man dergleichen Consilia, die den Nutzen, und das Wohl des Vaterlandes zum Zweck haben, hervor su- chen werde.
Und endlich, damit es dem Wercke an nichts fehlen, und der G. L. sich von allen eine desto deutlichere Vorstellung machen möge, so habe dem Herrn Verleger dahin vermogt, daß Er im I. Theile derer Kräuter, Bäu- me und Gepüsche natürliche Abbildung. Jm II. die nach dem Leben ori- ginaliter gezeichnete grimmige und reissende, wie auch edle, und Raub-Thie- re, auch das im Walde, im Felde und Wasser sich befindliche Vogel- und Feder-Wild vom grösten bis zum kleinsten; Die grossen und kleinen Hunde und was dem anhängig, nach dem Leben im III. Das Jagdzeug, und andere der zugehörige Dinge im IV. Die unterschiedliche Manie- ren zu Jagen im V. in saubere Kupffer auf das accurateste und lebhaftigste stechen lassen. Und in solcher Absicht habe es dem G. L. meine Intention daraus zu ersehen, und zu judiciren übergeben, aber hauptsächlich das Ja- gen selbst glücklicher zu practiciren, anerwünschen wollen. Verbleibende nach Anwünschung alles Göttlichen Seegens, meines nach seinem Stand und Würden G. L.
Haus Weissach, den 16. Septembr. 1719. dienstwilligster Hanns Friedrich von Fleming.
Sum-
Vorbericht.
dieſes, was jene getadelt, gut heiſſen, und wiederum was anders fehlen; Allein, ich werde mich hieran wenig kehren, ſondern mit dem alten Spruͤch- wort: Nec Jupiter omnibus placet, troͤſten, und einem jeden ſeine reiffe, unreiffe und uͤberfluͤßige Gedancken laſſen; Wenn ich aber etwas beſſern gelehret, werde ſolches mit aller Beſcheidenheit und Danck annehmen, und mich von meinem ferneren Vorhaben nicht abſchrecken laſſen; nemlich, wie ich der Nachwelt kuͤnftig hin zeigen moͤge, auf was Art und Weiſe Holtzun- gen und Wild-Bahnen nuͤtzlich zu gebrauchen. Weil ich gaͤntzlich glaube, daß noch eine Zeit kommen duͤrfte, darinnen man dergleichen Conſilia, die den Nutzen, und das Wohl des Vaterlandes zum Zweck haben, hervor ſu- chen werde.
Und endlich, damit es dem Wercke an nichts fehlen, und der G. L. ſich von allen eine deſto deutlichere Vorſtellung machen moͤge, ſo habe dem Herrn Verleger dahin vermogt, daß Er im I. Theile derer Kraͤuter, Baͤu- me und Gepuͤſche natuͤrliche Abbildung. Jm II. die nach dem Leben ori- ginaliter gezeichnete grimmige und reiſſende, wie auch edle, und Raub-Thie- re, auch das im Walde, im Felde und Waſſer ſich befindliche Vogel- und Feder-Wild vom groͤſten bis zum kleinſten; Die groſſen und kleinen Hunde und was dem anhaͤngig, nach dem Leben im III. Das Jagdzeug, und andere der zugehoͤrige Dinge im IV. Die unterſchiedliche Manie- ren zu Jagen im V. in ſaubere Kupffer auf das accurateſte und lebhaftigſte ſtechen laſſen. Und in ſolcher Abſicht habe es dem G. L. meine Intention daraus zu erſehen, und zu judiciren uͤbergeben, aber hauptſaͤchlich das Ja- gen ſelbſt gluͤcklicher zu practiciren, anerwuͤnſchen wollen. Verbleibende nach Anwuͤnſchung alles Goͤttlichen Seegens, meines nach ſeinem Stand und Wuͤrden G. L.
Haus Weiſſach, den 16. Septembr. 1719. dienſtwilligſter Hanns Friedrich von Fleming.
Sum-
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[0026]
Vorbericht.
dieſes, was jene getadelt, gut heiſſen, und wiederum was anders fehlen;
Allein, ich werde mich hieran wenig kehren, ſondern mit dem alten Spruͤch-
wort: Nec Jupiter omnibus placet, troͤſten, und einem jeden ſeine reiffe,
unreiffe und uͤberfluͤßige Gedancken laſſen; Wenn ich aber etwas beſſern
gelehret, werde ſolches mit aller Beſcheidenheit und Danck annehmen, und
mich von meinem ferneren Vorhaben nicht abſchrecken laſſen; nemlich, wie
ich der Nachwelt kuͤnftig hin zeigen moͤge, auf was Art und Weiſe Holtzun-
gen und Wild-Bahnen nuͤtzlich zu gebrauchen. Weil ich gaͤntzlich glaube,
daß noch eine Zeit kommen duͤrfte, darinnen man dergleichen Conſilia, die
den Nutzen, und das Wohl des Vaterlandes zum Zweck haben, hervor ſu-
chen werde.
Und endlich, damit es dem Wercke an nichts fehlen, und der G. L.
ſich von allen eine deſto deutlichere Vorſtellung machen moͤge, ſo habe dem
Herrn Verleger dahin vermogt, daß Er im I. Theile derer Kraͤuter, Baͤu-
me und Gepuͤſche natuͤrliche Abbildung. Jm II. die nach dem Leben ori-
ginaliter gezeichnete grimmige und reiſſende, wie auch edle, und Raub-Thie-
re, auch das im Walde, im Felde und Waſſer ſich befindliche Vogel- und
Feder-Wild vom groͤſten bis zum kleinſten; Die groſſen und kleinen Hunde
und was dem anhaͤngig, nach dem Leben im III. Das Jagdzeug,
und andere der zugehoͤrige Dinge im IV. Die unterſchiedliche Manie-
ren zu Jagen im V. in ſaubere Kupffer auf das accurateſte und lebhaftigſte
ſtechen laſſen. Und in ſolcher Abſicht habe es dem G. L. meine Intention
daraus zu erſehen, und zu judiciren uͤbergeben, aber hauptſaͤchlich das Ja-
gen ſelbſt gluͤcklicher zu practiciren, anerwuͤnſchen wollen. Verbleibende
nach Anwuͤnſchung alles Goͤttlichen Seegens, meines nach ſeinem
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Haus Weiſſach, den
16. Septembr. 1719.
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Hanns Friedrich von Fleming.
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Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719/26>, abgerufen am 16.02.2025.
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