Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.Von der Erden. [Spaltenumbruch]
hin und wieder magerer sandigter Grundund Boden, folglich kurtz gewachsene verbutte Bäume sind, so nicht viel her- aus geben, das Quantum zu mindern; dergleichen auch an solchen Orten zu thun, wo die Vorfahren zuviel Bäume umb- gehauen, und wenig oder gar kein Wie- derwachs zu vermuthen; Nicht weniger sind auszunehmen die grossen Blößen, Moräste ohne Holtz, breite doppelte Fuhr- Strassen, gangbare Wiesen und Aecker, so in dem Walde befindlich. Letzlich ist auch zu judiciren die Art des Holtzes, dann in schwartzem feuchten Boden wächset das ebsene, errlene, Aespen- und Aeschen-Holtz nach dem Hieb in kurtzer Zeit geschwinder zum Gebrauch wiede- rumb auf, als das tännene, fichtene und kieferne: Und dieses doch noch eher, als das harte eichene und buchene. Was nun diese letztere, als eichene und buchene Mast-Höltzer zu taxiren eigentlich be- teifft, solches muß aus derer alten abge- lebten erfahrnen Einwohner wahren eydlichen Aussage, wieviel bey guter Mast, auch zuweilen, da es nur Spreng- Mast gewesen, durch Schwein-hüthen und Eichel-lesen vor diesem genutzet worden? Ob auch nachdem die Bohlen- Schneider und Staff-Hauer oder Bött- ger eine Menge Eichen heraus gehauen? Nach diesen und dergleichen Circum- stantien muß das Quantum der Mast [Spaltenumbruch] taxiret und zu dem andern Holtze als ein Interesse, wie es sich nutzet, gerech- net werden, so wird man den Jnnhalt des gantzen Waldes, was er recht eigent- lich werth sey, gründlich begreiffen. Sol- te nun aber dieser Wald in Erbschafft getheilet werden, welches die Geometri- sten nach ihren Terminis die Geodaesiam heissen, oder die Land-Theilung, so muß derselbe vorhero durch die Planimetriam eingehohlet und ausgerechnet, sodann woferne anders nicht gewisse Dorff- Gräntzen richtig durch den Wald gehen, wornach sich zu richten wäre, oder die Erben sich sonsten gewisser maaßen nicht vergleichen könten, nach der vorhabenden Figur soviel, als möglich, pro aequo & bono die Scheine oder Gräntze derer Erb- theile abgezeichnet werden. Es haben zwar die Geometristen hierinnen eine weitläufftige Unterweisung der Tri- angel und Quadraten, auch anderer Figuren durch die Arithmetique eine Gräntze zu treffen; Weil aber sol- che dem geneigten Leser allzuweitläuff- tig und verdrießlich fallen mögte, das vielfältig schwere Rechnen, Regula Tetri und dergleichen zu allegiren, es auch sel- ten und niemahls bräuchlich einen Wald also erblich in viele Theile zu distrahiren, so habe ich dieses billich mit Fleiß hier übergehen wollen; muß also hierbey die Ocularis Inspectio das Beste thun. Von Beflügelungen derer Heyden und Wälder. [Spaltenumbruch]
Nachdem man nun vorgeschriebe- solcher
Von der Erden. [Spaltenumbruch]
hin und wieder magerer ſandigter Grundund Boden, folglich kurtz gewachſene verbutte Baͤume ſind, ſo nicht viel her- aus geben, das Quantum zu mindern; dergleichen auch an ſolchen Orten zu thun, wo die Vorfahren zuviel Baͤume umb- gehauen, und wenig oder gar kein Wie- derwachs zu vermuthen; Nicht weniger ſind auszunehmen die groſſen Bloͤßen, Moraͤſte ohne Holtz, breite doppelte Fuhr- Straſſen, gangbare Wieſen und Aecker, ſo in dem Walde befindlich. Letzlich iſt auch zu judiciren die Art des Holtzes, dann in ſchwartzem feuchten Boden waͤchſet das ebſene, errlene, Aeſpen- und Aeſchen-Holtz nach dem Hieb in kurtzer Zeit geſchwinder zum Gebrauch wiede- rumb auf, als das taͤnnene, fichtene und kieferne: Und dieſes doch noch eher, als das harte eichene und buchene. Was nun dieſe letztere, als eichene und buchene Maſt-Hoͤltzer zu taxiren eigentlich be- teifft, ſolches muß aus derer alten abge- lebten erfahrnen Einwohner wahren eydlichen Auſſage, wieviel bey guter Maſt, auch zuweilen, da es nur Spreng- Maſt geweſen, durch Schwein-huͤthen und Eichel-leſen vor dieſem genutzet worden? Ob auch nachdem die Bohlen- Schneider und Staff-Hauer oder Boͤtt- ger eine Menge Eichen heraus gehauen? Nach dieſen und dergleichen Circum- ſtantien muß das Quantum der Maſt [Spaltenumbruch] taxiret und zu dem andern Holtze als ein Intereſſe, wie es ſich nutzet, gerech- net werden, ſo wird man den Jnnhalt des gantzen Waldes, was er recht eigent- lich werth ſey, gruͤndlich begreiffen. Sol- te nun aber dieſer Wald in Erbſchafft getheilet werden, welches die Geometri- ſten nach ihren Terminis die Geodæſiam heiſſen, oder die Land-Theilung, ſo muß derſelbe vorhero durch die Planimetriam eingehohlet und ausgerechnet, ſodann woferne anders nicht gewiſſe Dorff- Graͤntzen richtig durch den Wald gehen, wornach ſich zu richten waͤre, oder die Erben ſich ſonſten gewiſſer maaßen nicht vergleichen koͤnten, nach der vorhabenden Figur ſoviel, als moͤglich, pro æquo & bono die Scheine oder Graͤntze derer Erb- theile abgezeichnet werden. Es haben zwar die Geometriſten hierinnen eine weitlaͤufftige Unterweiſung der Tri- angel und Quadraten, auch anderer Figuren durch die Arithmetique eine Graͤntze zu treffen; Weil aber ſol- che dem geneigten Leſer allzuweitlaͤuff- tig und verdrießlich fallen moͤgte, das vielfaͤltig ſchwere Rechnen, Regula Tetri und dergleichen zu allegiren, es auch ſel- ten und niemahls braͤuchlich einen Wald alſo erblich in viele Theile zu diſtrahiren, ſo habe ich dieſes billich mit Fleiß hier uͤbergehen wollen; muß alſo hierbey die Ocularis Inſpectio das Beſte thun. Von Befluͤgelungen derer Heyden und Waͤlder. [Spaltenumbruch]
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Von der Erden.
hin und wieder magerer ſandigter Grund
und Boden, folglich kurtz gewachſene
verbutte Baͤume ſind, ſo nicht viel her-
aus geben, das Quantum zu mindern;
dergleichen auch an ſolchen Orten zu thun,
wo die Vorfahren zuviel Baͤume umb-
gehauen, und wenig oder gar kein Wie-
derwachs zu vermuthen; Nicht weniger
ſind auszunehmen die groſſen Bloͤßen,
Moraͤſte ohne Holtz, breite doppelte Fuhr-
Straſſen, gangbare Wieſen und Aecker,
ſo in dem Walde befindlich. Letzlich iſt
auch zu judiciren die Art des Holtzes,
dann in ſchwartzem feuchten Boden
waͤchſet das ebſene, errlene, Aeſpen- und
Aeſchen-Holtz nach dem Hieb in kurtzer
Zeit geſchwinder zum Gebrauch wiede-
rumb auf, als das taͤnnene, fichtene und
kieferne: Und dieſes doch noch eher, als
das harte eichene und buchene. Was
nun dieſe letztere, als eichene und buchene
Maſt-Hoͤltzer zu taxiren eigentlich be-
teifft, ſolches muß aus derer alten abge-
lebten erfahrnen Einwohner wahren
eydlichen Auſſage, wieviel bey guter
Maſt, auch zuweilen, da es nur Spreng-
Maſt geweſen, durch Schwein-huͤthen
und Eichel-leſen vor dieſem genutzet
worden? Ob auch nachdem die Bohlen-
Schneider und Staff-Hauer oder Boͤtt-
ger eine Menge Eichen heraus gehauen?
Nach dieſen und dergleichen Circum-
ſtantien muß das Quantum der Maſt
taxiret und zu dem andern Holtze als
ein Intereſſe, wie es ſich nutzet, gerech-
net werden, ſo wird man den Jnnhalt
des gantzen Waldes, was er recht eigent-
lich werth ſey, gruͤndlich begreiffen. Sol-
te nun aber dieſer Wald in Erbſchafft
getheilet werden, welches die Geometri-
ſten nach ihren Terminis die Geodæſiam
heiſſen, oder die Land-Theilung, ſo muß
derſelbe vorhero durch die Planimetriam
eingehohlet und ausgerechnet, ſodann
woferne anders nicht gewiſſe Dorff-
Graͤntzen richtig durch den Wald gehen,
wornach ſich zu richten waͤre, oder die
Erben ſich ſonſten gewiſſer maaßen nicht
vergleichen koͤnten, nach der vorhabenden
Figur ſoviel, als moͤglich, pro æquo &
bono die Scheine oder Graͤntze derer Erb-
theile abgezeichnet werden. Es haben
zwar die Geometriſten hierinnen eine
weitlaͤufftige Unterweiſung der Tri-
angel und Quadraten, auch anderer
Figuren durch die Arithmetique eine
Graͤntze zu treffen; Weil aber ſol-
che dem geneigten Leſer allzuweitlaͤuff-
tig und verdrießlich fallen moͤgte, das
vielfaͤltig ſchwere Rechnen, Regula Tetri
und dergleichen zu allegiren, es auch ſel-
ten und niemahls braͤuchlich einen Wald
alſo erblich in viele Theile zu diſtrahiren,
ſo habe ich dieſes billich mit Fleiß hier
uͤbergehen wollen; muß alſo hierbey die
Ocularis Inſpectio das Beſte thun.
Von Befluͤgelungen derer Heyden und Waͤlder.
Nachdem man nun vorgeſchriebe-
ner Maaſſen, wie gemeldet, ſolche Hey-
den und Waͤlder geometrice in einen
richtigen Grund-Riß verzeichnet, oder
eingehohlet und nach dem verjuͤngten
Maaß-Stab auf dem Pappier abgetra-
gen, wird man ſonder Zweiffel nicht al-
lein die Dickigte, Moraͤſte, oder Behaͤlt-
niſſe, ſondern auch die Fuhr-Straſſen,
Weg und Stege, auch alle vorfallende
Gelegenheiten darinnen erſehen und da-
bey obſerviren koͤnnen, von welchen
Feldern und an welcher Seite das mei-
ſte Wildpraͤth ſeinen Wechſel halte, oder
Abends und Morgens das Geaͤß zu ſu-
chen pflege, wo es hierauf, gemeiniglich
des Tages uͤber, ſein Behaͤltniß, Lager
und Stand zu nehmen pflege, und ſo es
darinnen verſtoͤhret, wohin es ſodann
ſeine Flucht nehmen werde. Solche
und dergleichen merckwuͤrdige Obſer-
vationes muͤſte man ſich auf ermeldtem
Grund-Riß annotiren. Aus was vor
eine vorfallende Situation mir aber der
von mir eingehohlete und ins kleine ver-
zeichnete Wald-Riß mit ſeinen Zube-
hoͤrungen vor eine Figur, Form und Ge-
ſtalt zeiget und repræſentiret, und wo-
hin ich mit der Zeit etwan gedaͤchte den
noͤthigen Lauf-Platz zu ordiniren, muß
ich vornehmlich hierauf Reflexion ma-
chen und meinen Scopum gantz darauf
einrichten, daß vor allen Dingen daſelb-
ſten die behoͤrige Dickigten oder Behaͤlt-
niſſe, ingleichen auch Qvell-Waſſer ver-
handen ſeyen, wobey der Lauf, nach Ge-
legenheit des Wildpraͤths Wechſel und
Windes Vermerckung, auf einen freyen
Platz, Wieſen oder Leddigen heraus
komme, auch wo die zur Jagd begie-
rige Herrſchafft ihr Nacht-Qvartier
nicht zu weit davon haben koͤnne, den
Anfang zu ſolcher Abtheilung der hier-
zu ſehr vortheilhafftigen Befluͤgelung
ſolcher
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