Fitzner, Heinrich: Prophetische Anzeige. Leipzig, 1736.Das 7. Cap. den heiligen Engeln, und für dem Lamm etc.Eben darauf weisen die Worte Lutheri Apoc. 17. gegen den ersten Vers, welche also lauten: Hie zeiget er die Römische Kirche in ihrer Gestalt und Wesen, die verdammt soll wer- den. Dieser Streit mit dem Drachen, so im Anfange des dritten Kirchen-Himmels ange- gangen, ist geschehen unter dem Könige in Franckreich Carolo Magno, welcher auch mit dem Schwerdt die Sachsen zum Christlichen Glauben gezwungen hat, und auch ohne Zwei- fel dazumahl dieses Teufels-Bild, welches ohneweit von Kipphausen seinen Sitz gehabt bey einem Altar, zerstöret, welches in dem an- dern Kirchen-Himmel, daselbst ist hingesetzet worden. Von derselbigen Zeit an, ist das Binden des Drachen angegangen. Davon schreibet nun der Evangeliste St. Johannes Apocal. 20. v. 2. Und er greif den Dra- chen, und band ihm auf tausend Jahr. Hier ist nun die Frage: Warum der Drache, (wodurch nichts anders verstanden wird, als dieses Teufels-Bild,) auf tausend Jahr ge- bunden ist? Antwort: Erstlich weil dieses Bild der Heyden Abgott gewesen, und so viel tausend Menschen verführet hat/ und zum an- dern, daß er nicht mehr die Heyden verführen solte. Dieses war nun der Anfang des ersten Wehes, darauf wurden die Heyden, so sich nicht zum Christlichen Glauben bekehren wol- ten
Das 7. Cap. den heiligen Engeln, und fuͤr dem Lam̃ ꝛc.Eben darauf weiſen die Worte Lutheri Apoc. 17. gegen den erſten Vers, welche alſo lauten: Hie zeiget er die Roͤmiſche Kirche in ihrer Geſtalt und Weſen, die verdammt ſoll wer- den. Dieſer Streit mit dem Drachen, ſo im Anfange des dritten Kirchen-Himmels ange- gangen, iſt geſchehen unter dem Koͤnige in Franckreich Carolo Magno, welcher auch mit dem Schwerdt die Sachſen zum Chriſtlichen Glauben gezwungen hat, und auch ohne Zwei- fel dazumahl dieſes Teufels-Bild, welches ohneweit von Kipphauſen ſeinen Sitz gehabt bey einem Altar, zerſtoͤret, welches in dem an- dern Kirchen-Himmel, daſelbſt iſt hingeſetzet worden. Von derſelbigen Zeit an, iſt das Binden des Drachen angegangen. Davon ſchreibet nun der Evangeliſte St. Johannes Apocal. 20. v. 2. Und er greif den Dra- chen, und band ihm auf tauſend Jahr. Hier iſt nun die Frage: Warum der Drache, (wodurch nichts anders verſtanden wird, als dieſes Teufels-Bild,) auf tauſend Jahr ge- bunden iſt? Antwort: Erſtlich weil dieſes Bild der Heyden Abgott geweſen, und ſo viel tauſend Menſchen verfuͤhret hat/ und zum an- dern, daß er nicht mehr die Heyden verfuͤhren ſolte. Dieſes war nun der Anfang des erſten Wehes, darauf wurden die Heyden, ſo ſich nicht zum Chriſtlichen Glauben bekehren wol- ten
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0031" n="27"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das 7. Cap.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">den heiligen Engeln, und fuͤr dem Lam̃ ꝛc.</hi><lb/> Eben darauf weiſen die Worte Lutheri Apoc. 17.<lb/> gegen den erſten Vers, welche alſo lauten:<lb/><hi rendition="#fr">Hie zeiget er die Roͤmiſche Kirche in ihrer<lb/> Geſtalt und Weſen, die verdammt ſoll wer-<lb/> den.</hi> Dieſer Streit mit dem Drachen, ſo im<lb/> Anfange des dritten Kirchen-Himmels ange-<lb/> gangen, iſt geſchehen unter dem Koͤnige in<lb/> Franckreich Carolo Magno, welcher auch mit<lb/> dem Schwerdt die Sachſen zum Chriſtlichen<lb/> Glauben gezwungen hat, und auch ohne Zwei-<lb/> fel dazumahl dieſes Teufels-Bild, welches<lb/> ohneweit von Kipphauſen ſeinen Sitz gehabt<lb/> bey einem Altar, zerſtoͤret, welches in dem an-<lb/> dern Kirchen-Himmel, daſelbſt iſt hingeſetzet<lb/> worden. Von derſelbigen Zeit an, iſt das<lb/> Binden des Drachen angegangen. Davon<lb/> ſchreibet nun der Evangeliſte St. Johannes<lb/> Apocal. 20. v. 2. <hi rendition="#fr">Und er greif den Dra-<lb/> chen, und band ihm auf tauſend Jahr.</hi><lb/> Hier iſt nun die Frage: Warum der Drache,<lb/> (wodurch nichts anders verſtanden wird, als<lb/> dieſes Teufels-Bild,) auf tauſend Jahr ge-<lb/> bunden iſt? Antwort: Erſtlich weil dieſes<lb/> Bild der Heyden Abgott geweſen, und ſo viel<lb/> tauſend Menſchen verfuͤhret hat/ und zum an-<lb/> dern, daß er nicht mehr die Heyden verfuͤhren<lb/> ſolte. Dieſes war nun der Anfang des erſten<lb/> Wehes, darauf wurden die Heyden, ſo ſich<lb/> nicht zum Chriſtlichen Glauben bekehren wol-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ten</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [27/0031]
Das 7. Cap.
den heiligen Engeln, und fuͤr dem Lam̃ ꝛc.
Eben darauf weiſen die Worte Lutheri Apoc. 17.
gegen den erſten Vers, welche alſo lauten:
Hie zeiget er die Roͤmiſche Kirche in ihrer
Geſtalt und Weſen, die verdammt ſoll wer-
den. Dieſer Streit mit dem Drachen, ſo im
Anfange des dritten Kirchen-Himmels ange-
gangen, iſt geſchehen unter dem Koͤnige in
Franckreich Carolo Magno, welcher auch mit
dem Schwerdt die Sachſen zum Chriſtlichen
Glauben gezwungen hat, und auch ohne Zwei-
fel dazumahl dieſes Teufels-Bild, welches
ohneweit von Kipphauſen ſeinen Sitz gehabt
bey einem Altar, zerſtoͤret, welches in dem an-
dern Kirchen-Himmel, daſelbſt iſt hingeſetzet
worden. Von derſelbigen Zeit an, iſt das
Binden des Drachen angegangen. Davon
ſchreibet nun der Evangeliſte St. Johannes
Apocal. 20. v. 2. Und er greif den Dra-
chen, und band ihm auf tauſend Jahr.
Hier iſt nun die Frage: Warum der Drache,
(wodurch nichts anders verſtanden wird, als
dieſes Teufels-Bild,) auf tauſend Jahr ge-
bunden iſt? Antwort: Erſtlich weil dieſes
Bild der Heyden Abgott geweſen, und ſo viel
tauſend Menſchen verfuͤhret hat/ und zum an-
dern, daß er nicht mehr die Heyden verfuͤhren
ſolte. Dieſes war nun der Anfang des erſten
Wehes, darauf wurden die Heyden, ſo ſich
nicht zum Chriſtlichen Glauben bekehren wol-
ten
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/fitzner_anzeige_1736 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/fitzner_anzeige_1736/31 |
Zitationshilfe: | Fitzner, Heinrich: Prophetische Anzeige. Leipzig, 1736, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fitzner_anzeige_1736/31>, abgerufen am 16.02.2025. |