Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fitzner, Heinrich: Prophetische Anzeige. Leipzig, 1736.

Bild:
<< vorherige Seite

Der andere Brief.
auf den 14. Vers in dem andern und dritten
Kirchen-Himmel gehöret, die ersten 5. Verse
gehören mit in die Erfullung der sieben Posau-
nen, die ubrigen vom 7ten bis auf den 14. Vers
gehören in den Kirchen-Himmel der sieben
Schaalen. Der 6te Vers dieses 12. Capitels/
zeiget dieser beyden Kirchen-Himmel bestimmte
Zeit, nemlich 1260. Jahr.

Wenn nun gefraget wird, wer das schwan-
gere Weib ist, so in diesem 12. Cap. im 1. v.
zu finden? So bekommet man gemeiniglich
zur Autwort, es ist die Christliche Kirche.
Es ist aber noch niemahls gesaget, zu welcher
Zeit sie schwanger worden ist, und zu welcher
Zeit sie gebohren hat. Das ist wohl nicht un-
recht, daß durch das Weib und durch den
Kirchen-Himmel einerley Verstand heraus
kömmt. Das kan aber nicht folgen, wann
etwa einige tausend Christen aus dem ersten
Kirchen-Himmel in Orient heimlich in das
Römische-Reich geschlichen wären, daß man
von denen solte sagen, daß sie alle mit einan-
der schwanger wären, ob sie gleich das Weib
können genennet werden.: Denn es stehet
allhier in dem 1. v. Ein Weib mit der Son-
nen bekleidet, etc.
Also wird hierdurch nie-
mand anders verstanden als die Königinn in
Franckreich Nahmens Clotilde, des Königes
Clodoväi Gemahlin, welche eine christliche
fromme Frau war, wie im Königlichen Stamm-

Bu-

Der andere Brief.
auf den 14. Vers in dem andern und dritten
Kirchen-Himmel gehoͤret, die erſten 5. Verſe
gehoͤren mit in die Erfullung der ſieben Poſau-
nen, die ubrigen vom 7ten bis auf den 14. Vers
gehoͤren in den Kirchen-Himmel der ſieben
Schaalen. Der 6te Vers dieſes 12. Capitels/
zeiget dieſer beyden Kirchen-Himmel beſtimmte
Zeit, nemlich 1260. Jahr.

Wenn nun gefraget wird, wer das ſchwan-
gere Weib iſt, ſo in dieſem 12. Cap. im 1. v.
zu finden? So bekommet man gemeiniglich
zur Autwort, es iſt die Chriſtliche Kirche.
Es iſt aber noch niemahls geſaget, zu welcher
Zeit ſie ſchwanger worden iſt, und zu welcher
Zeit ſie gebohren hat. Das iſt wohl nicht un-
recht, daß durch das Weib und durch den
Kirchen-Himmel einerley Verſtand heraus
koͤmmt. Das kan aber nicht folgen, wann
etwa einige tauſend Chriſten aus dem erſten
Kirchen-Himmel in Orient heimlich in das
Roͤmiſche-Reich geſchlichen waͤren, daß man
von denen ſolte ſagen, daß ſie alle mit einan-
der ſchwanger waͤren, ob ſie gleich das Weib
koͤnnen genennet werden.: Denn es ſtehet
allhier in dem 1. v. Ein Weib mit der Son-
nen bekleidet, ꝛc.
Alſo wird hierdurch nie-
mand anders verſtanden als die Koͤniginn in
Franckreich Nahmens Clotilde, des Koͤniges
Clodovaͤi Gemahlin, welche eine chriſtliche
fromme Frau war, wie im Koͤniglichen Stam̃-

Bu-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0022" n="18"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der andere Brief.</hi></fw><lb/>
auf den 14. Vers in dem andern und dritten<lb/>
Kirchen-Himmel geho&#x0364;ret, die er&#x017F;ten 5. Ver&#x017F;e<lb/>
geho&#x0364;ren mit in die Erfullung der &#x017F;ieben Po&#x017F;au-<lb/>
nen, die ubrigen vom 7ten bis auf den 14. Vers<lb/>
geho&#x0364;ren in den Kirchen-Himmel der &#x017F;ieben<lb/>
Schaalen. Der 6te Vers die&#x017F;es 12. Capitels/<lb/>
zeiget die&#x017F;er beyden Kirchen-Himmel be&#x017F;timmte<lb/>
Zeit, nemlich 1260. Jahr.</p><lb/>
        <p>Wenn nun gefraget wird, wer das &#x017F;chwan-<lb/>
gere Weib i&#x017F;t, &#x017F;o in die&#x017F;em 12. Cap. im 1. v.<lb/>
zu finden? So bekommet man gemeiniglich<lb/>
zur Autwort, es i&#x017F;t die Chri&#x017F;tliche Kirche.<lb/>
Es i&#x017F;t aber noch niemahls ge&#x017F;aget, zu welcher<lb/>
Zeit &#x017F;ie &#x017F;chwanger worden i&#x017F;t, und zu welcher<lb/>
Zeit &#x017F;ie gebohren hat. Das i&#x017F;t wohl nicht un-<lb/>
recht, daß durch das Weib und durch den<lb/>
Kirchen-Himmel einerley Ver&#x017F;tand heraus<lb/>
ko&#x0364;mmt. Das kan aber nicht folgen, wann<lb/>
etwa einige tau&#x017F;end Chri&#x017F;ten aus dem er&#x017F;ten<lb/>
Kirchen-Himmel in Orient heimlich in das<lb/>
Ro&#x0364;mi&#x017F;che-Reich ge&#x017F;chlichen wa&#x0364;ren, daß man<lb/>
von denen &#x017F;olte &#x017F;agen, daß &#x017F;ie alle mit einan-<lb/>
der &#x017F;chwanger wa&#x0364;ren, ob &#x017F;ie gleich das Weib<lb/>
ko&#x0364;nnen genennet werden.: Denn es &#x017F;tehet<lb/>
allhier in dem 1. v. <hi rendition="#fr">Ein Weib mit der Son-<lb/>
nen bekleidet, &#xA75B;c.</hi> Al&#x017F;o wird hierdurch nie-<lb/>
mand anders ver&#x017F;tanden als die Ko&#x0364;niginn in<lb/>
Franckreich Nahmens Clotilde, des Ko&#x0364;niges<lb/>
Clodova&#x0364;i Gemahlin, welche eine chri&#x017F;tliche<lb/>
fromme Frau war, wie im Ko&#x0364;niglichen Stam&#x0303;-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Bu-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[18/0022] Der andere Brief. auf den 14. Vers in dem andern und dritten Kirchen-Himmel gehoͤret, die erſten 5. Verſe gehoͤren mit in die Erfullung der ſieben Poſau- nen, die ubrigen vom 7ten bis auf den 14. Vers gehoͤren in den Kirchen-Himmel der ſieben Schaalen. Der 6te Vers dieſes 12. Capitels/ zeiget dieſer beyden Kirchen-Himmel beſtimmte Zeit, nemlich 1260. Jahr. Wenn nun gefraget wird, wer das ſchwan- gere Weib iſt, ſo in dieſem 12. Cap. im 1. v. zu finden? So bekommet man gemeiniglich zur Autwort, es iſt die Chriſtliche Kirche. Es iſt aber noch niemahls geſaget, zu welcher Zeit ſie ſchwanger worden iſt, und zu welcher Zeit ſie gebohren hat. Das iſt wohl nicht un- recht, daß durch das Weib und durch den Kirchen-Himmel einerley Verſtand heraus koͤmmt. Das kan aber nicht folgen, wann etwa einige tauſend Chriſten aus dem erſten Kirchen-Himmel in Orient heimlich in das Roͤmiſche-Reich geſchlichen waͤren, daß man von denen ſolte ſagen, daß ſie alle mit einan- der ſchwanger waͤren, ob ſie gleich das Weib koͤnnen genennet werden.: Denn es ſtehet allhier in dem 1. v. Ein Weib mit der Son- nen bekleidet, ꝛc. Alſo wird hierdurch nie- mand anders verſtanden als die Koͤniginn in Franckreich Nahmens Clotilde, des Koͤniges Clodovaͤi Gemahlin, welche eine chriſtliche fromme Frau war, wie im Koͤniglichen Stam̃- Bu-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fitzner_anzeige_1736
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fitzner_anzeige_1736/22
Zitationshilfe: Fitzner, Heinrich: Prophetische Anzeige. Leipzig, 1736, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fitzner_anzeige_1736/22>, abgerufen am 21.11.2024.