Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

Bild:
<< vorherige Seite

IV. Theil. Maschinen zum Herstellen von Gussformen.
angebracht; sie kann mittels des Handhebels h gedreht werden. Am unteren
Ende von i sitzt ein geschlitzter Hebel, welcher den am Armkreuz b festen,
langen Stift l umfasst. Dreht man i, so wird durch die angegebene Ein-
richtung auch das Armkreuz b, und zwar um die Säule o gedreht. Das
benutzt man wie folgt: nachdem durch Senken von b das Kranzmodell m
völlig aus dem aufgestampften Sande gezogen ist, wird b in der soeben
angegebenen Weise unter die im Ring r lothrecht verschiebbaren Stifte s
gedreht. Diese Stifte befinden sich so unter dem Formkasten k, dass, wenn
man nunmehr das Armkreuz b wieder hebt, die von b nach oben bewegten
Stifte s den Formkasten, und zwar genau gleichförmig von den auf der
Platte p festsitzenden Modelltheilen abhebt, und nunmehr der fertige Form-
kasten ohne Umstände weggenommen werden kann.

In grösserem Umfange hat sich die Durchziehmaschine von Fritz
Kaeferle,1) Eisengiesserei und Maschinenfabrik in Hannover, Eingang ver-
schafft. Sie ist für das Einformen der mit Querrippen versehenen Röhren
bestimmt.

[Abbildung] Fig. 1312.
[Abbildung] Fig. 1313.
[Abbildung] Fig. 1314.
[Abbildung] Fig. 1315.

Fig. 1312 ist ein Längenschnitt, Fig. 1313 zur Hälfte ein wagerechter
Schnitt, zur anderen Hälfte ein Grundriss der Maschine nebst Formkasten.
Fig. 1314 stellt sie von einer Schmalseite aus gesehen dar, und Fig. 1315
ist linksseitig ein voller Querschnitt zwischen den Platten c und d, rechts-
seitig ein theilweiser, etwas weiter nach aussen belegener Querschnitt. Die
einzuformenden Röhren haben regelmässig 2000 mm ganze Länge. Der
Formkasten bietet nichts Erwähnenswerthes; er wird auf der Modellplatte
mittels Stifte und Oesen ausgerichtet, und zwar enthält der Kasten zwei
Stifte und zwei Oesen in der Anordnung, dass Ober- und Unterkasten, die
auf derselben Maschine geformt werden, ohne weiteres zusammen zu legen
sind. Auf der Modellplatte liegt das halbe Röhrenmodell a fest. Es sind
dagegen die Rippen als dünne, und die beiden Flanschen als dickere, über
der Modellplatte halbrund begrenzte Platten auf der langen, liegenden
Platte b befestigt und mit Hilfe dieser durch gut anschliessende Spalte der

1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1886, S. 449, mit Abb.

IV. Theil. Maschinen zum Herstellen von Gussformen.
angebracht; sie kann mittels des Handhebels h gedreht werden. Am unteren
Ende von i sitzt ein geschlitzter Hebel, welcher den am Armkreuz b festen,
langen Stift l umfasst. Dreht man i, so wird durch die angegebene Ein-
richtung auch das Armkreuz b, und zwar um die Säule o gedreht. Das
benutzt man wie folgt: nachdem durch Senken von b das Kranzmodell m
völlig aus dem aufgestampften Sande gezogen ist, wird b in der soeben
angegebenen Weise unter die im Ring r lothrecht verschiebbaren Stifte s
gedreht. Diese Stifte befinden sich so unter dem Formkasten k, dass, wenn
man nunmehr das Armkreuz b wieder hebt, die von b nach oben bewegten
Stifte s den Formkasten, und zwar genau gleichförmig von den auf der
Platte p festsitzenden Modelltheilen abhebt, und nunmehr der fertige Form-
kasten ohne Umstände weggenommen werden kann.

In grösserem Umfange hat sich die Durchziehmaschine von Fritz
Kaeferle,1) Eisengiesserei und Maschinenfabrik in Hannover, Eingang ver-
schafft. Sie ist für das Einformen der mit Querrippen versehenen Röhren
bestimmt.

[Abbildung] Fig. 1312.
[Abbildung] Fig. 1313.
[Abbildung] Fig. 1314.
[Abbildung] Fig. 1315.

Fig. 1312 ist ein Längenschnitt, Fig. 1313 zur Hälfte ein wagerechter
Schnitt, zur anderen Hälfte ein Grundriss der Maschine nebst Formkasten.
Fig. 1314 stellt sie von einer Schmalseite aus gesehen dar, und Fig. 1315
ist linksseitig ein voller Querschnitt zwischen den Platten c und d, rechts-
seitig ein theilweiser, etwas weiter nach aussen belegener Querschnitt. Die
einzuformenden Röhren haben regelmässig 2000 mm ganze Länge. Der
Formkasten bietet nichts Erwähnenswerthes; er wird auf der Modellplatte
mittels Stifte und Oesen ausgerichtet, und zwar enthält der Kasten zwei
Stifte und zwei Oesen in der Anordnung, dass Ober- und Unterkasten, die
auf derselben Maschine geformt werden, ohne weiteres zusammen zu legen
sind. Auf der Modellplatte liegt das halbe Röhrenmodell a fest. Es sind
dagegen die Rippen als dünne, und die beiden Flanschen als dickere, über
der Modellplatte halbrund begrenzte Platten auf der langen, liegenden
Platte b befestigt und mit Hilfe dieser durch gut anschliessende Spalte der

1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1886, S. 449, mit Abb.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0751" n="731"/><fw place="top" type="header">IV. Theil. Maschinen zum Herstellen von Gussformen.</fw><lb/>
angebracht; sie kann mittels des Handhebels <hi rendition="#i">h</hi> gedreht werden. Am unteren<lb/>
Ende von <hi rendition="#i">i</hi> sitzt ein geschlitzter Hebel, welcher den am Armkreuz <hi rendition="#i">b</hi> festen,<lb/>
langen Stift <hi rendition="#i">l</hi> umfasst. Dreht man <hi rendition="#i">i</hi>, so wird durch die angegebene Ein-<lb/>
richtung auch das Armkreuz <hi rendition="#i">b</hi>, und zwar um die Säule <hi rendition="#i">o</hi> gedreht. Das<lb/>
benutzt man wie folgt: nachdem durch Senken von <hi rendition="#i">b</hi> das Kranzmodell <hi rendition="#i">m</hi><lb/>
völlig aus dem aufgestampften Sande gezogen ist, wird <hi rendition="#i">b</hi> in der soeben<lb/>
angegebenen Weise unter die im Ring <hi rendition="#i">r</hi> lothrecht verschiebbaren Stifte <hi rendition="#i">s</hi><lb/>
gedreht. Diese Stifte befinden sich so unter dem Formkasten <hi rendition="#i">k</hi>, dass, wenn<lb/>
man nunmehr das Armkreuz <hi rendition="#i">b</hi> wieder hebt, die von <hi rendition="#i">b</hi> nach oben bewegten<lb/>
Stifte <hi rendition="#i">s</hi> den Formkasten, und zwar genau gleichförmig von den auf der<lb/>
Platte <hi rendition="#i">p</hi> festsitzenden Modelltheilen abhebt, und nunmehr der fertige Form-<lb/>
kasten ohne Umstände weggenommen werden kann.</p><lb/>
          <p>In grösserem Umfange hat sich die Durchziehmaschine von Fritz<lb/>
Kaeferle,<note place="foot" n="1)">Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1886, S. 449, mit Abb.</note> Eisengiesserei und Maschinenfabrik in Hannover, Eingang ver-<lb/>
schafft. Sie ist für das Einformen der mit Querrippen versehenen Röhren<lb/>
bestimmt.</p><lb/>
          <figure>
            <head>Fig. 1312.</head>
          </figure><lb/>
          <figure>
            <head>Fig. 1313.</head>
          </figure><lb/>
          <figure>
            <head>Fig. 1314.</head>
          </figure><lb/>
          <figure>
            <head>Fig. 1315.</head>
          </figure><lb/>
          <p>Fig. 1312 ist ein Längenschnitt, Fig. 1313 zur Hälfte ein wagerechter<lb/>
Schnitt, zur anderen Hälfte ein Grundriss der Maschine nebst Formkasten.<lb/>
Fig. 1314 stellt sie von einer Schmalseite aus gesehen dar, und Fig. 1315<lb/>
ist linksseitig ein voller Querschnitt zwischen den Platten <hi rendition="#i">c</hi> und d, rechts-<lb/>
seitig ein theilweiser, etwas weiter nach aussen belegener Querschnitt. Die<lb/>
einzuformenden Röhren haben regelmässig 2000 mm ganze Länge. Der<lb/>
Formkasten bietet nichts Erwähnenswerthes; er wird auf der Modellplatte<lb/>
mittels Stifte und Oesen ausgerichtet, und zwar enthält der Kasten zwei<lb/>
Stifte und zwei Oesen in der Anordnung, dass Ober- und Unterkasten, die<lb/>
auf derselben Maschine geformt werden, ohne weiteres zusammen zu legen<lb/>
sind. Auf der Modellplatte liegt das halbe Röhrenmodell <hi rendition="#i">a</hi> fest. Es sind<lb/>
dagegen die Rippen als dünne, und die beiden Flanschen als dickere, über<lb/>
der Modellplatte halbrund begrenzte Platten auf der langen, liegenden<lb/>
Platte <hi rendition="#i">b</hi> befestigt und mit Hilfe dieser durch gut anschliessende Spalte der<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[731/0751] IV. Theil. Maschinen zum Herstellen von Gussformen. angebracht; sie kann mittels des Handhebels h gedreht werden. Am unteren Ende von i sitzt ein geschlitzter Hebel, welcher den am Armkreuz b festen, langen Stift l umfasst. Dreht man i, so wird durch die angegebene Ein- richtung auch das Armkreuz b, und zwar um die Säule o gedreht. Das benutzt man wie folgt: nachdem durch Senken von b das Kranzmodell m völlig aus dem aufgestampften Sande gezogen ist, wird b in der soeben angegebenen Weise unter die im Ring r lothrecht verschiebbaren Stifte s gedreht. Diese Stifte befinden sich so unter dem Formkasten k, dass, wenn man nunmehr das Armkreuz b wieder hebt, die von b nach oben bewegten Stifte s den Formkasten, und zwar genau gleichförmig von den auf der Platte p festsitzenden Modelltheilen abhebt, und nunmehr der fertige Form- kasten ohne Umstände weggenommen werden kann. In grösserem Umfange hat sich die Durchziehmaschine von Fritz Kaeferle, 1) Eisengiesserei und Maschinenfabrik in Hannover, Eingang ver- schafft. Sie ist für das Einformen der mit Querrippen versehenen Röhren bestimmt. [Abbildung Fig. 1312. ] [Abbildung Fig. 1313. ] [Abbildung Fig. 1314. ] [Abbildung Fig. 1315. ] Fig. 1312 ist ein Längenschnitt, Fig. 1313 zur Hälfte ein wagerechter Schnitt, zur anderen Hälfte ein Grundriss der Maschine nebst Formkasten. Fig. 1314 stellt sie von einer Schmalseite aus gesehen dar, und Fig. 1315 ist linksseitig ein voller Querschnitt zwischen den Platten c und d, rechts- seitig ein theilweiser, etwas weiter nach aussen belegener Querschnitt. Die einzuformenden Röhren haben regelmässig 2000 mm ganze Länge. Der Formkasten bietet nichts Erwähnenswerthes; er wird auf der Modellplatte mittels Stifte und Oesen ausgerichtet, und zwar enthält der Kasten zwei Stifte und zwei Oesen in der Anordnung, dass Ober- und Unterkasten, die auf derselben Maschine geformt werden, ohne weiteres zusammen zu legen sind. Auf der Modellplatte liegt das halbe Röhrenmodell a fest. Es sind dagegen die Rippen als dünne, und die beiden Flanschen als dickere, über der Modellplatte halbrund begrenzte Platten auf der langen, liegenden Platte b befestigt und mit Hilfe dieser durch gut anschliessende Spalte der 1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1886, S. 449, mit Abb.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/751
Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 731. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/751>, abgerufen am 22.11.2024.