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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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IV. Theil. Maschinen zum Herstellen von Gussformen.
platte p befestigt, ersterer ragt durch einen Spalt der Modellplatte nach
unten und ist hier auf dem Armkreuz b festgeschraubt. Der ringförmige
Spalt, in dem das Modell m verschoben werden soll, bedingt, dass man den
inneren Theil p und den äusseren q der Modellplatte je für sich befestigt.
p sitzt deshalb unmittelbar auf dem Ständer der Maschine, während q in
einen Falz des Ringes r gelegt ist, der sich unter Vermittlung von Böcken
a auf vier Arme des Maschinenständers stützt. An dem Armkreuz b sind
vier Stifte s befestigt. Sie stecken verschiebbar in Löchern des Ringes r,
Fig. 1306, oder in solchen des Modellplattentheils q, Fig. 1307, und dienen
zum Ausrichten des Formkastens k. Um dem Sande in dem Formkasten
die nöthige Haftfläche zu bieten, ist ein Ring mit vier Armen d in den
Formkasten gehängt und mit diesem verschraubt. Das Armkreuz b, welches
das Kranzmodell m trägt, ist am oberen Ende der Schraube c befestigt;
es ist das zu c gehörige Muttergewinde in die Nabe eines im Maschinen-
ständer gelagerten Kegelrades geschnitten, und dieses wird durch ein klei-
neres Kegelrad, die Welle e und das Rad f mittels der Hand gedreht. Man
kann hiernach zunächst das Kranzmodell so weit emporheben, dass es um
die halbe Riemenrollenbreite über die Modellplatte hervorragt. Schrauben
i werden entsprechend eingestellt und stossen gegen die untere Seite des
Ringes r, Fig. 1306, oder des Ringes q, Fig. 1307, sobald die richtige Höhen-
lage für m gewonnen ist. Nachdem hierauf das Einformen stattgefunden hat,
wird das Handrad in der, der vorigen entgegengesetzten Richtung gedreht,
um m nach unten durch die Modellplatte zu ziehen. Es ziehen sich gleich-
zeitig die Stifte s aus den Oesen des Formkastens zurück. Es muss nun
die Form noch von dem Armkreuzmodell der Riemenrolle frei gemacht
werden, was bei vorliegender Maschine durch vorsichtiges Abheben des
Kastens mittels der Hand oder eines Krahnes stattfindet.

Diese Schwäche vermeidet die von den Vereinigten Schmirgel- und
Maschinen-Fabriken in Hannover-Hainholz gebaute Riemenrollenform-
maschinen,1) welche Fig. 1310 in lothrechtem, Fig. 1311 zum Theil in wage-
rechtem Schnitt darstellen. Es ist die abgebildete Maschine zum Einformen
von Riemenrollen bestimmt, welche bis zu 1700 mm im Durchmesser, bis
zu 500 mm in der Breite messen. Der Formkasten k und das eingehängte,
die Schoren ersetzende Armkreuz unterscheiden sich von der bei der
vorigen Maschine beschriebenen nicht nennenswerth. Auch die Modellplatte
ist ebenso wie vorhin, in zwei Ringe p und q getheilt, sowie das Kranz-
modell m an einem lothrecht verschiebbaren Armkreuz b befestigt. Der
Modellplattentheil q ruht in einem Ring r, der von im Querschnitt u-förmigen
Pfeilern a getragen wird, und der Modellplattentheil p in dem Falz einer
Platte, die auf der hohlen Mittelsäule o befestigt ist. Das Armkreuz wird
an dieser Mittelsäule lothrecht geführt, kann sich aber um diese ein wenig
drehen. Unten ist das Armkreuz b mit einer Mutter verbunden, in welche
die lothrechte Schraube c greift. c ist auf der Grundplatte der Maschine
so gelagert, dass sie sich in ihrer Axenrichtung nicht zu verschieben ver-
mag; unter Vermittlung zweier Kegelradpaare und der Wellen e und f
wird die Schraube c von dem Handrade g aus gedreht und hebt, bezw.
senkt damit das Armkreuz b nebst dem Kranzmodell m.

Gleichaxig mit der lothrechten Welle f ist eine röhrenartige Welle

1) D. R.-G.-M. Nr. 102923.

IV. Theil. Maschinen zum Herstellen von Gussformen.
platte p befestigt, ersterer ragt durch einen Spalt der Modellplatte nach
unten und ist hier auf dem Armkreuz b festgeschraubt. Der ringförmige
Spalt, in dem das Modell m verschoben werden soll, bedingt, dass man den
inneren Theil p und den äusseren q der Modellplatte je für sich befestigt.
p sitzt deshalb unmittelbar auf dem Ständer der Maschine, während q in
einen Falz des Ringes r gelegt ist, der sich unter Vermittlung von Böcken
a auf vier Arme des Maschinenständers stützt. An dem Armkreuz b sind
vier Stifte s befestigt. Sie stecken verschiebbar in Löchern des Ringes r,
Fig. 1306, oder in solchen des Modellplattentheils q, Fig. 1307, und dienen
zum Ausrichten des Formkastens k. Um dem Sande in dem Formkasten
die nöthige Haftfläche zu bieten, ist ein Ring mit vier Armen d in den
Formkasten gehängt und mit diesem verschraubt. Das Armkreuz b, welches
das Kranzmodell m trägt, ist am oberen Ende der Schraube c befestigt;
es ist das zu c gehörige Muttergewinde in die Nabe eines im Maschinen-
ständer gelagerten Kegelrades geschnitten, und dieses wird durch ein klei-
neres Kegelrad, die Welle e und das Rad f mittels der Hand gedreht. Man
kann hiernach zunächst das Kranzmodell so weit emporheben, dass es um
die halbe Riemenrollenbreite über die Modellplatte hervorragt. Schrauben
i werden entsprechend eingestellt und stossen gegen die untere Seite des
Ringes r, Fig. 1306, oder des Ringes q, Fig. 1307, sobald die richtige Höhen-
lage für m gewonnen ist. Nachdem hierauf das Einformen stattgefunden hat,
wird das Handrad in der, der vorigen entgegengesetzten Richtung gedreht,
um m nach unten durch die Modellplatte zu ziehen. Es ziehen sich gleich-
zeitig die Stifte s aus den Oesen des Formkastens zurück. Es muss nun
die Form noch von dem Armkreuzmodell der Riemenrolle frei gemacht
werden, was bei vorliegender Maschine durch vorsichtiges Abheben des
Kastens mittels der Hand oder eines Krahnes stattfindet.

Diese Schwäche vermeidet die von den Vereinigten Schmirgel- und
Maschinen-Fabriken in Hannover-Hainholz gebaute Riemenrollenform-
maschinen,1) welche Fig. 1310 in lothrechtem, Fig. 1311 zum Theil in wage-
rechtem Schnitt darstellen. Es ist die abgebildete Maschine zum Einformen
von Riemenrollen bestimmt, welche bis zu 1700 mm im Durchmesser, bis
zu 500 mm in der Breite messen. Der Formkasten k und das eingehängte,
die Schoren ersetzende Armkreuz unterscheiden sich von der bei der
vorigen Maschine beschriebenen nicht nennenswerth. Auch die Modellplatte
ist ebenso wie vorhin, in zwei Ringe p und q getheilt, sowie das Kranz-
modell m an einem lothrecht verschiebbaren Armkreuz b befestigt. Der
Modellplattentheil q ruht in einem Ring r, der von im Querschnitt u-förmigen
Pfeilern a getragen wird, und der Modellplattentheil p in dem Falz einer
Platte, die auf der hohlen Mittelsäule o befestigt ist. Das Armkreuz wird
an dieser Mittelsäule lothrecht geführt, kann sich aber um diese ein wenig
drehen. Unten ist das Armkreuz b mit einer Mutter verbunden, in welche
die lothrechte Schraube c greift. c ist auf der Grundplatte der Maschine
so gelagert, dass sie sich in ihrer Axenrichtung nicht zu verschieben ver-
mag; unter Vermittlung zweier Kegelradpaare und der Wellen e und f
wird die Schraube c von dem Handrade g aus gedreht und hebt, bezw.
senkt damit das Armkreuz b nebst dem Kranzmodell m.

Gleichaxig mit der lothrechten Welle f ist eine röhrenartige Welle

1) D. R.-G.-M. Nr. 102923.
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[729/0749] IV. Theil. Maschinen zum Herstellen von Gussformen. platte p befestigt, ersterer ragt durch einen Spalt der Modellplatte nach unten und ist hier auf dem Armkreuz b festgeschraubt. Der ringförmige Spalt, in dem das Modell m verschoben werden soll, bedingt, dass man den inneren Theil p und den äusseren q der Modellplatte je für sich befestigt. p sitzt deshalb unmittelbar auf dem Ständer der Maschine, während q in einen Falz des Ringes r gelegt ist, der sich unter Vermittlung von Böcken a auf vier Arme des Maschinenständers stützt. An dem Armkreuz b sind vier Stifte s befestigt. Sie stecken verschiebbar in Löchern des Ringes r, Fig. 1306, oder in solchen des Modellplattentheils q, Fig. 1307, und dienen zum Ausrichten des Formkastens k. Um dem Sande in dem Formkasten die nöthige Haftfläche zu bieten, ist ein Ring mit vier Armen d in den Formkasten gehängt und mit diesem verschraubt. Das Armkreuz b, welches das Kranzmodell m trägt, ist am oberen Ende der Schraube c befestigt; es ist das zu c gehörige Muttergewinde in die Nabe eines im Maschinen- ständer gelagerten Kegelrades geschnitten, und dieses wird durch ein klei- neres Kegelrad, die Welle e und das Rad f mittels der Hand gedreht. Man kann hiernach zunächst das Kranzmodell so weit emporheben, dass es um die halbe Riemenrollenbreite über die Modellplatte hervorragt. Schrauben i werden entsprechend eingestellt und stossen gegen die untere Seite des Ringes r, Fig. 1306, oder des Ringes q, Fig. 1307, sobald die richtige Höhen- lage für m gewonnen ist. Nachdem hierauf das Einformen stattgefunden hat, wird das Handrad in der, der vorigen entgegengesetzten Richtung gedreht, um m nach unten durch die Modellplatte zu ziehen. Es ziehen sich gleich- zeitig die Stifte s aus den Oesen des Formkastens zurück. Es muss nun die Form noch von dem Armkreuzmodell der Riemenrolle frei gemacht werden, was bei vorliegender Maschine durch vorsichtiges Abheben des Kastens mittels der Hand oder eines Krahnes stattfindet. Diese Schwäche vermeidet die von den Vereinigten Schmirgel- und Maschinen-Fabriken in Hannover-Hainholz gebaute Riemenrollenform- maschinen, 1) welche Fig. 1310 in lothrechtem, Fig. 1311 zum Theil in wage- rechtem Schnitt darstellen. Es ist die abgebildete Maschine zum Einformen von Riemenrollen bestimmt, welche bis zu 1700 mm im Durchmesser, bis zu 500 mm in der Breite messen. Der Formkasten k und das eingehängte, die Schoren ersetzende Armkreuz unterscheiden sich von der bei der vorigen Maschine beschriebenen nicht nennenswerth. Auch die Modellplatte ist ebenso wie vorhin, in zwei Ringe p und q getheilt, sowie das Kranz- modell m an einem lothrecht verschiebbaren Armkreuz b befestigt. Der Modellplattentheil q ruht in einem Ring r, der von im Querschnitt u-förmigen Pfeilern a getragen wird, und der Modellplattentheil p in dem Falz einer Platte, die auf der hohlen Mittelsäule o befestigt ist. Das Armkreuz wird an dieser Mittelsäule lothrecht geführt, kann sich aber um diese ein wenig drehen. Unten ist das Armkreuz b mit einer Mutter verbunden, in welche die lothrechte Schraube c greift. c ist auf der Grundplatte der Maschine so gelagert, dass sie sich in ihrer Axenrichtung nicht zu verschieben ver- mag; unter Vermittlung zweier Kegelradpaare und der Wellen e und f wird die Schraube c von dem Handrade g aus gedreht und hebt, bezw. senkt damit das Armkreuz b nebst dem Kranzmodell m. Gleichaxig mit der lothrechten Welle f ist eine röhrenartige Welle 1) D. R.-G.-M. Nr. 102923.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 729. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/749>, abgerufen am 22.11.2024.