seiner oberen Begrenzung benutzt man den Stampfer i, Fig. 1290, der sich mit seinen Schultern gegen die linksseitige Endfläche von e legt. Dann wird das Stück g, Fig. 1289, eingelegt und der Sandkörper d ähnlich wie vorhin beschrieben eingestampft. Nach dem Ausziehen des Schiebers c lässt sich nunmehr e abheben und g entfernen.
Arme und Nabe der Zahnräder formt man selten mit Hilfe eigent- licher Modelle ein; regelmässig werden die betreffenden Hohlräume durch Einlegen von Kernen erzeugt (vergl. S. 717). Fig. 1291 ist der theilweise Schnitt einer solchen Form für ein Kegelrad. Es bezeichnet wie bisher
[Abbildung]
Fig. 1288.
[Abbildung]
Fig. 1289.
[Abbildung]
Fig. 1290.
b den mittels der Hand aufgestampften und mittels einer Lehre gestalteten unteren Körper der Form, das Bett derselben. Nachdem mit Hilfe der Räderformmaschine die Zahnlückenkörper angebracht -- und gewöhnlich die Form getrocknet ist -- legt man Kernstücke k und den Lochkern l ein, so dass der Abschluss durch eine Drehfläche des Formdeckels m ge- wonnen wird. Dieser Formdeckel besteht aus einem runden Formkasten mit Schoren; er wird mittels der Hand gegen eine mittels drehbarer Lehre erzeugte Sandfläche eingestampft, häufiger aber unmittelbar durch eine
[Abbildung]
Fig. 1291.
solche Lehre gestaltet und erhält -- oft -- seine richtige Lage gegenüber der Unterform durch in- einander greifende, kreis- runde Falze des oberen und unteren Formkastens.
Ueber die bei den Räderformmaschinen auf- tretenden Kräfte lassen sich nur wenige Angaben machen. Es kommt der Druck in Frage, welcher während des Einstampfens der Zahnlücken zwischen Sand und Modell auf- tritt und das letztere zurückzudrängen versucht. Dieser Druck wird, be- zogen auf die Flächeneinheit, etwa dem bei Formpressen angewendeten (S. 715) gleichzusetzen sein. Eine zweite beachtungswerthe und rechnerisch verfolgbare Kraft besteht in dem Eigengewicht der überhängenden Ma- schinentheile. Beide Kraftquellen sind der elastischen Nachgiebigkeit der Maschine gegenüber zu stellen, und als Massstab für die zulässige Nachgiebigkeit ist der Genauigkeitsgrad der zu erzeugenden Räder ein- zu setzen. So viel mir bekannt, wird von einer solchen rechnerischen Be-
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
seiner oberen Begrenzung benutzt man den Stampfer i, Fig. 1290, der sich mit seinen Schultern gegen die linksseitige Endfläche von e legt. Dann wird das Stück g, Fig. 1289, eingelegt und der Sandkörper d ähnlich wie vorhin beschrieben eingestampft. Nach dem Ausziehen des Schiebers c lässt sich nunmehr e abheben und g entfernen.
Arme und Nabe der Zahnräder formt man selten mit Hilfe eigent- licher Modelle ein; regelmässig werden die betreffenden Hohlräume durch Einlegen von Kernen erzeugt (vergl. S. 717). Fig. 1291 ist der theilweise Schnitt einer solchen Form für ein Kegelrad. Es bezeichnet wie bisher
[Abbildung]
Fig. 1288.
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Fig. 1289.
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Fig. 1290.
b den mittels der Hand aufgestampften und mittels einer Lehre gestalteten unteren Körper der Form, das Bett derselben. Nachdem mit Hilfe der Räderformmaschine die Zahnlückenkörper angebracht — und gewöhnlich die Form getrocknet ist — legt man Kernstücke k und den Lochkern l ein, so dass der Abschluss durch eine Drehfläche des Formdeckels m ge- wonnen wird. Dieser Formdeckel besteht aus einem runden Formkasten mit Schoren; er wird mittels der Hand gegen eine mittels drehbarer Lehre erzeugte Sandfläche eingestampft, häufiger aber unmittelbar durch eine
[Abbildung]
Fig. 1291.
solche Lehre gestaltet und erhält — oft — seine richtige Lage gegenüber der Unterform durch in- einander greifende, kreis- runde Falze des oberen und unteren Formkastens.
Ueber die bei den Räderformmaschinen auf- tretenden Kräfte lassen sich nur wenige Angaben machen. Es kommt der Druck in Frage, welcher während des Einstampfens der Zahnlücken zwischen Sand und Modell auf- tritt und das letztere zurückzudrängen versucht. Dieser Druck wird, be- zogen auf die Flächeneinheit, etwa dem bei Formpressen angewendeten (S. 715) gleichzusetzen sein. Eine zweite beachtungswerthe und rechnerisch verfolgbare Kraft besteht in dem Eigengewicht der überhängenden Ma- schinentheile. Beide Kraftquellen sind der elastischen Nachgiebigkeit der Maschine gegenüber zu stellen, und als Massstab für die zulässige Nachgiebigkeit ist der Genauigkeitsgrad der zu erzeugenden Räder ein- zu setzen. So viel mir bekannt, wird von einer solchen rechnerischen Be-
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[720/0740]
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
seiner oberen Begrenzung benutzt man den Stampfer i, Fig. 1290, der sich
mit seinen Schultern gegen die linksseitige Endfläche von e legt. Dann wird
das Stück g, Fig. 1289, eingelegt und der Sandkörper d ähnlich wie vorhin
beschrieben eingestampft. Nach dem Ausziehen des Schiebers c lässt sich
nunmehr e abheben und g entfernen.
Arme und Nabe der Zahnräder formt man selten mit Hilfe eigent-
licher Modelle ein; regelmässig werden die betreffenden Hohlräume durch
Einlegen von Kernen erzeugt (vergl. S. 717). Fig. 1291 ist der theilweise
Schnitt einer solchen Form für ein Kegelrad. Es bezeichnet wie bisher
[Abbildung Fig. 1288.]
[Abbildung Fig. 1289.]
[Abbildung Fig. 1290.]
b den mittels der Hand aufgestampften und mittels einer Lehre gestalteten
unteren Körper der Form, das Bett derselben. Nachdem mit Hilfe der
Räderformmaschine die Zahnlückenkörper angebracht — und gewöhnlich
die Form getrocknet ist — legt man Kernstücke k und den Lochkern l
ein, so dass der Abschluss durch eine Drehfläche des Formdeckels m ge-
wonnen wird. Dieser Formdeckel besteht aus einem runden Formkasten
mit Schoren; er wird mittels der Hand gegen eine mittels drehbarer Lehre
erzeugte Sandfläche eingestampft, häufiger aber unmittelbar durch eine
[Abbildung Fig. 1291.]
solche Lehre gestaltet und
erhält — oft — seine
richtige Lage gegenüber
der Unterform durch in-
einander greifende, kreis-
runde Falze des oberen
und unteren Formkastens.
Ueber die bei den
Räderformmaschinen auf-
tretenden Kräfte lassen
sich nur wenige Angaben
machen. Es kommt der
Druck in Frage, welcher
während des Einstampfens der Zahnlücken zwischen Sand und Modell auf-
tritt und das letztere zurückzudrängen versucht. Dieser Druck wird, be-
zogen auf die Flächeneinheit, etwa dem bei Formpressen angewendeten
(S. 715) gleichzusetzen sein. Eine zweite beachtungswerthe und rechnerisch
verfolgbare Kraft besteht in dem Eigengewicht der überhängenden Ma-
schinentheile. Beide Kraftquellen sind der elastischen Nachgiebigkeit
der Maschine gegenüber zu stellen, und als Massstab für die zulässige
Nachgiebigkeit ist der Genauigkeitsgrad der zu erzeugenden Räder ein-
zu setzen. So viel mir bekannt, wird von einer solchen rechnerischen Be-
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 720. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/740>, abgerufen am 22.11.2024.
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