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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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IV. Theil. Maschinen zum Herstellen der Gussformen.
brauch gemacht wird, vermag ich nicht anzugeben. Jedenfalls besteht das
vorherrschende Verfahren des Sanddichtens darin, dass man auf die Modell-
platte p, Fig. 1280, den Formkasten k setzt, über diesem den Aufsetzrahmen
a anbringt, das Ganze mit Sand füllt und nun entweder den Presskolben b
nach unten, oder die Modellplatte p mit daraufstehendem Formkasten,
nach oben bewegt, also den Druck auf den Rücken der Sandform wirken
lässt.1)

Es ist hierbei unmöglich, eine gleichförmige Festigkeit der eigentlichen
Formwand zu sichern, indem der Druck auf den Rücken der Form zum
Theil durch Reibungswiderstände an den Formkastenwänden und an dem
Modell aufgehoben wird, also an denjenigen Stellen, an welchen solche
Widerstände auftreten, der Druck und die Sandverdichtung auf der Modell-
platte und dem Modell selbst geringer ausfällt als an den Stellen, über
welchen solche Reibungswiderstände fehlen. Bei flachen Modellen und
niedrigen Kasten ist dieser Umstand kaum fühlbar, mit der Zunahme der
Modellhöhe macht er sich aber mehr und mehr geltend.

Zur Milderung der Druckverschiedenheiten sind mehrere Vorschläge
gemacht.

[Abbildung] Fig. 1280.
[Abbildung] Fig. 1281.

Wertheim2) bildet in dem Druckklotz b, Fig. 1281, eine Höhlung aus,
die möglichst genau an die Gestalt und Grösse des Modells m sich an-
schliesst. Ist nun Kasten k und Aufsetzrahmen a bis zum oberen Rande
des letzteren mit Sand gefüllt und wird der Druckklotz b nach unten ge-
schoben, so werden zunächst diejenigen Sandtheile getroffen, unter denen
überhaupt keine Modelltheile sich befinden, und demnächst solche, welche
über den weniger hohen Modelltheilen sich befinden, u. s. w. Zunächst ist
der Sand locker, die Verschiebung der Sandtheile leicht durchzuführen.
Wertheim nimmt scheinbar an, dass diese Verschiebung wenigstens vor-
wiegend rechtwinklig zur Modellplatte stattfinde. In Wirklichkeit dürfte
der Vorgang wie folgt verlaufen: Der Sand weicht von der Stelle, an
welcher der Druck mehr beträgt als die sich ihm bietenden Reibungswider-

1) Wertheim, D. R.-P. Nr. 2733. Sebold & Neff, D. R.-P. Nr. 8390 und 9089.
Gallas und Aufderheide, Glaser's Annalen, Febr. 1882, S. 95, mit Abb. Laissle,
D. R.-P. Nr. 18734. Hermann Reusch, D. R.-P. Nr. 15222. W. Uge, D. R.-P.
Nr. 15570. Bienenstein, D. R.-P. Nr, 31444. Reuss, D. R.-P. Nr. 31910. Sack,
D. R.-P. Nr. 33518. Leeder, D. R.-P. Nr. 50223. Reuther, D. R.-P. Nr. 59727. Se-
bold & Neff
, D. R.-P. Nr. 6026. Dalifol, D. R.-P. Nr. 64628. Reuther, D. R.-P.
Nr. 73514. Hillerscheidt & Kassbaum, D. R.-P. Nr. 78513. Murray, D. R.-P.
Nr. 82683. Wasseralfingen, D. R.-P. Nr. 84541. Glöckler, D. R.-P. Nr. 93561.
Sebold & Neff, D. R.-P. Nr. 94226. S. Oppenheim & Co., D. R.-P. Nr. 94382.
Schnee, D. R.-P. Nr. 95958. Saillot und Vignerot, D. R.-P. Nr. 97606. Reuther,
D. R.-P. Nr. 102223. Güldenstein & Co., D. R.-P. Nr. 12925.
2) D. R.-P. Nr. 2733 vom 9. April 1878

IV. Theil. Maschinen zum Herstellen der Gussformen.
brauch gemacht wird, vermag ich nicht anzugeben. Jedenfalls besteht das
vorherrschende Verfahren des Sanddichtens darin, dass man auf die Modell-
platte p, Fig. 1280, den Formkasten k setzt, über diesem den Aufsetzrahmen
a anbringt, das Ganze mit Sand füllt und nun entweder den Presskolben b
nach unten, oder die Modellplatte p mit daraufstehendem Formkasten,
nach oben bewegt, also den Druck auf den Rücken der Sandform wirken
lässt.1)

Es ist hierbei unmöglich, eine gleichförmige Festigkeit der eigentlichen
Formwand zu sichern, indem der Druck auf den Rücken der Form zum
Theil durch Reibungswiderstände an den Formkastenwänden und an dem
Modell aufgehoben wird, also an denjenigen Stellen, an welchen solche
Widerstände auftreten, der Druck und die Sandverdichtung auf der Modell-
platte und dem Modell selbst geringer ausfällt als an den Stellen, über
welchen solche Reibungswiderstände fehlen. Bei flachen Modellen und
niedrigen Kasten ist dieser Umstand kaum fühlbar, mit der Zunahme der
Modellhöhe macht er sich aber mehr und mehr geltend.

Zur Milderung der Druckverschiedenheiten sind mehrere Vorschläge
gemacht.

[Abbildung] Fig. 1280.
[Abbildung] Fig. 1281.

Wertheim2) bildet in dem Druckklotz b, Fig. 1281, eine Höhlung aus,
die möglichst genau an die Gestalt und Grösse des Modells m sich an-
schliesst. Ist nun Kasten k und Aufsetzrahmen a bis zum oberen Rande
des letzteren mit Sand gefüllt und wird der Druckklotz b nach unten ge-
schoben, so werden zunächst diejenigen Sandtheile getroffen, unter denen
überhaupt keine Modelltheile sich befinden, und demnächst solche, welche
über den weniger hohen Modelltheilen sich befinden, u. s. w. Zunächst ist
der Sand locker, die Verschiebung der Sandtheile leicht durchzuführen.
Wertheim nimmt scheinbar an, dass diese Verschiebung wenigstens vor-
wiegend rechtwinklig zur Modellplatte stattfinde. In Wirklichkeit dürfte
der Vorgang wie folgt verlaufen: Der Sand weicht von der Stelle, an
welcher der Druck mehr beträgt als die sich ihm bietenden Reibungswider-

1) Wertheim, D. R.-P. Nr. 2733. Sebold & Neff, D. R.-P. Nr. 8390 und 9089.
Gallas und Aufderheide, Glaser’s Annalen, Febr. 1882, S. 95, mit Abb. Laissle,
D. R.-P. Nr. 18734. Hermann Reusch, D. R.-P. Nr. 15222. W. Ugé, D. R.-P.
Nr. 15570. Bienenstein, D. R.-P. Nr, 31444. Reuss, D. R.-P. Nr. 31910. Sack,
D. R.-P. Nr. 33518. Leeder, D. R.-P. Nr. 50223. Reuther, D. R.-P. Nr. 59727. Se-
bold & Neff
, D. R.-P. Nr. 6026. Dalifol, D. R.-P. Nr. 64628. Reuther, D. R.-P.
Nr. 73514. Hillerscheidt & Kassbaum, D. R.-P. Nr. 78513. Murray, D. R.-P.
Nr. 82683. Wasseralfingen, D. R.-P. Nr. 84541. Glöckler, D. R.-P. Nr. 93561.
Sebold & Neff, D. R.-P. Nr. 94226. S. Oppenheim & Co., D. R.-P. Nr. 94382.
Schnee, D. R.-P. Nr. 95958. Saillot und Vignerot, D. R.-P. Nr. 97606. Reuther,
D. R.-P. Nr. 102223. Güldenstein & Co., D. R.-P. Nr. 12925.
2) D. R.-P. Nr. 2733 vom 9. April 1878
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[713/0733] IV. Theil. Maschinen zum Herstellen der Gussformen. brauch gemacht wird, vermag ich nicht anzugeben. Jedenfalls besteht das vorherrschende Verfahren des Sanddichtens darin, dass man auf die Modell- platte p, Fig. 1280, den Formkasten k setzt, über diesem den Aufsetzrahmen a anbringt, das Ganze mit Sand füllt und nun entweder den Presskolben b nach unten, oder die Modellplatte p mit daraufstehendem Formkasten, nach oben bewegt, also den Druck auf den Rücken der Sandform wirken lässt. 1) Es ist hierbei unmöglich, eine gleichförmige Festigkeit der eigentlichen Formwand zu sichern, indem der Druck auf den Rücken der Form zum Theil durch Reibungswiderstände an den Formkastenwänden und an dem Modell aufgehoben wird, also an denjenigen Stellen, an welchen solche Widerstände auftreten, der Druck und die Sandverdichtung auf der Modell- platte und dem Modell selbst geringer ausfällt als an den Stellen, über welchen solche Reibungswiderstände fehlen. Bei flachen Modellen und niedrigen Kasten ist dieser Umstand kaum fühlbar, mit der Zunahme der Modellhöhe macht er sich aber mehr und mehr geltend. Zur Milderung der Druckverschiedenheiten sind mehrere Vorschläge gemacht. [Abbildung Fig. 1280. ] [Abbildung Fig. 1281. ] Wertheim 2) bildet in dem Druckklotz b, Fig. 1281, eine Höhlung aus, die möglichst genau an die Gestalt und Grösse des Modells m sich an- schliesst. Ist nun Kasten k und Aufsetzrahmen a bis zum oberen Rande des letzteren mit Sand gefüllt und wird der Druckklotz b nach unten ge- schoben, so werden zunächst diejenigen Sandtheile getroffen, unter denen überhaupt keine Modelltheile sich befinden, und demnächst solche, welche über den weniger hohen Modelltheilen sich befinden, u. s. w. Zunächst ist der Sand locker, die Verschiebung der Sandtheile leicht durchzuführen. Wertheim nimmt scheinbar an, dass diese Verschiebung wenigstens vor- wiegend rechtwinklig zur Modellplatte stattfinde. In Wirklichkeit dürfte der Vorgang wie folgt verlaufen: Der Sand weicht von der Stelle, an welcher der Druck mehr beträgt als die sich ihm bietenden Reibungswider- 1) Wertheim, D. R.-P. Nr. 2733. Sebold & Neff, D. R.-P. Nr. 8390 und 9089. Gallas und Aufderheide, Glaser’s Annalen, Febr. 1882, S. 95, mit Abb. Laissle, D. R.-P. Nr. 18734. Hermann Reusch, D. R.-P. Nr. 15222. W. Ugé, D. R.-P. Nr. 15570. Bienenstein, D. R.-P. Nr, 31444. Reuss, D. R.-P. Nr. 31910. Sack, D. R.-P. Nr. 33518. Leeder, D. R.-P. Nr. 50223. Reuther, D. R.-P. Nr. 59727. Se- bold & Neff, D. R.-P. Nr. 6026. Dalifol, D. R.-P. Nr. 64628. Reuther, D. R.-P. Nr. 73514. Hillerscheidt & Kassbaum, D. R.-P. Nr. 78513. Murray, D. R.-P. Nr. 82683. Wasseralfingen, D. R.-P. Nr. 84541. Glöckler, D. R.-P. Nr. 93561. Sebold & Neff, D. R.-P. Nr. 94226. S. Oppenheim & Co., D. R.-P. Nr. 94382. Schnee, D. R.-P. Nr. 95958. Saillot und Vignerot, D. R.-P. Nr. 97606. Reuther, D. R.-P. Nr. 102223. Güldenstein & Co., D. R.-P. Nr. 12925. 2) D. R.-P. Nr. 2733 vom 9. April 1878

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 713. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/733>, abgerufen am 23.11.2024.