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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.

Erfolgreicher sind die Vorschläge gewesen, nach denen der Sand zu-
nächst in den Kasten gebracht und dann durch Druck verdichtet wird.

A. Newton1) schiebt den auf einer Art Schlitten ruhenden Form-
kasten A, Fig. 1277, nachdem ein sogenannter Aufsetzrahmen B an-
gebracht ist, unter den Sandtrichter C. Es ist hierbei der Verschluss-
schieber D in die gezeichnete Lage gebracht, so dass der Sand in den
Formkasten fallen kann. Beim Zurückziehen des letzteren wird D geschlossen,
gleichzeitig überflüssiger Sand abgestreift, so dass der im Formkasten be-
findliche Sand ziemlich genau bis zum oberen Rande des Aufsetzrahmens B
reicht. Es kommt nun der Kasten unter den Stempel E, Fig. 1278, an
dessen unterer Fläche gewissermassen wie an einer Modellplatte das Modell
sitzt. Dieser Stempel senkt sich soweit in den Sand, dass seine ebene End-
fläche in die Höhe der Formkastenränder kommt, und dichtet damit den
Sand.2) Es wird hiernach der ursprüngliche Raum des Sandes auf einen
bestimmten kleineren Raum zusammengepresst, gleichgiltig wie fest er hier-

[Abbildung] Fig. 1277.
[Abbildung] Fig. 1278.
[Abbildung] Fig. 1279.
durch wird. Da jedoch die Menge des einfallenden Sandes bezw. seine
Lockerheit verschieden ist, so wird man auf diesem Wege zuweilen zu
wenig feste, zeitweise zu feste Formen erhalten, wenn nicht gar ein Bruch
des Kastens oder der Maschine eintritt.

Man hat diesen Uebelständen durch verschiedene Mittel entgegen zu
treten gesucht, z. B. durch vorläufig mässiges Dichten des Sandes, Aus-
schneiden der Form und darauffolgendes Einpressen des Modells,3) durch
Freilassen von Austrittsöffnungen für den Sand,4) jedoch ohne nennens-
werthen Erfolg.

Eine brauchbare Lösung der vorliegenden Aufgabe scheint in der
Anordnung, welche Fig. 1279 darstellt, zu liegen.5) Der eigentliche Form-
kasten b ist in dem Rahmen a verschiebbar. Beide sind in der gezeichneten
Lage mit Sand gefüllt, und es wird dann nicht allein das Modell m ein-
gepresst, sondern weiter b in a gedrückt, so lange, bis der Widerstand eine
gewisse Grösse erreicht hat, d. h. die zutreffende Sanddichte hervorgebracht
ist. Man erzielt so in erster Linie eine Verdichtung des Sandes an der Stelle,
wo er dem einfliessenden Metall widerstehen muss, sodann auch eine
angemessene Festigung des übrigen Sandes. Ob von diesem Verfahren Ge-

1) Engl. Patent vom 5. Okt. 1849.
2) Vergl. auch White, Dingl. polyt. Journ. 1859, Bd. 152, S. 9, mit Abb.; Walt-
jen
, Prechtl's technolog. Encyklopädie, Ergänzungsband 2, S. 629, mit Abb. Rice,
Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1887, S. 776, mit Abb.
3) J. Page und Robertson, Practical Mechanics' Journal, April 1856, S. 5,
mit Abb.
4) Jobson, Mechanics' Magazine, April 1859, S. 218, mit Abb. W. Aikin und
W. Drummond, D. R.-P. Nr. 5217 und 6479.
5) F. Hahn, D. R.-P. Nr. 32500.
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.

Erfolgreicher sind die Vorschläge gewesen, nach denen der Sand zu-
nächst in den Kasten gebracht und dann durch Druck verdichtet wird.

A. Newton1) schiebt den auf einer Art Schlitten ruhenden Form-
kasten A, Fig. 1277, nachdem ein sogenannter Aufsetzrahmen B an-
gebracht ist, unter den Sandtrichter C. Es ist hierbei der Verschluss-
schieber D in die gezeichnete Lage gebracht, so dass der Sand in den
Formkasten fallen kann. Beim Zurückziehen des letzteren wird D geschlossen,
gleichzeitig überflüssiger Sand abgestreift, so dass der im Formkasten be-
findliche Sand ziemlich genau bis zum oberen Rande des Aufsetzrahmens B
reicht. Es kommt nun der Kasten unter den Stempel E, Fig. 1278, an
dessen unterer Fläche gewissermassen wie an einer Modellplatte das Modell
sitzt. Dieser Stempel senkt sich soweit in den Sand, dass seine ebene End-
fläche in die Höhe der Formkastenränder kommt, und dichtet damit den
Sand.2) Es wird hiernach der ursprüngliche Raum des Sandes auf einen
bestimmten kleineren Raum zusammengepresst, gleichgiltig wie fest er hier-

[Abbildung] Fig. 1277.
[Abbildung] Fig. 1278.
[Abbildung] Fig. 1279.
durch wird. Da jedoch die Menge des einfallenden Sandes bezw. seine
Lockerheit verschieden ist, so wird man auf diesem Wege zuweilen zu
wenig feste, zeitweise zu feste Formen erhalten, wenn nicht gar ein Bruch
des Kastens oder der Maschine eintritt.

Man hat diesen Uebelständen durch verschiedene Mittel entgegen zu
treten gesucht, z. B. durch vorläufig mässiges Dichten des Sandes, Aus-
schneiden der Form und darauffolgendes Einpressen des Modells,3) durch
Freilassen von Austrittsöffnungen für den Sand,4) jedoch ohne nennens-
werthen Erfolg.

Eine brauchbare Lösung der vorliegenden Aufgabe scheint in der
Anordnung, welche Fig. 1279 darstellt, zu liegen.5) Der eigentliche Form-
kasten b ist in dem Rahmen a verschiebbar. Beide sind in der gezeichneten
Lage mit Sand gefüllt, und es wird dann nicht allein das Modell m ein-
gepresst, sondern weiter b in a gedrückt, so lange, bis der Widerstand eine
gewisse Grösse erreicht hat, d. h. die zutreffende Sanddichte hervorgebracht
ist. Man erzielt so in erster Linie eine Verdichtung des Sandes an der Stelle,
wo er dem einfliessenden Metall widerstehen muss, sodann auch eine
angemessene Festigung des übrigen Sandes. Ob von diesem Verfahren Ge-

1) Engl. Patent vom 5. Okt. 1849.
2) Vergl. auch White, Dingl. polyt. Journ. 1859, Bd. 152, S. 9, mit Abb.; Walt-
jen
, Prechtl’s technolog. Encyklopädie, Ergänzungsband 2, S. 629, mit Abb. Rice,
Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1887, S. 776, mit Abb.
3) J. Page und Robertson, Practical Mechanics’ Journal, April 1856, S. 5,
mit Abb.
4) Jobson, Mechanics’ Magazine, April 1859, S. 218, mit Abb. W. Aikin und
W. Drummond, D. R.-P. Nr. 5217 und 6479.
5) F. Hahn, D. R.-P. Nr. 32500.
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[712/0732] Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. Erfolgreicher sind die Vorschläge gewesen, nach denen der Sand zu- nächst in den Kasten gebracht und dann durch Druck verdichtet wird. A. Newton 1) schiebt den auf einer Art Schlitten ruhenden Form- kasten A, Fig. 1277, nachdem ein sogenannter Aufsetzrahmen B an- gebracht ist, unter den Sandtrichter C. Es ist hierbei der Verschluss- schieber D in die gezeichnete Lage gebracht, so dass der Sand in den Formkasten fallen kann. Beim Zurückziehen des letzteren wird D geschlossen, gleichzeitig überflüssiger Sand abgestreift, so dass der im Formkasten be- findliche Sand ziemlich genau bis zum oberen Rande des Aufsetzrahmens B reicht. Es kommt nun der Kasten unter den Stempel E, Fig. 1278, an dessen unterer Fläche gewissermassen wie an einer Modellplatte das Modell sitzt. Dieser Stempel senkt sich soweit in den Sand, dass seine ebene End- fläche in die Höhe der Formkastenränder kommt, und dichtet damit den Sand. 2) Es wird hiernach der ursprüngliche Raum des Sandes auf einen bestimmten kleineren Raum zusammengepresst, gleichgiltig wie fest er hier- [Abbildung Fig. 1277.] [Abbildung Fig. 1278.] [Abbildung Fig. 1279.] durch wird. Da jedoch die Menge des einfallenden Sandes bezw. seine Lockerheit verschieden ist, so wird man auf diesem Wege zuweilen zu wenig feste, zeitweise zu feste Formen erhalten, wenn nicht gar ein Bruch des Kastens oder der Maschine eintritt. Man hat diesen Uebelständen durch verschiedene Mittel entgegen zu treten gesucht, z. B. durch vorläufig mässiges Dichten des Sandes, Aus- schneiden der Form und darauffolgendes Einpressen des Modells, 3) durch Freilassen von Austrittsöffnungen für den Sand, 4) jedoch ohne nennens- werthen Erfolg. Eine brauchbare Lösung der vorliegenden Aufgabe scheint in der Anordnung, welche Fig. 1279 darstellt, zu liegen. 5) Der eigentliche Form- kasten b ist in dem Rahmen a verschiebbar. Beide sind in der gezeichneten Lage mit Sand gefüllt, und es wird dann nicht allein das Modell m ein- gepresst, sondern weiter b in a gedrückt, so lange, bis der Widerstand eine gewisse Grösse erreicht hat, d. h. die zutreffende Sanddichte hervorgebracht ist. Man erzielt so in erster Linie eine Verdichtung des Sandes an der Stelle, wo er dem einfliessenden Metall widerstehen muss, sodann auch eine angemessene Festigung des übrigen Sandes. Ob von diesem Verfahren Ge- 1) Engl. Patent vom 5. Okt. 1849. 2) Vergl. auch White, Dingl. polyt. Journ. 1859, Bd. 152, S. 9, mit Abb.; Walt- jen, Prechtl’s technolog. Encyklopädie, Ergänzungsband 2, S. 629, mit Abb. Rice, Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1887, S. 776, mit Abb. 3) J. Page und Robertson, Practical Mechanics’ Journal, April 1856, S. 5, mit Abb. 4) Jobson, Mechanics’ Magazine, April 1859, S. 218, mit Abb. W. Aikin und W. Drummond, D. R.-P. Nr. 5217 und 6479. 5) F. Hahn, D. R.-P. Nr. 32500.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 712. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/732>, abgerufen am 22.11.2024.