gelingt, das gekümpelte Blech von C abzuziehen; eine gegensätzliche Ver- schiebung zwischen A und B bringt darauf ersteren Ring unter die Ober- fläche von B, so dass das Werkstück fortgenommen werden kann.1) Es lässt sich aber auch der Ring A an der Maschine befestigen, während B und C, Fig. 1256, durch Wasserdruckkolben bethätigt werden.2) Wenn die Blechplatte innerhalb des gekümpelten Randes eine gewölbte Gestalt haben soll, so ist nur nötig, C und B entsprechend zu wölben und so stark gegeneinander zu drücken, dass das Blech durch Stanzen in diese Gestalt übergeführt wird.
Die Kümpelmaschine wird weniger einfach, wenn innerhalb des zu kümpelnden äusseren Randes Ränder von Löchern gekümpelt werden sollen. In Fig. 1257 links hat der Ring A dazu gedient, das zwischen B und C mit Wölbung versehene und weiter festgehal- tene Blech am äusseren Rande zu kümpeln. In C sind Stempel D verschiebbar, und diesen gegen- über befinden sich in B Oeff- nungen, so dass nach Fig. 1257 rechts durch Heben von D die Ränder der vorher angebrach- ten Löcher gekümpelt werden. Fig. 1258 stellt dasselbe Ver- fahren dar, wenn beide Kümpe- lungen auf der gleichen Blech- seite sich befinden sollen. Man bemerkt aber noch eine Ab-
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Fig. 1257.
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Fig. 1258.
weichung gegenüber Fig. 1257, indem in Fig. 1258 gegenüber von D Gegenstempel E angebracht sind, die nur mit Widerstreben ausweichen, sobald D vordringt, so dass D und E die kümpelnden Innenränder nach- giebig festhalten. Diese Einrichtung wird ebenso für die vorige wie für die durch Fig. 1258 dargestellte Kümpelung verwendet.
Das Abstreifen der Kümpelung von den Stempeln D gelingt ohne weiteres, wenn man letztere früh genug durch die Oeffnungen von C bezw. B zurückzieht, bezw. C nach oben oder B nach unten schiebt, während die Stempel D ihren Ort beibehalten. Weniger sicher gelingt das Ab- streifen der äusseren Kümpelung von dem schei- benförmigen Stempel C, indem der durch Abkühlen kleiner werdende Rand sich sehr fest gegen C legt. Man macht deshalb wohl den Stempel C äusserlich kegelförmig, Fig. 1259, und umkleidet ihn mit Ringstücken C1, welche durch schwalben-
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Fig. 1259.
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Fig. 1260.
schwanzförmige Leisten oder dergl. an C verschieblich festgehalten werden. Durch das Zurückziehen des Körpers c wird, nach Fig. 1260, den Ring-
1) Vergl. Tweddel, Revue industrielle, Sept. 1881, S. 353, mit Abb.
2) The Engineer, März 1880, S. 173, mit Abb. Dingl. polyt. Journ. 1880, Bd. 237 S. 267, mit Abb.
III. Theil. Schmiedemaschinen.
gelingt, das gekümpelte Blech von C abzuziehen; eine gegensätzliche Ver- schiebung zwischen A und B bringt darauf ersteren Ring unter die Ober- fläche von B, so dass das Werkstück fortgenommen werden kann.1) Es lässt sich aber auch der Ring A an der Maschine befestigen, während B und C, Fig. 1256, durch Wasserdruckkolben bethätigt werden.2) Wenn die Blechplatte innerhalb des gekümpelten Randes eine gewölbte Gestalt haben soll, so ist nur nötig, C und B entsprechend zu wölben und so stark gegeneinander zu drücken, dass das Blech durch Stanzen in diese Gestalt übergeführt wird.
Die Kümpelmaschine wird weniger einfach, wenn innerhalb des zu kümpelnden äusseren Randes Ränder von Löchern gekümpelt werden sollen. In Fig. 1257 links hat der Ring A dazu gedient, das zwischen B und C mit Wölbung versehene und weiter festgehal- tene Blech am äusseren Rande zu kümpeln. In C sind Stempel D verschiebbar, und diesen gegen- über befinden sich in B Oeff- nungen, so dass nach Fig. 1257 rechts durch Heben von D die Ränder der vorher angebrach- ten Löcher gekümpelt werden. Fig. 1258 stellt dasselbe Ver- fahren dar, wenn beide Kümpe- lungen auf der gleichen Blech- seite sich befinden sollen. Man bemerkt aber noch eine Ab-
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Fig. 1257.
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Fig. 1258.
weichung gegenüber Fig. 1257, indem in Fig. 1258 gegenüber von D Gegenstempel E angebracht sind, die nur mit Widerstreben ausweichen, sobald D vordringt, so dass D und E die kümpelnden Innenränder nach- giebig festhalten. Diese Einrichtung wird ebenso für die vorige wie für die durch Fig. 1258 dargestellte Kümpelung verwendet.
Das Abstreifen der Kümpelung von den Stempeln D gelingt ohne weiteres, wenn man letztere früh genug durch die Oeffnungen von C bezw. B zurückzieht, bezw. C nach oben oder B nach unten schiebt, während die Stempel D ihren Ort beibehalten. Weniger sicher gelingt das Ab- streifen der äusseren Kümpelung von dem schei- benförmigen Stempel C, indem der durch Abkühlen kleiner werdende Rand sich sehr fest gegen C legt. Man macht deshalb wohl den Stempel C äusserlich kegelförmig, Fig. 1259, und umkleidet ihn mit Ringstücken C1, welche durch schwalben-
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Fig. 1259.
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Fig. 1260.
schwanzförmige Leisten oder dergl. an C verschieblich festgehalten werden. Durch das Zurückziehen des Körpers c wird, nach Fig. 1260, den Ring-
1) Vergl. Tweddel, Revue industrielle, Sept. 1881, S. 353, mit Abb.
2) The Engineer, März 1880, S. 173, mit Abb. Dingl. polyt. Journ. 1880, Bd. 237 S. 267, mit Abb.
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III. Theil. Schmiedemaschinen.
gelingt, das gekümpelte Blech von C abzuziehen; eine gegensätzliche Ver-
schiebung zwischen A und B bringt darauf ersteren Ring unter die Ober-
fläche von B, so dass das Werkstück fortgenommen werden kann. 1) Es
lässt sich aber auch der Ring A an der Maschine befestigen, während B
und C, Fig. 1256, durch Wasserdruckkolben bethätigt werden. 2) Wenn
die Blechplatte innerhalb des gekümpelten Randes eine gewölbte Gestalt
haben soll, so ist nur nötig, C und B entsprechend zu wölben und so stark
gegeneinander zu drücken, dass das Blech durch Stanzen in diese Gestalt
übergeführt wird.
Die Kümpelmaschine wird weniger einfach, wenn innerhalb des zu
kümpelnden äusseren Randes Ränder von Löchern gekümpelt werden
sollen. In Fig. 1257 links hat
der Ring A dazu gedient, das
zwischen B und C mit Wölbung
versehene und weiter festgehal-
tene Blech am äusseren Rande
zu kümpeln. In C sind Stempel D
verschiebbar, und diesen gegen-
über befinden sich in B Oeff-
nungen, so dass nach Fig. 1257
rechts durch Heben von D die
Ränder der vorher angebrach-
ten Löcher gekümpelt werden.
Fig. 1258 stellt dasselbe Ver-
fahren dar, wenn beide Kümpe-
lungen auf der gleichen Blech-
seite sich befinden sollen. Man
bemerkt aber noch eine Ab-
[Abbildung Fig. 1257.]
[Abbildung Fig. 1258.]
weichung gegenüber Fig. 1257, indem in Fig. 1258 gegenüber von D
Gegenstempel E angebracht sind, die nur mit Widerstreben ausweichen,
sobald D vordringt, so dass D und E die kümpelnden Innenränder nach-
giebig festhalten. Diese Einrichtung wird ebenso für die vorige wie für
die durch Fig. 1258 dargestellte Kümpelung verwendet.
Das Abstreifen der Kümpelung von den Stempeln D gelingt ohne
weiteres, wenn man letztere früh genug durch die Oeffnungen von C bezw.
B zurückzieht, bezw. C nach oben oder B nach
unten schiebt, während die Stempel D ihren Ort
beibehalten. Weniger sicher gelingt das Ab-
streifen der äusseren Kümpelung von dem schei-
benförmigen Stempel C, indem der durch Abkühlen
kleiner werdende Rand sich sehr fest gegen C
legt. Man macht deshalb wohl den Stempel C
äusserlich kegelförmig, Fig. 1259, und umkleidet
ihn mit Ringstücken C1, welche durch schwalben-
[Abbildung Fig. 1259.]
[Abbildung Fig. 1260.]
schwanzförmige Leisten oder dergl. an C verschieblich festgehalten werden.
Durch das Zurückziehen des Körpers c wird, nach Fig. 1260, den Ring-
1) Vergl. Tweddel, Revue industrielle, Sept. 1881, S. 353, mit Abb.
2) The Engineer, März 1880, S. 173, mit Abb. Dingl. polyt. Journ. 1880, Bd. 237
S. 267, mit Abb.
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 699. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/719>, abgerufen am 16.07.2024.
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